Anhand des vermutlich kleinsten ISOBUS-Gespanns der Welt demonstriert die Anedo Ltd., Eydelstedt bei Osnabrück, auf der Agritechnica 2015 ihr neues Steuerungskonzept open:control, das auch kleinste Maschinen 100 % ISOBUS-fähig machen soll. Und das laut Anedo kostengünstig und mit geringerem Aufwand für Entwicklung und Programmierung als üblich.
Das Agritechnica-Exponat ist ein voll funktionsfähiger ISOBUS-Dinocar-„Traktor“. Der Frontlader ist an der Original-Frontsteckdose angeschlossen, das Anbaugerät an der Hecksteckdose. Die drei eigenständigen ISOBUS-Systeme, werden über ein beliebiges ISOBUS-Terminal bedient. Alles ist mit Sensorik und Aktorik an die open:control-Steuergeräte angeschlossen. Sie sind über das in die Armlehne integrierte ISOBUS-AUX mit Joysticks steuerbar – selbst die Spuranreißer mit Wendeautomatik des Anbaugerätes.
Wie das Unternehmen weiter mitteilt, steht mit open:control jetzt ein neues, modulares Steuerungssystem zur Verfügung, mit dem sich individuelle ISOBUS-Lösungen ohne eigene Elektronik-Entwicklung und herkömmliche Anwendungsprogrammierung zeitsparend realisieren lassen. Sie sind laut Anedo ISOBUS-kompatibel und AEF-zertifizierbar. Auch kleinere Maschinenbaufirmen seien damit in der Lage, Funktionssteuerungen schnell und wirtschaftlich auch für kleinere Geräte zu entwickeln. Selbst individuelle Wünsche der Kunden seien zu programmieren.
Für die Erstinbetriebnahme einer neuen Maschine (Prototyp) lässt sich das gesamte Steuerungssystem aus Modulen und Bausteinen laut Anedo einfach zusammenstecken. Die Steuerungslogik inklusive der ISOBUS-Funktionalitäten ist laut Anedo in der grafischen Entwicklungsumgebung schnell zusammengestellt. Die Erprobung der Maschine im Feld kann beginnen. Aus dem zusammengesteckten System wird ein Konfigurationscode für die Hardware abgespeichert, die Anedo dann für die Serie einbaufertig produzieren kann.
Immer kürzere Entwicklungszyklen der Landtechnik-Hersteller gaben den Impuls für die Entwicklung von open:control. Die Steuerungstechnik wird komplexer wie die Modellvielfalt innerhalb der einzelnen Baureihen. Deshalb setzen viele Hersteller – statt durchgehend den ISOBUS-Standard zu nutzen – noch aufwendige nicht herstellerübergreifende Systeme ein.
Mit open:control, so Anedo, stehe den Landmaschinenherstellern ein neues, standardisiertes Steuerungssystem als modulares Baukastenkonzept zur Verfügung, um ISOBUS-Systeme schnell und sicher in den Markt zu bringen. Der Vorteil laut Anedo für die Landwirtschaft: Die gesamte ISOBUS-Ausstattung (Terminal, AUX, Task Controller, GPS, Section Control, TIM, Flottenmanagement, etc.) ist auch in kleinen Maschinen zu nutzen, die heute oft außen vor sind.
Auf der Agritechnica 2015 finden Interessierte Anedo in Halle 15, Stand K23.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer