Die Leistungsdichte bei Dieselmotoren ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Landini nutzt diese Entwicklung bei der Serie 6L und ersetzt die bisher verwendeten FPT-Sechszylinder-Motoren durch FPT-Vierzylinder-Motoren mit 4,5 l Hubraum. Mittels SCR-/AdBlue-Technik erfüllen diese die Abgasnorm EU 3b/Tier 4i. Die Nennleistung nach ECE R120 beziffert Landini mit 96/131 kW/PS für den 6-145L, 110/150 kW/PS für den 6-160L und 125/170 kW/PS für den 6-175L. Als Maximalleistung stehen laut Landini nach ECE R120 beim 6-145L 105/143 kW/PS, beim 6-160L 120/163 kW/PS und beim 6-175L 129/176 kW/PS zur Verfügung. Die Kapazität des Dieseltankes hat Landini nach eigenen Angaben um 10 l auf nunmehr 270 l angehoben, der AdBlue-Tank hat nach Herstellerangaben ein Fassungsvermögen von 38 l. Das Design der einteiligen Motorhaube hat Landini an das aktuelle Erscheinungsbild der Landini-Traktoren angeglichen. Dank eines weiten Öffnungswinkels soll sie einen guten Zugang zu Motorraum und Kühlerpaket ermöglichen.
Wie bereits erwähnt, verzichtet Landini bei der Serie 6L auf unterschiedliche Ausstattungsversionen. Das ändert jedoch nichts an den möglichen Getriebe-Varianten, die aus dem Landini-Baukasten-System für die neuen 6L Traktoren bestellt werden können. Basisausstattung ist bei allen Modellen das Speed-Six-Getriebe mit mechanischer Wendeschaltung und so 18 Vorwärts- sowie 18 Rückwärtsgängen. Wahlweise kann dieses Getriebe um die nur bei den Vorwärtsgängen wirksame 3-fach-Lastschaltung T-Tronic ergänzt werden, so dass sich dann 54 Vorwärts- und 18 Rückwärtsgänge ergeben. Sind die Landini 6L Traktoren mit der T-Tronic-Lastschaltung ausgerüstet, verfügen sie auch über eine lastschaltbare Wendeschaltung und statt der Einscheiben-Trockenkupplung über eine Ölbad-Mehrscheibenkupplung, die auch über einen Knopf am Schalthebel bedient werden kann. Als weitere Getriebe-Option steht eine zusätzliche Kriechgang-Untersetzung für Geschwindigkeiten ab 410 m/h zur Verfügung, die in Kombination mit der T-Tronic die Anzahl der Vorwärtsgänge laut Landini auf nicht weniger als 105 erhöht (bei 36 Rückwärtsgängen, Basisgetriebe: 36 Vorwärts- und 36 Rückwärtsgänge). Wie schon beim Landpower verfügt die, elektrohydraulisch über eine Ölbad-Mehrscheibenkupplung betätigte, Heckzapfwelle auch beim 6L serienmäßig über die Drehzahlkombination 540/1000/Wegzapfwelle. Weitere Drehzahlen oder Kombinationen sind im Heck auch auf Wunsch nicht verfügbar, eine 1000er-Frontzapfwelle gibt es als Option.
Die Hydraulikpumpe bietet bei allen 6L Modellen laut Landini eine Förderleistung von 87 l/min (plus zusätzlich 38 l/min für die Lenkung), die bisherige Basisaustattung mit 67,7 l/min der Version Techno entfällt. Der Heckkraftheber wird bei der Serie 6L serienmäßig mittels EHR bedient (Landpower Techno: mechanisch) und verfügt nach Herstellerangaben beim 6-145L, der über zwei Zusatzhubzylinder mit 90 mm Durchmesser verfügt, über 7.000 Hubkraft und bei den Modellen 6-160L sowie 6-175L, die mit 100 mm durchmessenden Zusatzhubzylindern ausgestattet sind, 8.400 kg. Auf Wunsch können die neuen 6L Traktoren mit einem Frontkraftheber ausgerüstet werden, der laut Landini eine Hubkraft von 3.500 kg bietet.
Die Master-Class-Kabine hat Landini für die Serie 6L von der Baureihe Landpower übernommen, jedoch nach eigenen Angaben die Innenausstattung dem aktuellen Landini-Design entsprechend farblich neu gestaltet. Nach wie vor bietet die Kabine serienmäßig eine manuelle Klimaanlage sowie einen mechanisch gefederten Fahrersitz. Einen luftgefederten Fahrersitz bietet Landini als Wunschausstattung an.
Autor: Klaus Esterer
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