Vor einem Monat präsentierten Mitglieder der Arbeitsgruppe „Machine Connector“ des Forschungsprojekts iGreen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern einen Meilenstein der herstellerübergreifenden Kommunikation zwischen Landmaschinen. Wenn heute Landwirte und Lohnunternehmer mit Erntemaschinen und Transportflotten Felder bewirtschaften, ist ein Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen und dem Büro des Landwirts oft nicht möglich. Unterschiedliche Technik der verschiedenen Hersteller und fehlende Mobilfunk-Abdeckung beeinträchtigen die Kommunikation.
Das Forschungsprojekt iGreen – das den Landtechnikherstellern Raum zur gemeinsamen Forschung bietet – präsentierte den Maschinenkonnektor, der diese Schwierigkeiten überwindet. Er ist eine spezifizierte Kommunikationssoft- und hardware für Maschinen und Smartphones, mit dessen Hilfe selbst Maschinen unterschiedlicher Hersteller untereinander Daten austauschen können. Die bereitgestellten Informationen können nicht nur für die Dokumentation weiterverarbeitet werden, sondern auch den Einsatz der Maschinen im Feld effizienter gestalten. Des Weiteren kann der Maschinenkonnektor Daten von Maschinen ohne Funkverbindung an andere Maschinen übertragen, sodass diese die relevanten Daten zunächst ‚transportieren‘ und bei (einer besseren) Funkverbindung übertragen können. Dies ermöglicht eine höhere Datenübertragungsrate und geringere Providerkosten.
Auf der Presseveranstaltung in Kaiserslautern präsentierten die iGreen-Partner Claas, John Deere und Krone zusammen mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) neue Konzepte und Implementierungen. Sie führten den herstellerübergreifenden Datenaustausch anhand von Demonstratoren auf Modellterminals und Tischsets vor. Das demonstrierte Beispiel zeigte die Datenübertragung zwischen zwei Mähdreschern mit Bezug auf die Kornfeuchte und Position sodass der Landwirt beispielsweise entscheiden kann, ob Trocknung erfolgen muss. Konkrete Angaben über entwickelte Produkte wurden in der herstellerübergreifenden Pressekonferenz bewusst nicht gemacht, da die im Forschungsprojekt iGreen entwickelte Basis-Technologie bei den Herstellern individuell produktspezifisch weiter entwickelt werden. Die gezeigten Ergebnisse können in nationale und internationale Standardisierungsvorhaben eingebracht werden und somit der ganzen Landtechnikbranche viele innovative Möglichkeiten eröffnen.
Die Arbeitsgruppe Maschinenkonnektor innerhalb des Forschungsprojekts iGreen wird von den Landtechnik-Herstellern Claas, Grimme, John Deere und Krone, sowie vom Competence Center ISOBUS (CCI) und dem DFKI getragen.
Claas, vertreten durch Christian Rusch, stellte die durch den Maschinenkonnektor mögliche Professionalisierung der landwirtschaftlichen Unternehmensführung dar. Um das Potential auszuschöpfen, wird sich Claas auch weiterhin als aktiver Forschungstreiber für die Standardisierung der herstellerübergreifenden Funkkommunikation einsetzen. Dr. Yagmur Akgün, Projektleiter iGreen, erklärte zu den Zielen des Competence Center ISOBUS im Projekt: „Der herstellerübergreifende Datenaustausch ist ein Kernziel unserer Arbeit. Die Projektergebnisse sind ein wichtiger Schritt auf diesem Weg und das CCI arbeitet an weiteren, iGreen-kompatiblen Lösungen“. Und Dr. Ansgar Bernardi vom iGreen-Konsortialführer DFKI bestätigte: „Mit diesem Meilenstein hat das iGreen-Konsortium einen wichtigen Beitrag realisiert, um das Internet auf den Acker zu bringen. Das ist eines von vielen iGreen-Ergebnissen, die alle zu einem besseren Austausch von Daten und Wissen beitragen werden“.
Das Projekt endet am 31 Dezember 2012.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer