Das 2016 gegründete, französische Unternehmen Sencrop bietet ultra-lokale Wetterdaten auf Basis vernetzter Wetterstationen an und wurde dafür im Rahmen des SIMA Innovation Awards 2017 ausgezeichnet. Zur Agritechnica 2019 hat Sencrop seine Aktivitäten am deutschen Markt offiziell begonnen.
Das deutsche Sencrop-Vertriebsteam wurde im März mit Christoph Wilmer und Alexander Cornelius erweitert. Das Team bietet der Kundschaft Sencrop zufolge auch hierzulande einen engagierten Vertriebs- und Servicesupport, um Landwirt*Innen, Agrarberater*Innen sowie Spezialist*Innen in Landhandel, Genossenschaften und bei Lieferanten mit modernsten Lösungen für die Wetterbeobachtung zu unterstützen. Sencrop verfügt nach eigenen Angaben europaweit über ein schnell wachsendes Netzwerk aus Wetterstationen, zu dem aktuell bereits mehr als 13.000 Anwender*Innen gehören.
Das Konzept ist laut Sencrop einfach: der landwirtschaftliche Betrieb kauft die Wetterstation, platziert diese an einem geeigneten Ort und bezahlt eine jährliche Lizenz. Über Smartphone, Tablet oder PC bietet die Sencrop-App die Möglichkeit, von überall in Echtzeit auf genaue Wetterinformationen für den Betrieb zuzugreifen. Sowohl der Sencrop Regenmesser als auch der Windmesser und der Blattfeuchtigkeitssensor sind nach Unternehmensangaben einfach zu installieren.
Neben dem Echtzeit-Zugriff bietet die App auch die Möglichkeit Benachrichtigungen einzustellen, um besser zu planen und bei Krankheiten oder Frost zum optimalen Zeitpunkt einzugreifen oder beispielsweise bei drohenden Schauern oder zu starken Winden Arbeiten aufzuschieben. Zudem können Niederschlagswerte kumuliert und die Niederschlagsmenge eines definierten Zeitraums angezeigt werden, um feuchtigkeitsabhängige Maßnahmen im richtigen Moment durchzuführen. Das Pflanzenwachstum und andere Entwicklungen können anhand von Grad-Tagen und der Summe kalter Stunden ermittelt werden. Die Wetterdaten können zur Langzeitspeicherung in verschiedenen Formaten exportiert werden.
Sencrop betont, dass die Stationen zusätzlich einen wichtigen Beitrag, um Pflanzenschutzanwendungen zu reduzieren und zu optimieren. Durch den gezielteren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln werden Kosten minimiert und die Auswirkungen auf die Umwelt verringert. Zusätzlich zu den App-Funktionen arbeitet Sencrop mit verschiedenen Partnern im Bereich der Krankheits- und Prognosemodelle zusammen. Unter anderem sind auf der digitalen Plattform für Deutschland Partner wie VitiMeteo, Fruitweb oder RIMpro vertreten. Die lokalen Wetterdaten der Sencrop-Station können mit einem gewünschten Modell verknüpft werden, um so noch gezieltere und präzisere Empfehlungen zu erhalten.
Die Datenübertragung wird Sencrop zufolge durch Sigfox, ein Funknetzwerk der niedrigen Bandbreite, ermöglicht. Somit ist kein Mobilfunknetz erforderlich. Die Stationen verfügen nach Herstellerangaben über eine langlebige Batterie (3-4 Jahre) und GPS-Lokalisierung; der Wartungsaufwand ist gering.
Die Wetterstationen von Sencrop gehören nach Unternehmensangaben zu den genauesten und effizientesten auf dem europäischen Markt. Sencrop bietet die Möglichkeit, Stationen zu einem privaten Netzwerk miteinander zu verbinden. Das Unternehmen verfügt über ein abgestuftes Angebot mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten und entsprechenden Lizenzen. 2020 wurden die Wetterstationen der Sencrop-Kundschaft zu einem digitalen Netzwerk erschlossen, um Zugriff auf genaue Wetterdaten zu ermöglichen. Zu den Anwendern gehören laut Sencrop unter anderem landwirtschaftliche Familienbetriebe, Netzwerke von Genossenschaften oder private Netzwerke.
Veröffentlicht von: Klaus Esterer