Das automatische Fütterungssystem Lely Vector stellt nach Herstellerangaben den nächsten großen Schritt bei der Automatisierung von Arbeitsverfahren innerhalb der Milchviehhaltung dar und ist somit das passende Gegenstück zum Melkroboter. Der Lely Vector soll sicherstellen, dass die Kühe kontinuierlich und rechtzeitig mit angemessenen Portionen gefüttert werden, so dass Viehhalter eine effiziente und hochklassige Milchproduktion erzielen können. Dieses neue System wurde nach Unternehmensangaben in enger Zusammenarbeit mit den Lely-Kunden entwickelt. Wie Lely mitteilt, ist das System ab September 2013 in Deutschland lieferbar.
Das System soll permanent Futter in flexibler Weise bereit stellen, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Der Prozess ist vollständig automatisiert und gewährleistet nach Herstellerangaben eine optimale Flexibilität für die das System nutzenden Viehhalter. Mithilfe des Lely Vector können Viehhalter ihre Fütterungsstrategie für unterschiedliche Gruppen von Kühen definieren und exakt anpassen und damit eine verbesserte Kuhgesundheit und eine optimale Milchproduktion sicherstellen. Über das Management-Programm Lely T4C ist der Vector mit dem Astronaut Melkroboter und anderen Lely-Geräten verbunden.
Das Futter wird im Futtervorratsbereich gelagert; dies ist ein offener Bereich ohne Hindernisse, in dem alle Arten an Futter an einem jeweils eigenen Standort gelagert werden können. Je nach Größe des Vorratsbereiches lässt sich das Futter nach Unternehmensangaben sogar für einen Drei-Tages-Zeitraum lagern. Dies bedeutet, dass ausreichend Futter für sogar mehr als ein Wochenende vorhanden ist, so dass die Viehhalter und ihre Familien mehr Freizeit genießen können. Ein Futtergreifer bewegt sich über den Vorratsbereich und wählt das Futter aus, nimmt es auf und lädt es in den Misch- und Fütterungsroboter. Der Futtergreifer scannt den Teil des Futterlagerbereichs, der einem bestimmten Futter zugewiesen wurde und nimmt das Futter vom höchsten Punkt.
Ein Kraftfutterspender überwacht die Futtermengen, die mit größter Genauigkeit bestimmt und gemessen werden können. Darüber hinaus lassen sich zu dem Kraftfutter kleinere Mengen an Mineralien und Zusätzen mischen. Der Futterplan und der Futtervorratsbereich werden über eine Bedienoberfläche mit Touchscreen eingerichtet. Außerdem können Rationen programmiert und verschiedene Ausgabeberichte angezeigt werden. Der Futterniveau-Sensor ist nach Herstellerangaben ein technologisches Meisterstück: Der Roboter weiß genau, wie viel Futter sich am Fressgitter befindet und er bestimmt, wann und wo Futter benötigt wird, ohne dass ein Eingriff vom Bedienpersonal erforderlich ist. Da es eine ununterbrochene Versorgung mit frischem Futter gibt, ist es nicht mehr erforderlich, große Mengen an Futter vorzulegen und das Futter ist immer bedarfsgerecht und frisch.
Der Lely Vector verbraucht nach Herstellerangaben deutlich weniger Energie als viele andere Fütterungssysteme und ist daher erheblich günstiger im Betrieb. Testbetriebe hätten gezeigt, dass die Einsparungen für den Arbeitsaufwand bei der Fütterung von zwei oder mehr unterschiedlichen Rationen immens sind: Es muß lediglich der Futtervorratsbereich gereinigt und befüllt werden. Darüber hinaus soll der Lely Vector dank des elektrischen Steuerungssystems geräuschlos und umweltfreundlich sein und weder Mensch noch Tier stören.
Auf der Deutschland-Premiere des Lely Vector an einem Tag der offenen Höfe können sich Landwirte selbst von der Praxistauglichkeit des Lely Vector überzeugen. Am 07. April 2013 wird die Arbeitsweise sowohl in einem Stallneubau als auch in einem Altgebäude der Milchviehbetriebe Kraft & Meyer in 91747 Pagenhard / Westheim vorgeführt. Interessierte können sich an diesem Tag auch ausführlich über den Lely Astronaut informieren. Hierzu werden vier Lely-Melkroboter (Astronaut A3 / A3next) im Praxiseinsatz sowie ein Lely Astronaut A4 im Demonstrationsbetrieb vorgeführt.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer