Angetrieben werden die neuen McCormick X8 von 6-Zylindermotoren von FPT mit 6,7 l Hubraum und variabler Turbinengeometrie (eVGT), die die Abgasnorm EU Stufe IV/Tier 4 final durch SCR und DOC erfüllen (erfreulicherweise behindert der Auspuff nicht die Sicht). Die Nennleistung nach ECE R120 beziffert McCormick mit 190/258 kW/PS für den X8.660, mit 199/271 kW/PS für den X8.670 und mit 221/301 kW/PS für das Flagschiff, den X8.680; die Maximalleistungen gibt McCormick mit 194/264, 210/286 und 228/310 kW/PS an. Verbaut wurde außerdem ein elektronisches Motormanagement mit CommonRail-Einspritzsystem sowie eine Ladeluftlühlung. Der Dieseltank fasst 550 l, der AdBlue-Tank 70 l. Getragen wird der Motor von einem robusten Stahlgussrahmen, der die Kabine wirkungsvoll gegen Schwingungen und Geräusche isolieren soll.
Beim stufenlosen VT-Drive-Getriebe handelt es sich um das ZF Terramatic TMT32, das über vier Fahrbereiche (bis 3 km/h, bis 12 km/h, bis 21 km/h und bis Höchstgeschwindigkeit) und vier programmierbare Betriebsmodi verfügt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt serienmäßig bei 40 km/h, kann aber optional auf 50 km/h oder (wo zulässig) sogar auf 60 km/h erhöht werden. Ein lastschaltbares Wendegetriebe ist ebenso serienmäßig wie elektrohydraulische Differentialsperren in Vorder- und Hinterachse. Gesteuert wird das Getriebe übrigens mit dem in die Multifunktions-Armlehne integrierten proportionalen Fahrhebel VT Easy Pilot.
An der Vorderachse mit automatischer Allradzuschaltung des X8 befinden sich Ölbadscheibenbremsen, an der Hinterachse finden nasse Ringkolbenscheibenbremsen Verwendung. Bedingt durch den 3 m Radstand können die X8 mit mächtigen 650/65R34 vorne und 900/60R42 hinten bereift werden.
Die neue McCormick X8 Baureihe bietet serienmäßig eine dreifach-Heckzapfwelle (540E/1000/1000E) mit Betätigung an den hinteren Kotflügeln sowie moduliertem Anlauf und lässt sich optional mit einer 1000er Frontzapfwelle ausrüsten.
Das Load Sensing Hydrauliksystem bietet im Standard 157 l/min Pumpleistung, lässt sich aber auch mit einer 212-l/min-Pumpe ausstatten. Auch bei den elektrohydraulischen Steuergeräten lässt sich McCormick nicht lumpen: Der X8 lässt sich mit bis zu 10 Steuergeräten ordern – serienmäßig 4 im Heck und zwei vorne, optional können noch zwei in der Mitte und zwei weitere im Heck verbaut werden. Die maximale Hubkraft des Heckkrafthebers der X8 gibt McCormick mit 12 t an, EHR versteht sich von selbst. Ebenfalls serienmäßig hat die Fronthydraulik eine Hubkraft von 5 t.
Das Wichtigste der X8-Kabine (Premiere Cab) zuerst: McCormick verbaut auch hier den einzigartigen Hide-Away-Beifahrersitz, der die wahrscheinlich praktischste Beifahrersitzlösung darstellt, die derzeit zu haben ist. Tatsächlich verschwindet dieser Beifahrersitz komplett bei Nichtbenutzung und lässt sich wesentlich leichter ausklappen, als wir das von vielen Mitbewerbern gewohnt sind. Das aufklappbare Dachfenster gehört ebenso zur Serienausstattung wie die aktive hydropneumatische Kabinenfederung oder der drehbare, luftgefederte Fahrersitz mit belüfteter Rückenlehne. Ein Überdrucksystem soll dafür sorgen, dass der Staub draußen bleibt und auch Klimaautomatik, kühlbares Ablagefach und Radio mit Bluetooth gehören zum Standard. Die X8 zeichnen sich außerdem durch ein digitales Armaturenbrett mit Performance Montitor, die Vorrüstung für Precision Steering Management (PSM), einen 12-Zoll-DSM-Touchscreen-Montor und ISOBUS aus – lediglich das Lenksystem PSM und ein ISOBUS-Anschluß vorne sind Wunschausstattung.
Allen Unken-Rufen zum Trotz gestaltet sich der Kabineneinstieg übrigens erfreulich unproblematisch, und das unter verschärften Bedingungen für die Autorin auf der Agritechnica: Bleistiftrock, Spiegelreflex-Fotokamera in der einen Hand und der Weigerung, rückwärts auszusteigen. Dabei handelt es sich sicherlich nicht um ein übliches Testszenario, aber wenn das so funktioniert, dürfte es aus unserer Sicht im praktischen Alltag nichts auszusetzen geben.
Und das Design? Die X8 Traktoren meinen es ernst. Und das soll jeder sehen. Dach und Kühlergrill verfügen über integrierte LED Scheinwerfer (natürlich Serie), die dem X8 den „bösen Blick“ verleihen, die Linienführung der Motorhaube und der hinteren Kotflügel (auch hier zwei LED Scheinwerfer) schließt sich diesem Motto an. Das Dach, das bei einigen Mitbewerbern wie ein Fremdkörper wirkt, ist integraler Bestandteil des Designs und das merkt man.
Zusammenfassend gibt es recht wenig, dass bei den neuen McCormick X8 Traktoren nicht zur Serienausstattung gehört, und, wem das nicht reicht: Sie sehen halt einfach verdammt gut aus.
Autorin: Magdalena Esterer
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