Angetrieben wird der neue Steyr Multi von einem 3,4 Liter 4-Zylinder-Common-Rail-Motor von FPT, mit EGR und Dieselpartikelfilter (DPF). Der Motor erfüllt die Anforderungen der Abgasnorm Euro Stufe 3b ohne AdBlue/SCR-Abgasnachbehandlung. Die Nenn-Leistung des Motors beziffert Steyr (nach ECE R120 bei 2.300 U/min) mit 73/99 kW/PS im 4095 Multi, 79/107 kW/PS im 4105 Multi sowie 84/114 kW/PS im 4115 Multi. Als maximales Drehmoment nennt Steyr (jeweils bei 1.500 U/min) 407 Nm beim 4095 Multi, 444 Nm beim 4105 Multi sowie 461 Nm beim 4115 Multi.
Neu beim Multi ist auch das von Steyr nach eigenen Angaben gemeinsam mit ZF entwickelte 4-fach Lastschaltgetriebe. Es bietet insgesamt 32 Vorwärts- und 32 Rückwärtsgänge, die lastschaltbare Wendeschaltung Power Shuttle sowie die Power Clutch Kupplungsbetätigung per Knopfdruck. Serienmäßig ist zudem die Eco-Ausführung, die ein Erreichen den 40 km/h Endgeschwindigkeit bei einer reduzierten Motordrehzahl von 1.750 U/min ermöglicht. Ebenfalls Serienausstattung ist die Vierfachzapfwelle mit den Drehzahlen 540/540E/1000/1000E, optional ist eine Wegzapfwelle erhältlich, die auch stationär – etwa zum Betrieb eines Güllemixers – verwendet werden kann. Die 430er-Heckzapfwelle des Vorgängers 9000 MT für den Einsatz einer Frontmähwerk-Ladewagen-Kombination ist für den Multi nicht mehr verfügbar.
Zugelegt hat der neue Steyr Multi im Vergleich zum 9000 MT bei der Hubkraft des per EHR geregelten Heckkrafthebers, die mit 5.400 kg beziffert wird (9000 MT: 4.900 kg), abgespeckt hingegen bei der Hubkraft des Frontkrafthebers, die Steyr mit 2.250 kg angibt (9000 MT: 2.500 kg). Die serienmäßige Open-Center-Hydraulikpumpe hat laut Steyr eine maximale Förderleistung von 60 l/min, optional ist eine Closed-Center-Pumpe mit 100 l/min verfügbar. Im Heck kann der Steyr Multi mit bis zu drei, im Zwischenachsbereich mit maximal zwei Zusatzsteuergeräten ausgestattet werden.
Äußeres Erkennungszeichen des neuen Steyr Multi ist das überarbeitete Design mit der neuen Steyr Premium Kabine, die nach Herstellerangaben ebenfalls komplett neu entwickelt wurde – erkennbar insbesondere an der neuen Dachkonstruktion. Unmittelbar an die Frontscheibe angrenzend, wurde hier ein Hochsichtfenster in das Kabinendach integriert. Durch das serienmäßige Dachfenster soll eine optimale Sicht auch bei Frontladerarbeiten gewährleistet werden. Die Instrumentierung wurde laut Steyr aktuellen ergonomischen Erkenntnissen angepasst. So sind die Bedienelemente für Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Radio jetzt in der rechten B-Säule integriert. Am rechten Bedienpult sind alle wichtigen Traktorfunktionen angeordnet. Der in den „großen“ Steyr Traktorenserien bewährte Multicontroller kommt auch beim neuen Multi zum Einsatz und soll die komfortable Bedienung und Kontrolle aller wichtigen Traktor-Funktionen ermöglichen, wie etwa die Steuerung von Heckhubwerk, Power Shuttle oder Power-Clutch.
Ein neues Design erhielt auch der Frontarbeitsraum. Das Fronthubwerk mit der Frontzapfwelle (beides Option) ist, so Steyr, harmonisch integriert. Die schlanke Motorkonstruktion, der zentrale Antriebsstrang und ein Lenkeinschlag von 55 Grad sorgen nach Herstellerangaben für exzellente Fahreigenschaften und einen Wenderadius von nur 4,05 Meter.
Die komplette Entwicklung des Steyr Multi erfolgte im österreichischen Steyr Entwicklungszentrum in St. Valentin, hier erfolgt auch die Serienproduktion sowie das technische Training. Bestellbar ist der neue Steyr Multi ab Dezember 2012, die volle Verfügbarkeit ist laut Steyr ab September 2013 gegeben.
Autor: Klaus Esterer
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