Bisher ist für Landwirte eine einfache Nutzung von Satellitenbildern aufgrund von Kosten und Verfügbarkeit kaum möglich und erfordert zudem IT-Spezialwissen. Mit dem Baustein Crop View von Claas und 365FarmNet sollen sich die Möglichkeiten zur Nutzung von Satellitendaten nun grundlegend ändern: Ab Frühjahr 2018 können Landwirte Satellitenbilder in 365FarmNet ganz einfach nutzen, um ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten präziser zu steuern.
Mit dem Baustein erhält der Landwirt laut Hersteller eine übersichtliche und einfache Darstellung der eigenen Schläge und jeweiligen Vegetation und hat die Möglichkeit, daraus Applikationskarten zu erstellen. Schläge können nach Frucht ganz einfach gefiltert werden, Vegetationsunterschiede auf Schlägen sind auf einen Blick erkennbar. Der Baustein Crop View kann also, so 365FarmNet Landwirten eine einfache und praktikable Entscheidungshilfe auf Grundlage von regelmäßig aktualisierten sowie historischen Satellitenbildern geben – auch ohne eigene Spezialkenntnisse im IT-Bereich. Dies soll es dem Landwirt ermöglichen, Entscheidungen auf einer fundierten Basis zu treffen, um Prozesse optimal planen zu können.
Jeder Landwirt hat, so 365FarmNet, dank Crop View jetzt die Möglichkeit ganz einfach ins Precision Farming einzusteigen: Bisher mussten Landwirte bei Anbietern üblicherweise Schlaggrenzen einschicken und erhielten dann einige Tagen später die entsprechenden Bilder. Mit dem Baustein Crop View ändert sich dieses Vorgehen nun grundlegend. Nach Aktivierung des Bausteins in 365FarmNet sind sofort Bilder für die Schläge des jeweiligen Nutzers verfügbar.
Besonders an dem Baustein Crop View ist, dass Rohdaten zu aussagekräftigen Informationen verarbeitet werden, die den Landwirt in seinen Entscheidungen für teilflächenoptimierte Maßnahmen unterstützen. Derzeit existiert laut 365FarmNet keine vergleichbare Applikation auf dem Markt, die dem Landwirt unmittelbar Ergebnisse auf Basis von Satellitendaten liefern kann. Das liegt zum einen daran, dass Satellitendaten im unbearbeiteten Zustand keinesfalls den Anforderungen der Landwirte genügen. Zum anderen ist es kaum möglich, die große Datenmenge und -komplexität im täglichen Arbeitsablauf zu nutzen. Nur die Kombination aus landwirtschaftlichem Fachwissen und Fernerkundungs-Know-how ermöglicht einen deutlichen Mehrwert im Pflanzenbau. Diese Kombination liefern nun Claas und 365FarmNet in Crop View.
Crop View basiert auf optischen Daten der Sentinel-2-Satelliten, die dank des Copernicus Programmes der ESA mittlerweile weltweit flächendeckend in kurzen Zyklen aktualisiert und verfügbar gemacht werden. Für Landwirte ist besonders interessant, dass die hohe räumliche Auflösung von 10 x 10 Metern viel mehr als die reine Identifikation von Feldern möglich macht. So lassen sich ganz einfach Vegetationsunterschiede innerhalb von Schlägen ermitteln. Durch wöchentlich flächendeckend erneuerte Aufnahmen erhöht sich zudem die Chance für Betriebe, auch im regelmäßig bewölkten Mitteleuropa wolkenfreie Daten zu nutzen. Erst damit verfügt der Praktiker über geeignete Informationen, die er mit anderen betrieblichem Daten und seinen Erfahrungen vernetzen kann.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer