Mit einem deutlichen Umsatzplus von 31 % setzt Lemken nach eigenen Angaben seine Erfolgsgeschichte nach zwei leicht rückläufigen Jahren fort, denn Umsatzerlöse von 266 Mio. Euro bedeuten eine neue Rekordmarke für den Landtechnikspezialisten.
„Damit läuft die Landtechnik weitgehend abgekoppelt von der Eurokrise“, so Geschäftsführer Dr. Franz-Georg von Busse. Vielmehr sorgten stabile Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie Nachholeffekte dafür, dass die Landwirte vermehrt investierten. Und die hohe Auslastung zu Beginn des neuen Jahres deute auf einen erneut guten Geschäftsverlauf hin.
Angesichts dieser positiven Entwicklung hat Lemken nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr erneut 75 Mitarbeiter eingestellt. Zusammen mit den Arbeitszeitkonten der Belegschaft, zusätzlichen Schichten in allen Unternehmensbereichen sowie Zeitarbeitnehmern habe der Wachstumssprung mit hoher Flexibilität und Einsatzbereitschaft realisiert werden können. Weltweit arbeiteten nach Firmenangaben zum Jahresende über 1.000 Beschäftigte für das Familienunternehmen.
Die positive Geschäftsentwicklung stützt sich laut Lemken auf nahezu alle Vertriebsgebiete: Während Lemken im Inland 17 % mehr umsetzte, übertraf vor allem Russland die Erwartungen und konnte wieder an das Rekordniveau von 2008 anknüpfen. Noch einmal deutlich gewachsen sind die Umsätze in Frankreich, dem größten Auslandsmarkt für Lemken. Und auch in Großbritannien entwickelte sich die Nachfrage erfreulich. Insgesamt stieg der Exportanteil damit auf 69 %.
Von dem Wachstum in allen Regionen konnten laut Lemken praktisch alle Produktgruppen profitieren. Besonders deutlich war der Anstieg nach Unternehmensangaben bei Kreiseleggen; ähnlich gut verkaufte sich das Drillmaschinenprogramm, das die neue „Compact-Solitair“ mit Düngevariante als 6 Meter Maschine, so Lemken, bestens ergänzt. Bei den Pflügen konnte die neue Anbaupfluggeneration Juwel mit den verschleißfesten DuraMaxx-Körpern laut Lemken deutlich an Absatz gewinnen.
Die vier DLG Silbermedaillen zur Agritechnica 2011 sind für Lemken nach eigenen Angaben eine dankbare Bestätigung seiner Innovationskraft. Um den Produktentwicklungsprozess noch effizienter zu gestalten, habe Lemken im letzten Jahr umfassend die Kompetenzen und Abläufe in den Entwicklungs- und Versuchsbereichen verbessert. Schwerpunkt der Investitionen war nach Firmenangaben die Produktion in Alpen, wo Fertigungsanlagen kontinuierlich weiter modernisiert und auch energetisch optimiert werden.
Um die Weichen für weiteres Wachstum zu stellen, investiere Lemken gleichermaßen in den Auslandsmärkten. Zu den wichtigen Projekten zähle dabei die neue Pflugfabrik im indischen Nagpur, wo 2012 die Produktion mit einer Kapazität von zunächst 1.000 vornehmlich kleineren Pflügen anlaufe. Lemken sieht auch China als weiteren Zukunftsmarkt für moderne Landtechnik und plant in Qingdao nach eigenen Angaben den Baustart für ein Montagewerk. Die Vertriebsorganisation wurde nach Unternehmensangaben außerdem mit neuen Tochtergesellschaften für Skandinavien, Spanien/Portugal sowie in Südafrika ausgebaut.
Die unsichere allgemeine wirtschaftliche Lage sowie steigende Einstandspreise für die Landwirte geben laut Lemken Anlass, für das Jahr 2012 grundsätzlich vorsichtig zu planen. Angesichts der Herausforderungen für die Landtechnikindustrie, zur weltweiten Ernährung und Energieversorgung beizutragen, sieht sich der Landtechnikspezialist allerdings für die Zukunft bestens aufgestellt. Mit professioneller Technik für die Bodenbearbeitung, Aussaat und den Pflanzenschutz, verbunden mit bester Beratung und umfassendem Service, will Lemken die stetig wachsende Nachfrage erfolgreich nutzen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer