Die wirtschaftliche Aufarbeitung von nasser Biomasse wurde erst durch den vom Unternehmen neu entwickelten Speed Rotationstrockner möglich. Die Trocknungseinheit arbeitet vollautomatisch, die Wärmeerzeugung erfolgt durch ein ebenfalls vom Unternehmen entwickeltes multifunktionales Biomasse-Brennersystem, das einerseits Wärme für die Trocknung produziert und durch eine Rauchgasumlenkung gleichzeitig als vollwertiges Heizsystem einsetzbar ist. Der Trockner ist mit einer Wärmerückgewinnungseinheit ausgestattet, rekuperiert (lat. wiedererlangen) dabei rund 40% der aufgebrachten Wärmeenergie und bindet dabei gleichzeitig die Staubemissionen der Abluft. Die Trocknung lässt sich, z.B. bei Einstreu, prozess- und zeitgesteuert in den Sterilisationsbereich fahren. Dadurch erhält der Anwender ein keimfreies Pelletprodukt, das im Anschluss auch wieder als Einstreu verwendet werden kann (Kreislaufkonzept). Der Umbau einer bestehenden Heizanlage auf Biomasse entfällt mit dem Einsatz dieses Trockners und erhöht die Attraktivität des gesamten Pelletiersystems.
Der Wirkungsgrad des Aufsetzbrenners erreicht durch eine wassergekühlte Nachbrennkammer und den Einsatz einer Kondensatwärmerückgewinnung laut Hersteller über 92% und ist damit herkömmlichen Biomassekesseln gleichgestellt. Der Trockner wird in unterschiedlichen Baugrößen und mit Brennerleistungen von 25kW bis 1MW angeboten. Damit ist sowohl für den kleinen Stallbesitzer als auch für die industrielle Resteverwertung Wirtschaftlichkeit im 24h Betrieb gegeben.
Das Unternehmen setzt mit dem Nasszerkleinerer FZE30 den Zerkleinerungsprozess der Biomasse vor die Trocknung. Die Einheit homogenisiert Biomasse je nach Matrize auf 3 bis 8mm. Dadurch wird hocheffiziente Trocknung und störungsfreier Durchlauf durch die gesamte Anlage sichergestellt. Setzt der Biogasbetreiber die Zerkleinerungseinheit vor den Fermenter und homogenisiert seine eingehende Biomasse auf diese einheitliche Größe, kann er dabei zusätzlich den Gasertrag erheblich steigern. Laut Herstellerangaben verarbeitet der Nasszerkleinerer Material bis zu einem Härtegrad von Ziegelsteinen und löst damit auch das Problem von Verunreinigungen gerade beim Pferdemist.
Eine erste Anlage für eine vollständige Aufarbeitung von Pferdemist entsteht im Moment im Schleswig-Holsteinischen Ahrensbök. Dort wird zunächst der Mist von rund 500 Pferden, was einer Tagesleistung von ca. 12 Tonnen Nassmaterial entspricht, zu hochwertigen Pelletprodukten verarbeitet. Diese lassen sich dann im Bereich Dung, energetisch oder als Einstreu im Kreislauf verwerten.
Eine Vorstellung der Produktserie inkl. der energetischen Verwertung von Pferdemist als Brennstoff erhält der interessierte Besucher auf der diesjährigen „Messe Nordpferd“ in Neumünster vom 24.4. bis 26.4.2009.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer