Die Agritechnica Neuheitenkommission der DLG hat zwei Claas Innovationen mit je einer Silbermedaille ausgezeichnet. Neben der neuen Terranimo Integration im Assistenzsystem CEMOS für Traktoren konnte CEMOS AUTO HEADER für die automatische Einstellung von Claas VARIO Schneidwerken die Jury überzeugen (siehe Artikel „Innovation Award Agritechnica 2022: Eine Goldmedaille und 16 Silbermedaillen für Neuheiten“).
Silbermedaille Nummer 1 geht an das Assistenzsystem CEMOS für Traktoren, welches zukünftig basierend auf Jahrzehnten gesammelten Fachwissens aus der Terranimo Applikation das Risiko für Bodenschadverdichtungen ohne Zusatzaufwand für die Bedienenden berechnen kann. Über eine Anzeige auf dem CEBIS Terminal wird die Bedienperson informiert, ob es bei den aktuellen Bodenverhältnissen durch die von ihr eingesetzte Traktor-Gerätekombination ein Risiko für Schadverdichtungen des Bodens gibt. Für die dafür erforderlichen Berechnungen werden Maschinen-und Bodenzustandsdaten aus dem Assistenzsystem CEMOS übernommen und mit Terranimo, einem von der Berner Fachhochschule (BFH-HAFL) in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Agroscope Reckenholz, der Aarhus University in Dänemark sowie der schwedischen University of Agricultural Sciences (SLU) entwickelten Simulationsmodell für Bodenverdichtungen, verknüpft. Werden auf Basis der für drei Bodenschichten visuell angezeigten Verdichtungsrisiken Einstellungen an der Traktor-Geräte-Kombination geändert, wie beispielsweise der Reifeninnendruck, so fließen diese Informationen direkt in die aktuelle Risikobewertung der Terranimo Funktion ein. Es gibt also ein direktes Feedback auf den Effekt des Optimierungsprozesses.
Die zweite Silbermedaille vergab die Jury für die Erweiterung der CEMOS Umwelt auf LEXION und TRION um das System CEMOS AUTO HEADER. Beim Mähdrusch mit VARIO Schneidwerken mussten Tischlänge und vertikale wie horizontale Haspelposition bisher manuell angepasst werden, um einen optimalen, gleichmäßigen Gutfluss zu erzielen. Um die Bedienperson auch hier zu entlasten, hat Claas mit CEMOS AUTO HEADER ein Assistenzsystem entwickelt, das diese Schneidwerkseinstellungen automatisch an die jeweiligen Druschbedingungen anpasst. Die Steuerung der Haspeleintauchtiefe erfolgt auf Basis von Messdaten eines Lasersensors. Für die Steuerung der Tischlänge sowie der horizontalen Haspelposition werden Schwingungsdaten, die vom Schichthöhensensor im Einzugskanal erfasst werden, genutzt. Als Ergebnis kommt es laut Claas zu einer gleichmäßigen Beschickung des Mähdreschers, was die Belastungen aller Aggregate vom Schneidwerk über den Schrägförderer hin bis zur Primär- und Sekundärabscheidung reduziert und gleichzeitig das Druschergebnis verbessert sowie ein dauerhaftes Arbeiten am Leistungsmaximum ermöglicht.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer