Beim verbauten Motor handelt es sich erwartungsgemäß um den AGCO Power 3-Zylinder-Motor, der auch bei den ersten beiden europäischen Modellen zum Einsatz kommt (siehe Artikel „Massey Ferguson führt mit MF 4708 und MF 4709 erste Traktoren der Global Series in Europa ein“), der jetzt allerdings mit einem wartungsfreien SCR-System und Dieseloxidationskatalysator (DOC) die Abgasnorm EU Stufe IV/Tier 4f erfüllt. Die Maximalleistung nach ISO TR14396 beziffert Massey Ferguson mit 55/75 kW/PS für den MF 4707, mit 63/85 kW/PS für den MF 4708 und 70/95 kW/PS für den MF 4709. Das maximale Drehmoment gibt Massey Ferguson bei einer Drehzahl von 1.500 U/min mit 312, 347 respektive 355 Nm an. Über einen Knopf in der Kabine lässt sich ein Motordrehzahlspeicher aktivieren, um beispielsweise bei Zapfwellenarbeiten die Drehzahl zu halten. Auch die deutschen Modelle der MF 4700 Serie verfügen über die nach hinten öffnende Motorhaube. Der Kraftstofftank fasst nach Herstellerangaben 120 l, der Adblue-Tank 15 l.
Das mechanische 12 x 12 Getriebe der deutschen MF 4700 entspricht der europäischen Version, allerdings kann bei den Kabinenmodellen MF 4707, MF 4708 und MF 4709 optional der MF PowerShuttle-Bedienhebel bestellt werden, der Fahrtrichtungswechsel und Kupplungsbedienung per Knopfdruck ermöglicht. Mit dem optionalen ComfortControl kann die gewünschte Schaltgeschwindigkeit individuell eingestellt werden. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Massey Ferguson mit 40 km/h an, ein optionaler Superkriechgang mit 14:1-Reduzierung ist lieferbar.
Serienmäßig verfügen die neuen MF 4707, 4708 und 4709 über eine elektrohydraulisch zuschaltbare, unabhängige Zapfwelle mit 6 Keilnuten und 540 U/min, optional ist auch eine Zweifach-Zapfwelle mit 540/540E oder 540/1.000 U/min bestellbar. Die Steuerung erfolgt über einen Dreistufen-Wippschalter, dessen Mittelstellung ein Freilaufen der Welle erlaubt.
Auch die neuen Kabinenmodelle der MF 4700 Serie bedienen sich des Open-Centre-Hydrauliksystems, das mit zwei Pumpen für Hauptverbraucher und Service-Systeme arbeitet. Die Tandempumpe ist an der Hinterachse montiert, während ein großer Teil des Systems in das Getriebegehäuse integriert ist, um die Ölwege kurz zu halten. Eine Warnleuchte informiert über einen erforderlichen Filterwechsel, der durch einen Aufschraubfilter einfach zu realisieren sein soll. Zur Serienausstattung zählen zwei doppeltwirkende Steuergeräte mit Schwimmstellung. Ebenfalls unverändert stellt sich das per EHR bediente Dreipunkt-Hubwerk im Heck dar, dessen maximale Hubkraft Massey Ferguson bei allen 4700er-Modellen mit 3.000 kg beziffert.
Wichtigstes Merkmal der neuen 4700er-Modelle ist und bleibt aber die in Beauvais entwickelte und gebaute Kabine, deren zwei Sicherheitsglas-Türen und breite Trittstufen einen einfachen Einstieg gewähren sollen. Das Konzept des einfachen Standardschleppers zieht sich auch bei der Serienausstattung der Kabine durch, weshalb lediglich eine starre Lenksäule, ein mechanisch gefederter Sitz, auf dem Dach montierte Arbeitsscheinwerfer, 2 Rückspiegel und das Standard-Armaturenbrett zum Lieferumfang gehören. Unabhängig von der überschaubaren Serienausstattung wurde viel Arbeit investiert, die Kabine modern zu gestalten: Anordnung der Pedale und Schalthebel rechts vom Sitz hat sich MF nach eigenen Angaben von der Automobilindustrie abgeschaut, die Sicht wurde laut Massey Ferguson durch Motorhaubenform, gewölbte Seitenscheiben sowie leicht zu öffnende Heckscheibe optimiert und optional ist ein Visio-Glasdach erhältlich, das Frontlader-Arbeiten erleichtert. Apropos Frontlader: Natürlich sind die 4700er-Modelle mit einer Frontladervorrüstung erhältlich und können dann mit den MF 900 Frontladern bestückt werden. Bedienelemente und Schalter, beispielsweise elektrohydraulische Zapfwellen- oder Allradaktivierung wurden ergonomisch angeordnet und das übersichtliche Armaturenbrett informiert durch analoge und digitale Anzeigen.
Autorin: Magdalena Esterer
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