Wie Agricon mitteilt, wird der Pflanzenbau aktuell auf mehr als einer Million Hektar mit der 2012 eingeführten Datenmanagementlösung Agriport geplant und organisiert; der Hauptnutzen seien objektive Entscheidungshilfen im Pflanzenbau und die Arbeitserleichterung. Mit Einführung der aktuellen Agriport-Version 4.8.3 im Dezember 2015 wurde der Funktionsumfang umfassend erweitert, unter anderem um eine Schlagverwaltung.
Nach Unternehmensangaben verteilen sich die eine Million Hektar auf rund 70.000 Felder, die von Betrieben in Deutschland und im europäischen Ausland bewirtschaftet werden. Diese Fläche entspräche rechnerisch der Anzahl von 4.000 Landwirtschaftsbetrieben mit einer durchschnittlichen Flächengröße von 250 ha, wie sie in Ostdeutschland zu finden seien.
Die typischen Agriport-Nutzer sind laut Agricon Landwirte, die unabhängig von der Größe ihres Betriebes Pflanzenbaumaßnahmen effizienter umsetzen möchten. So werde der Grundnährstoffbedarf der Felder GPS-gestützt ermittelt, Sensoren bei der Stickstoffdüngung sowie im Pflanzenschutz eingesetzt oder beides. „Durch die Verwaltung, Auswertung, Weiterverarbeitung und die Wissensgenerierung aus diesen Daten in Agriport erschließen sich Landwirte die Chancen von Big Data-Anwendungen im Pflanzenbau“, erläutert der Produktverantwortliche Dr. Martin Schneider.
Am Beispiel Grunddüngung möchte Agricon aufzeigen, wie Agriport arbeitet. Alle Ergebnisse GPS-gestützter Bodenprobenahmen werden in Agriport dokumentiert. Die Berechnung der daraus resultierenden Düngeempfehlung erfolge dann vollautomatisch auf Basis der jeweils regional gültigen agronomischen Düngeregeln und resultiere in elektronischen Streukarten. Fährt der Traktor mit dem Düngerstreuer auf das Feld, sind die Applikationskarten bereits im Terminal vorhanden, um automatisch abgearbeitet zu werden.
Auch bei der sensorgestützten N-Düngung und im Pflanzenschutz lässt sich Agriport nutzen. Betriebe, die bei der Düngung und im Pflanzenschutz einen YARA N-Sensor oder P3-Sensor einsetzen, dokumentieren ihre Feldarbeit in Agriport. Ende 2015 waren laut Agricon durch Sensornutzer 127 Millionen einzelne Messpunkte im Portal hinterlegt. Diese werden – wie jedes Jahr im Herbst nach dem Scannen von Raps- und Getreidebeständen – zu teilflächenspezifischen Applikationskarten weiterverarbeitet, oder dienen der umfassenden Dokumentation der durchgeführten Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen.
„Ziel ist es, unseren Kunden ein praktisches Werkzeug für den Digitalen Pflanzenbau anzubieten, welches objektive Entscheidungshilfen bietet und die tägliche Arbeit erleichtert. Jeder unserer Kunden partizipiert automatisch an der permanenten Weiterentwicklung und kann sie durch Rückmeldung an uns aktiv mitgestalten. Über eine Telefon-Hotline lassen sich sowohl technische, als auch pflanzenbauliche Fragen direkt klären und Wünsche zu weiteren Funktionen äußern“, schließt Dr. Martin Schneider.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer