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DLG-Feldtage 2016: Maschinenvorführungen mit neuem Konzept

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Artikel eingestellt am:
17.5.2016, 18:29

Quelle:
DLG e.V.
www.dlg.org

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Die Maschinenvorführungen auf den vom 14. bis 16. Juni 2016 auf dem Gut Mariaburghausen in Haßfurt stattfindenden DLG-Feldtagen warten mit einem neuen Konzept auf: Es wird an allen Ausstellungstagen zwei zentrale Vorführungen mit Kommentierung (über Beschallung) zu den Themen „Pflanzenschutzspritzen im Praxisvergleich“ auf dem DLG-Parcours 1 jeweils um 10.00 Uhr und um 15.00 Uhr sowie „Mineraldüngerstreuer im Praxisvergleich & Sensortechnik für Precison Farming“ auf dem DLG-Parcours 2 jeweils um 11.15 Uhr und um 14.00 Uhr geben.

Darüber hinaus werden an allen Ausstellungstagen ausstellerindividuelle Vorführungen auf Demoblöcken hinter der Kommunikationsfläche des jeweiligen Ausstellers durchgeführt. Diese Vorführungen finden in Regie des jeweiligen Ausstellers zwischen 9.00 Uhr und 12.00 Uhr und zwischen 13.00 Uhr und 18.00 Uhr statt. Zu nachstehenden Themen wird vorgeführt: „Lenk- und Datenmanagementsysteme auf Traktoren“, „Sätechnik für Getreide“ und „Injektionstechnik für flüssige Wirtschaftsdünger“.

Größer, schneller, breiter, bei zeitgleicher Reduzierung der Aufwandmenge je Hektar – so war die Entwicklung bei den Pflanzenschutzspritzen noch vor kurzem durchaus treffend zu beschreiben. Auch heute spielt die Schlagkraft eine wichtige Rolle. Inzwischen hat sich allerdings das Szenario verändert. So sorgt einerseits die fortschreitende sukzessive Veränderung des Klimas schon heute in vielen Regionen dafür, dass dort zuvor unbekannte Schädlinge und Pflanzenkrankheiten auftreten. Sie passen sich rasch an neue Gegebenheiten an und können Resistenzen gegen bewährte Pflanzenschutzmittel ausbilden. Verlieren bewährte Mittel ihre Wirkung, steht aber nicht zwangsläufig ein neuer Wirkstoff zur Verfügung. Das Agribusiness muss also die Entwicklung genau beobachten, um schon heute nach den Innovationen für die landwirtschaftlichen Herausforderungen von morgen zu suchen. Bei der Applikationstechnik ist nicht zuletzt deshalb zunehmend eine immer höhere Präzision bis hin zur Einzeldüsensteuerung mit möglichst automatischer Zu- und Abschaltung gefragt, denn das Spritzen muss zunehmend auch in den meist windstillen Abend- und Nachtstunden erfolgen können. Die Spritzarbeit muss möglichst genau und unter idealen Wirkbedingungen stattfinden. Damit kommt aktuell der Entwicklung der Fahrwerke und Lenksysteme sowie insbesondere auch der Weiterentwicklung der Spritzgestänge eine weiterhin wichtigere Rolle zu, wenn es nämlich gilt, reduzierte Aufwandmengen punktgenau und sicher zu applizieren und die Abtrift so gering wie möglich zu halten. Düsenbeleuchtung und automatische Düsenüberwachung gewinnen deshalb ebenso schnell an Bedeutung, wie Systeme zur automatisierten Lenkung und Gestängeführung. Der Parcours für die Feldspritzen auf dem Gelände der diesjährigen DLG-Feldtage ist neu gestaltet: Zunächst befahren die Spritzen mit 8 km/h einen Streckenabschnitt mit Hindernissen, die extreme Anforderungen an Gestängestabilität und -balance stellen (bumpy track und field track). Hier kommt es auf die Federungs- und Dämpfungseigenschaften der Spritzgestänge bzw. der Fahrwerke an. Erstmalig kann auch dieser Streckenabschnitt mit automatischer Gestängeführung passiert werden. Die Arbeitsgeschwindigkeit während der Passagen wird jeweils gemessen und für die Besucher angezeigt. Gleich nach dem Passieren der Vorgewendefahrt muss in diesem Jahr eine Hindernisumfahrung bewältigt werden, bevor es weiter zur Geländekontur geht. Hier müssen Anhängespritzen und Selbstfahrer zeigen, wie gut die automatische Gestängeführung einer natürlichen Geländekontur folgen kann. Bei der Passage dieses Abschnittes werden die Feldspritzen mit einer Geschwindigkeit von zwölf km/h unterwegs sein. Harald Kramer von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wird gemeinsam mit Albert Spreu vom RKL in Rendsburg die Vorführung kommentieren. Nicht zuletzt das verstärkt internationale Teilnehmerfeld verspricht auch hier einen weitreichenden Quervergleich für die Praxis. Teilnehmende Unternehmen sind AGCO/Challenger, Agrifac, Agrio, Amazone, Berthoud, Bräutigam, Dammann, Hardi, Horsch, John Deere, Kverneland, Lemken, sowie Vogel & Noot.

Auch wenn bei der Neuanschaffung eines Düngerstreuers der Preis eine nicht unwesentliche Rolle spielt – der Wert des Düngers, der damit im Laufe der Jahre verteilt wird, übersteigt den Anschaffungspreis in aller Regel um ein Vielfaches. Hinzu kommt, dass hohe Erträge und gleichmäßig gute Qualitäten in der Landwirtschaft nur dann zu erzielen sind, wenn die Nährstoffe gleichmäßig auf der zu düngenden Fläche verteilt werden. Eine ungleichmäßige Düngerverteilung führt zumindest zu Ertragsbeeinträchtigungen. Entsprechend gilt es, den Dünger exakt und auch bis zum Rand genau zu platzieren. Sichtbare Streufehler sind nicht nur schlecht für das eigene Image und die Umwelt, sie zehren aus dem eigenen Geldbeutel. Damit Mineraldünger genau dosiert werden und auf den Punkt dort ankommen, wo sie hingehören, werden heute in der Praxis meist Wurfstreuer, teils aber auch Pneumatikstreuer, eingesetzt. Um den deutlich gestiegenen Anforderungen auch in Zukunft genügen zu können, wird kräftig weiterentwickelt. Die Entwicklungsarbeit der verschiedenen Hersteller dient dabei neben der Steigerung der Präzision – auch in Vorgewendebereichen und Streukeilen – weiterhin der Anpassung auf das jeweilige Streugut. Was moderne Mineraldüngerstreuer heute schon leisten und welche modernen Features dem Landwirt offeriert werden, zeigt die Vorführung von neun Gespannen – fünf davon sind zusätzlich mit einem N-Sensor ausgestattet – auf dem DLG-Parcours. Auf der ersten Fahrtrunde demonstrieren die Streuer zunächst das Rand- und Gewässergrenzstreuen, während sie live streuen. Dabei wird sowohl beim Rand- wie auch beim Gewässergrenzstreuen an zwei Stellen das Streugut aufgefangen – das Streubild kann in Augenschein genommen werden. Anschließend wenden die Streuer. Bei der Rückfahrt in einem Pflanzenbestand, der unterschiedliche Versorgungsstufen und Bestandsdichten darstellt, wird nicht gestreut, sondern eine Displayanzeige auf dem Traktordach zeigt an, welche Düngerdosis der jeweilige Sensor bzw. was das „map-overlay“ an dieser Stelle empfiehlt. Währenddessen werden das Grenzstreuen ausgewertet und die Ergebnisse über eine LED-Wand präsentiert. Auch hier verspricht das komplette Teilnehmerfeld – alle namhaften Sensorhersteller sind vertreten – einen sehr guten Überblick, was das Angebot an Pflanzenbausensoren und deren Besonderheiten angeht. Kommentiert wird die Vorführung der angemeldeten Düngerstreuer von Ulrich Lossie von der Deula Nienburg. Die Sensoren und deren Arbeit stellt Prof. Dr. Yves Reckleben von der Fachhochschule Kiel vor. Mit Düngerstreuern nehmen die Unternehmen Amazone, Bogballe, Bredal, Kverneland, Rabe, Rauch und Sulky Burel teil. Mit Sensortechnik sind an den Vorführungen Agri Con, Claas, Farm Facts, Fritzmeier und Topcon beteiligt.

Die gegenwärtige Situation in der Landwirtschaft ist geprägt durch ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld: Die Nachfrageentwicklung nach Agrarprodukten steht unter ungünstigen Vorzeichen, was sich in niedrigen Erzeugerpreisen ausdrückt. Die Ackerbauern setzen auf weiteres Optimierungspotenzial in der Produktion. Bei der Aussaattechnik bestimmen deshalb Technologien zur Steigerung der Effizienz und Präzision den derzeitigen Entwicklungstrend. Dabei soll eine neue Maschine idealerweise möglichst komfortabel und zugleich einfach zu bedienen sein. Die Elektronik und deren Einsatz nehmen auch bei der Aussaat weiter zu. Das Spektrum reicht von verbesserten Fahrgassen und Abdrehvorrichtungen über immer mehr variable elektrische Dosierantriebe und Sensoren zur Kontrolle des Saatgutflusses bis hin zur GPS-gestützten teilflächenspezifischen Aussaat. Mit Blick auf das Bestellverfahren ist dabei häufig der vielseitige Einsatz gefragt: sowohl eine konservierende Bestellung als auch die Option mit dem Pflug. Auch eine höhere Schlagkraft ist gefragt. Starke Traktoren sind meist vorhanden, so dass neben der Arbeitsbreite auch das Behältervolumen (Saatgut und ggf. auch Dünger) nicht selten weiter vergrößert werden können. Wenn dann auch noch schneller gefahren werden kann als mit der bislang genutzten Technik, dann steigt die Schlagkraft nochmals an.

Diese Bedingungen stellen die Aussaattechnik erneut vor Herausforderungen, sie muss nicht nur für die einzelne Region und Situation standortgerecht „stimmen“, sondern muss auch sicher und zuverlässig funktionieren. Die Standzeiten der Werkzeuge müssen „mitwachsen“, und die Elektronik muss zuverlässig und ausfallsicher arbeiten. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage nach der passenden Sätechnik, die damit von Standort zu Standort und von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich aussehen kann bzw. muss. Auch die Kosten gilt es, im Griff zu behalten. Der Verzicht auf eine wendende bzw. ganzflächig intensive Bodenbearbeitung erfordert eine entsprechend angepasste Sätechnik, um eine gleichmäßige Bestandsetablierung vor allem auch in trockenen Lagen mit hoher Sicherheit gewährleisten zu können. Welche Sätechnik die verschiedenen Hersteller auf dem DLG-Feldtagegelände in Mariaburghausen den Besuchern empfehlen und wie diese im Vergleich auf Stoppelmulch arbeitet, werden die Vorführungen auf den Demoparzellen zeigen. „Saattechnik für Getreide“ wird von Pöttinger, Amazone, Claydon, Farmet, Great Plains, Güttler, Horsch, Kerner, Köckerling, Kverneland, Kuhn, Lemken, Rabe, Sulky, Väderstad sowie Vogel & Noot vorgeführt.

Kaum eine andere technische Innovation hat innerhalb so kurzer Zeit so schnell und weitgehend Eingang in die Praxis gefunden, wie die automatisierten Lenksysteme. Während inzwischen insbesondere bei Premiummarken kaum mehr ein Großtraktor ohne zumindest eine entsprechende Vorbereitung vom Band läuft, sorgt inzwischen die ungebrochen starke Nachfrage dafür, dass Lenksysteme auch mehr und mehr zum „must have“ in den niedrigeren Leistungsklassen gehören. Damit kann die Arbeit auf dem Feld nicht nur komfortabler, sondern in vielen Fällen auch effizienter, deutlich präziser und nicht zuletzt in der Summe umweltschonender gestaltet werden, sogar die Arbeit in den Abend- und Nachtstunden erscheint dadurch (fast) zur Normalität im Ackerbau zu gehören. Da der Fahrer vor allem beim Einsatz von automatisierten Lenksystemen deutlich entlastet wird, kann er sich mehr auf die eigentlichen Arbeitsprozesse und deren Optimierung konzentrieren. Auch Betriebe mit geringerer Flächenausstattung oder in klassischen Grünlandregionen nutzen inzwischen diese Vorteile.
Darüber hinaus bieten einige Anbieter für die Steuerung und Regelung der Arbeitsprozesse auf dem Feld sowie zur Dokumentation entsprechende Datenmanagementsysteme an. Sie sollen den Landwirt nicht nur auf dem Feld, sondern auch im Büro bei seiner Arbeit unterstützen. Im Rahmen der Vorführungen auf den Demoblöcken der teilnehmenden Aussteller bieten die DLG-Feldtage erstmals einen einzigartigen Ein- und Überblick zum derzeitigen Angebot. Technik für das Lenk- und Datenmanagement auf Traktoren wird von AGCO/Challenger, AGCO/Fendt, AGCO/Massey Ferguson, AGCO/Valtra, Claas, geo-konzept, John Deere, Müller Elektronik, CNH/Case IH, CNH/New Holland, CNH/Steyr, Reichhardt, Same Deutz-Fahr und Topcon vorgeführt.

Pflanzen brauchen Nährstoffe in einem „ausgewogenen“ Verhältnis, damit sie optimal wachsen. Eine Düngung nach guter fachlicher Praxis versorgt demnach Pflanzen mit notwendigen Nährstoffen und erhält und fördert im Idealfall damit die Bodenfruchtbarkeit. Auch wenn die Düngeverordnung (DüV) nun wohl in den maßgeblichen Eckpunkten inzwischen steht, muss dennoch weiterhin mit Veränderungen gerechnet werden, bevor schließlich „alles in trockenen Tüchern“ ist. Nicht wenige Landwirte und Lohnunternehmer stehen tatsächlich aber schon heute, jetzt und aktuell vor der Frage, wie sie sich bei der Ausbringtechnik für die nächsten Jahre richtig aufstellen. Es gilt, durch einen schonenden Einsatz von Düngemitteln und eine Verminderung von Nährstoffverlusten langfristig die Nährstoffeinträge in die Gewässer und andere Ökosysteme zu verringern. Daher kommt es darauf an, Techniken und Verfahren zu entwickeln und einzusetzen, welche die Ernährung der Pflanzen mit Wirtschaftsdünger möglichst effizient und verlustarm umsetzen. Will man auf dem Weg der Nährstoffe zur Pflanze wenig Spielraum für Verluste lassen, dann erscheint es zielführend, den Dünger möglichst punktgenau bis dahin zu schaffen, wo er ohne große Verluste aufgenommen werden kann – bis zur Pflanzenwurzel. Das verspricht nicht nur eine „saubere Arbeit“ mit besserer Ausnutzung der Inhaltsstoffe, sondern auch weniger Geruchsemmissionen und damit eine womöglich deutlich bessere Akzeptanz in der Bevölkerung. Allerdings muss bedacht werden, dass bei diesem Ansatz ein verhältnismäßig enges Ausbringungszeitfenster zur Verfügung steht. Die Schlagkraft der Technik muss entsprechend gewählt werden und passen. Injektionstechnik für flüssige Wirtschaftsdünger, welche es ermöglicht, die Gülle bzw. die Gärreste in einen wachsenden Bestand einzubringen, erscheint folgerichtig besonders zielführend und wird deshalb im Rahmen der Maschinenvorführungen im Mittelpunkt stehen. Zugelassen sind Schleppschuhverteiler und Schlitzverteiler. „Injektionstechnik für flüssige Wirtschaftsdünger“ wird auf den DLG Feldtagen von Duport, Fliegl, Kverneland und Vogelsang gezeigt.

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