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Claas: HVO-Freigabe und Erstbefüllung ab Werk für Traktoren, Mähdrescher und Feldhäcksler

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Artikel eingestellt am:
05.10.2023, 7:33

Quelle:
CLAAS KGaA mbH
www.claas.de

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Zum 1. Oktober 2023 hat Claas nach eigenen Angaben alle Landmaschinen der neuesten Abgasstufe für den Betrieb mit hydrierten Pflanzenölen (HVO) freigegeben. Darüber hinaus erfolgt die Erstbefüllung in den Werken Harsewinkel und Le Mans ebenfalls mit dem nachhaltigen Biokraftstoff.

Klimaschutz und die Reduktion umweltschädlicher CO2-Emissionen spielen auch in der Landwirtschaft eine immer wichtigere Rolle. Claas ist sich nach eigenen Angaben dieser Verantwortung bewusst und setzt sich intensiv mit verschiedenen Ansätzen nachhaltiger Antriebstechnologien auseinander. Ein bedeutender Schritt in diese Richtung ist laut Claas die Freigabe hydrierter Pflanzenöle, auch bekannt als Hydrotreated Vegetable Oils (HVO), für alle Landmaschinen der neusten Abgasstufe (Stage V). Somit können die Maschinen künftig mit diesem nachhaltigen, flüssigen Biokraftstoff betrieben werden. Dr. Martin von Hoyningen-Huene, Executive Vice President BU Tractor: „In leistungsstarken Landmaschinen gibt es auf absehbare Zeit keine wirtschaftliche Alternative zum Verbrennungsmotor. Daher sind Lösungen gefragt, um die fossilen Emissionen dieser Antriebsart zu verringern, ohne signifikante Nachteile bei Herstellungskosten, Verbrauch, Gewicht und Haltbarkeit in Kauf nehmen zu müssen. Hydrierte Pflanzenöle sind dafür hervorragend geeignet, zumal sie bereits heute zur Verfügung stehen und sofort ihre positiven Umwelteffekte entfalten.“

In der Landwirtschaft dominieren die Dieselkraftstoffe als Energiequelle für mobile Arbeitsmaschinen. Gleichzeitig erfordern die Klimaziele Alternativen zu fossilen Kraftstoffen. Eine schrittweise Defossilisierung landwirtschaftlicher Produktionsprozesse und der Landtechnik ist somit in mehrfacher Hinsicht notwendig und wird die Entwicklung zukünftiger Antriebsoptionen prägen. Diese wird, so Claas, nur durch unterstützende politische Leitplanken eine entsprechende Relevanz in der Praxis erfahren.

Claas führt hierzu weiter aus: Während in niedrigen Leistungsbereichen der batterieelektrische Antrieb auch Vorteile bietet, stößt diese Technologie mit steigendem Leistungs- und Energiebedarf an ihre Grenzen. Ein JAGUAR Feldhäcksler mit batterieelektrischem Antrieb wäre heute bei vergleichbarer Leistung und Reichweite mindestens doppelt so groß und doppelt so schwer wie ein aktuelles Modell mit Verbrennungsmotor und flüssigem Kraftstoff. Auch gasförmige Kraftstoffe wie Methan oder Wasserstoff gehen mit signifikanten Nachteilen hinsichtlich ihrer Energiedichte und damit der benötigten Energiespeicher einher. „Claas setzt sich seit geraumer Zeit für einen technologieoffenen Ansatz ein, da für eine umfangreiche Defossilisierung des Agrarsektors vielfältige Lösungsansätze unter Berücksichtigung ihrer Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit in Betracht gezogen werden müssen“, erläutert Patrick Ahlbrand, Claas Produktstrategie. „Für hofnahe Anwendungen, leichte Feldarbeiten oder Kommunalarbeiten sind batterieelektrische Antriebe zukünftig eine geeignete Alternative. Für selbstfahrende Erntemaschinen und Großtraktoren ab 150 PS gibt es auf absehbare Zeit dagegen keine sinnvolle Alternative zu flüssigen, nachhaltigen Kraftstoffen.“

Seit 1. Oktober 2023 sind Claas Erntemaschinen und Traktoren aus Harsewinkel und Le Mans der aktuellen Abgasstufe Stage V für die Nutzung mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) freigegeben. Darüber hinaus erhalten alle Maschinen eine werksseitige Erstbefüllung mit dem, so Claas, bis zu 90 Prozent klimaneutralen Kraftstoff. Durch diese Maßnahme werden nach Unternehmensangaben jährlich 2.500 Tonnen CO2 eingespart. So können bereits heute die beiden Produktionsstandorte einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Gegenüber anderen Technologien und Kraftstoffen bietet die Nutzung von HVO laut Claas einige Vorteile: So erfordert der Kraftstoff weder eine Umrüstung von Stage V Maschinen noch den Austausch einer Maschine, sie kann einfach mit HVO betankt und ohne Einschränkungen genau wie zuvor auch mit Diesel genutzt werden. Zudem lassen sich die bestehenden Hof-Tankstellen ohne Um- oder Nachrüstung weiter nutzen. Durch die mit fossilen Kraftstoffen vergleichbaren Kraftstoffeigenschaften gibt es keine nennenswerten Einbußen hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Einsatzdauer, Verschleiß oder Haltbarkeit. HVO kann in Reinform (HVO100) sowie im beliebigen Verhältnis gemischt mit herkömmlichem Dieselkraftstoff als Drop-In-Fuel verwendet werden. Bei der Verwendung von HVO100 können die CO2-Emissionen im Vergleich zum fossilen Diesel über den gesamten Lebenszyklus um bis zu 90% reduziert werden. Gleichzeitig werden bei der Verbrennung weniger Stickoxide und Feinstaub emittiert. Durch Abfall- und Reststoffe als Rohstoffbasis müssen außerdem keine zusätzlichen Pflanzenöle für die Kraftstoffproduktion erzeugt werden, so dass die Konkurrenz zu Nahrungsmitteln minimiert wird.

Zur Herstellung von HVO werden neben Pflanzenölen überwiegend Abfall- und Reststoffe eingesetzt, darunter vor allem gebrauchtes Speiseöl und tierische Fette. Im weiteren Produktionsprozess werden die biogenen Rohstoffe in einer Reaktion mit einer geringen Menge Wasserstoff (Hydrierung) in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Durch diesen Prozess werden die Pflanzenöle in ihren Eigenschaften an fossile Kraftstoffe angepasst und können so als Energieträger in mobilen Arbeitsmaschinen als Diesel-Ersatz verwendet werden.

In vielen Ländern ist der Kraftstoff bereits flächendeckend an Tankstellen in der Reinform HVO100 oder als Beimischung im herkömmlichen Diesel-Kraftstoff erhältlich. Hingegen wird der Verkauf von HVO100 in manchen Ländern bislang nur im Rahmen geschlossener Nutzergruppen, beispielsweise Betriebstankstellen, ermöglicht. Die internationalen Bestrebungen deuten jedoch auf eine baldige, länderübergreifende Verfügbarkeit von HVO100 unter der Kraftstoffnorm DIN EN 15940 (Paraffinischer Dieselkraftstoff aus Synthese oder Hydrierungsverfahren) hin.

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