Im Gegensatz zum Steyr 6175 Impuls CVT, dessen Nennleistung nach Herstellerangaben 132/180 kW/PS beträgt, soll der Steyr Hybrid CVT bis zu 191/260 kW/PS übertragen. Verantwortlich dafür zeichne ein hydromechanischer CVT-Antrieb an der Hinterachse und ein Hybridmodul an der Vorderachse - die sich beide mit einer Allradkupplung kombinieren lassen.
Der hybrid-elektrische Antrieb (E-CVT) des Hybrid CVT bietet Steyr zufolge bis zu 75 kW, die bei 1.100 U/min erzeugt werden, um nicht konstante Zapfwellenlasten von Anbaugeräten wie beispielsweise Großballenpressen auszugleichen und die Fahrgeschwindigkeit über den Elektroantrieb aufrechterhalten.
Apropos Aufrechterhalten der Fahrgeschwindigkeit: Geschwindigkeitsschwankungen, die bei der Bodenbearbeitung durch harte oder weiche Böden verursacht werden, soll die Funktion E-Torque Filling reduzieren und so höhere Fahrgeschwindigkeit, mehr Komfort, verbesserte Präzision und höhere Leistung bewirken. Außerdem gibt es den E-Eco-Modus, der den Kraftstoffverbrauch bei leichten Arbeiten durch die optimale Kombination von elektrischer und CVT-Leistung um 5 bis 10 % reduzieren soll. Die E-Implement-Technologie, stellt über einen serienmäßigen AEF-Anschluss bis zu 75 kW bei 700 V für den Antrieb von Anbaugeräten und bei Bedarf auch für den Antrieb der Räder bereit.
Effektivere Richtungswechsel verspricht die Funktion E-Shuttling, die die Zeit um 41 % und den Kraftstoffverbrauch um 15 % reduzieren soll. Mit E-Steering wird die Vorderachse bei Wendemanövern auf dem Feld beschleunigt, um den Wenderadius um 15 % zu verkürzen – Steyr spricht von 20 % schnellerem Manövrieren.
Die neue E-Boost Funktion des Steyr Hybrid CVT liefert bei Bedarf zusätzliche elektrische Energie, um beispielsweise nach dem Abbremsen an einer Kreuzung die volle Fahrgeschwindigkeit 25 % schneller zu erreichen als mit einem herkömmlichen Getriebe. Realisiert werden soll dies mit Superkondensatoren, die eine schnellere Rekuperation (Rückgewinnung von Bremsenergie) erlauben als Akkus und diese Energie auch schneller wieder freigeben. Eine daraus resultierende logische Konsequenz ist die E-Braking-Funktion, mit der die Traktorgeschwindigkeit bergab konstant gehalten wird, um mehr Energie speichern zu können.
E-Torque Vectoring lenkt das Drehmoment bedarfsgerecht auf die Vorder- oder Hinterräder, um einen variablen, bedarfsgerechten Allradantrieb zu ermöglichen. Steyr erläutert, dass auf dem Feld die Vorderräder elektrisch mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Hinterräder angetrieben werden, um die Traktion zu optimieren und den Schlupf zu begrenzen, womit Kraftstoffverbrauch, Reifenverschleiß und Beschädigung von Boden und Ernte minimiert werden sollen. Auf der Straße verbessere der Allradantrieb die Bodenhaftung, ohne die Reifen abzunutzen.
Autorin: Magdalena Esterer
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