Wie die CEMA mitteilt, rechnet die europäische Landmaschinenindustrie damit, dass 2016 ein schwieriges Jahr wird. Nach dem Rückgang im letzten Jahr, haben einige Märkte Europas auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres eine Abschwächung erlebt.
Der Landtechnik-Umsatz des ersten Halbjahres 2016 war in den meisten Märkten des CEMA-Netzwerkes (Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Spanien, Großbritannien) niedrig. Für die zweite Jahreshälfte erwartet die CEMA Rückgangsraten von bis zu 9 % wie in Deutschland. Eine bemerkenswerte Ausnahme stellt Spanien dar, wo mit 9,5 % Umsatzsteigerung im 2016 gerechnet wird. Der französische Markt erlebte im ersten Halbjahr eine Steigerung von 7 %, allerdings sollen sich die Umsätze im zweiten Halbjahr um 2 % abschwächen.
Der Abwärtstrend kann laut CEMA für alle gängigen Maschinentypen mit Ausnahme der Feldspritzen beobachtet werden.
Die Traktoren-Umsätze in allen europäischen Ländern waren im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um 5,5 % niedriger. Der Umsatz-Rückgang resultiert aus einem Nachfrage-Rückgang nach Traktoren zwischen 50 und 250 PS. Diese Leistungsklasse werde vor allem von Landwirten gekauft, die sich derzeit wegen der niedrigen Rohstoff- und Milchpreise in einer schwierigen Situation befinden. Diese Situation könnte sich wegen der durchwachsenen Weizenernte in vielen europäischen Ländern in Kombination mit einer starken weltweiten Versorgung verschärfen. Bei Traktoren unter 50 PS ist die Nachfrage stabil, während die Nachfrage nach Hochleistungstraktoren sogar steigt.
Frankreich (+ 16,1 %), Spanien (+ 10,7%) und Belgien (+ 5%) sind die CEMA Länder, in denen die Nachfrage nach Traktoren sich bisher erhöhte. Österreich (-3,8 %), Dänemark (-10,3 %), Deutschland (-9,7 %), Italien (- 4,4 %), Niederlande (- 7,7 %) und Großbritannien (-8,5%) sehen sich gesunkenen Umsätzen im ersten Halbjahr 2016 gegenüber.Die Wirtschaftsexperten der CEMA erwarten, dass der europäische Traktoren-Umsatz 2016 um rund 3,3 % abnehmen wird.
Im Mähdrescher Markt in allen CEMA Märkten beläuft sich der Rückgang auf insgesamt 8,3 %. Der Rückgang ist am niedrigsten in Belgien mit 4 % und am höchsten in den Niederlanden mit 28 %. Für Feldhäcksler soll die Gesamtnachfrage im Jahr 2016 um 12 % fallen. Der belgische und spanische Markt wird als einziger eine Umsatzsteigerung erleben, während andere Märkte wahrscheinlich um 10 % bis 20% schrumpfen.
Auch bei den Mähwerken rechnet die CEMA mit Umsatzrückgängen von 8,6 %. Alle Märkte mit Ausnahme von Frankreich, Italien und Spanien schrumpfen; Spitzenreiter ist hier Deutschland mit einem Minus von 14 %. In Frankreich und Italien soll der Markt stabil sein und in Spanien sogar wachsen. Die Ballenpressen mussten Rückgange von 8,6 % verzeichnen – hier ist Italien mit einem Rückgang von 16,7 % Spitzenreiter. Der Spanische Markt bleibt stabil.
Ausschließlich die Feldspritzen bleiben in Europa voraussichtlich stabil – auch hier soll nur Spanien Wachstum erleben.
Die aktuelle Geschäfts-Stimmung spiegelt sich im monatlichen CEMA-Barometer wider, die im August auf ein Rekordtief gesunken ist. Etwa die Hälfte der Befragten glauben, die Nachfrage werde in allen Märkten in den nächsten 6 Monaten weiter deutlich abnehmen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer