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VDMA Landtechnik: Landtechnikindustrie setzt auf Wachstum durch Forschung und Innovation

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Artikel eingestellt am:
02.11.2016, 18:30

Quelle:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. Fachverband Landtechnik
www.vdma.org

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Die im VDMA Landtechnik organisierten Landmaschinen- und Traktorenhersteller intensivieren ihre gemeinsamen Forschungsaktivitäten. „Wer im Zeichen der Digitalisierung wachsen will, muss noch stärker als bisher auf Forschung und Innovation setzen“, sagte der frisch gewählte Vorsitzende Christian Dreyer im Rahmen der diesjährigen Mitgliedertagung des Verbandes.

Die Branche sei mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von durchschnittlich 5 Prozent zwar schon heute „hervorragend aufgestellt“, doch „müssen wir gerade in Fragen der Vernetzung unternehmensübergreifende Initiativen vorantreiben, um auch morgen Lösungen mit Nutzwert anbieten zu können.“

Wichtige Impulse in diese Richtung gab ein hochkarätig besetztes Vortragspanel. „Nachhaltige Vernetzung ist in erster Linie eine Kreativleistung, die fundiertes Prozesswissen voraussetzt“, sagte Professor Jürgen Fleischer, Leiter des Instituts für Produktionstechnik am KIT in Karlsruhe. „Den gut gefüllten Baukasten, bestehend aus Sensorik, Aktorik, Konnektivität und Internet, sinnvoll zu kreativen Lösungen zu verdichten, ist die Essenz der digitalen Wende in der Industrie“, erläuterte Fleischer. Im Vordergrund stehe dabei das durchaus greifbare Ziel, „ein ordentliches Wertschöpfungsplus durch schnellere Fertigungsprozesse, geringere Lagerhaltung und neue Geschäftsmodelle zu generieren“.

Proaktive Diagnosesysteme, die auf Basis eines integrierten Monitorings Maschinenzustände in Echtzeit erkennen, bringen Landwirten und Lohnunternehmern „nennenswerte Effizienzvorteile, da unerwartete Friktionen oder gar der Ausfall ganzer Flotten dadurch sehr wirksam und verlässlich verhindert werden können“, betonte Fleischer.

„Vernünftige und durchdachte Infrastrukturen“ mahnte Michael Meyer an. Der Bosch-Spezialist für hochautomatisiertes Fahren sagte, der weltweite, durch Demographie, Urbanisierung und Konnektivität getriebene Wandel verlange „neue Antworten“, weshalb es entscheidend sei, bestehende Infrastrukturen zukunftsfest zu machen. „Bis 2020 wird man auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten bis 120 Stundenkilometern hochautomatisiert fahren können“, prognostizierte Meyer. Die hohe Komplexität im Stadtverkehr werde erfolgreiche Automatisierungskonzepte dagegen erst in einem zweiten Schritt zulassen. „Differenziert werden muss vor allem zwischen Teil- und Vollautomatisierung, wobei letztere mehrfach abgesicherte Architekturen in Sachen Sensorik, Aktorik, Prozessortechnik und Spannungsversorgung erfordert, um Sicherheit zu gewährleisten – ein Aspekt, der für Landmaschinen und Traktoren gleichermaßen relevant ist.“ Dass der Digitalisierungsprozess in der Automobil- wie auch in der Agrartechnikindustrie stufenweise verlaufen werde, ist sich Meyer sicher. „Schwarz-Weiß-Denken hilft uns nicht weiter. Vielmehr müssen wir uns der Koexistenz unterschiedlicher Technologiestufen bewusst sein, um komplexe Systeme der Zukunft anwendungsorientiert zu konzipieren und implementieren.“

Die derzeitige makroökonomische Lage Europas skizzierte und interpretierte der ehemalige Präsident des Münchner ifo-Instituts Professor Hans-Werner Sinn. „Die Dinge sind aus den Fugen geraten, bewegen sich außerhalb jeder Proportion“, konstatierte Sinn. Die „Rauchschwaden der Krise“ seien längst noch nicht verzogen. „Politik mit der Druckerpresse“ zu betreiben, anstatt sich auf realwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu konzentrieren, wie dies in zahlreichen südlichen Staaten der Europäischen Union anhaltend geschehe, führe auf lange Sicht zu enormen, nicht hinnehmbaren Verwerfungen. Sinn fordert folglich eine „atmende Währungsunion mit Austrittsoption“. Den deutschen Maschinen- und Anlagenbau lobte Sinn indirekt als Stabilitätsanker, auch und gerade angesichts überdurchschnittlich hoher Eigenkapitalquoten der produzierenden Unternehmen.

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