Augenfälligstes Merkmal der E-TERRY Trägerplattform ist sicherlich der Umstand, dass es sich nicht um ein übliches Fahrzeug handelt, bei dem einfach die Kabine entfernt wurde, sondern um ein fahrendes Objekt, das keine Vergleiche erlaubt – nach Unternehmensangaben ist das Fahrzeug zum Patent angemeldet. Der Geräteträger E-TERRY bietet keinerlei Raum für Mitfahrende und setzt kompromisslos auf Leichtbau. Die nächste Besonderheit sind Reifen, die eher an Fahrräder erinnern, für herkömmliche Maschinen jedoch deutlich zu schmal erscheinen. E-TERRY löst das Bodendruck-Problem nicht durch breite Reifen (und die damit verbundene größere Aufstandsfäche), sondern durch ein extrem geringes Leergewicht: 80 kg. In Verbindung mit den drei Rädern ist der Bodendruck so geringer als bei den meisten Fahrrädern.
Der Antrieb und die Steuerung des E-TERRY verbergen sich in der Mittelachse – überflüssig zu erwähnen, dass die Radmotoren elektrisch betrieben werden. Beim Antrieb unterstützte die maxon motor ag, ein Schweizer Hersteller, der sich auf Mikromotoren spezialisiert hat.
Die Achsen lassen sich in verschiedenen Winkeln arretieren, um variable Spurbreiten zu realisieren, oder um den E-TERRY äußerst platzsparend zu verstauen. Die Höhe des Fahrgestells kann über teleskopierbare Radhalter eingestellt werden und die Räder können in verschieden Winkeln zu den Achsen laufen. So minimiert sich auch der Wendekreis.
Die Entwickler des E-TERRY betonen den Staub- und Spritzwasserschutz und die Möglichkeit einer wasserdichten Sonderausführung für den Reisanbau. Die Schlagkraft des kleinen E-TERRY soll sich durch seine Schwarmfähigkeit deutlich erhöhen lassen, und/oder durch eine Anpassung der Größe oder Leistung. Im E-TERRY finden Komponenten der Industrieautomatisierung sowie E-Mobilität Anwendung und Schnittstellen ermöglichen die individuelle Steuerbarkeit.
Naturgemäß lässt sich der E-TERRY, wie jeder Geräteträger, flexibel einsetzen, obgleich die Dimension der Flexibilität des E-TERRY seinesgleichen sucht. Die Entwickler können sich automatisierte Bodenanalysen, Unkrautbekämpfung, individualisierte Düngung und automatisierte Ernte vorstellen – allerdings sind die Möglichkeiten in der Präzisionslandwirtschaft wohl fast unbegrenzt.
Der auf der Agritechnica 2019 gezeigte E-TERRY befand sich noch im Pre-Prototypen-Stadium, tatsächlich sucht das E-TERRY-Team nach finanzstarken Partner, mit Hilfe derer sich zehn Prototypen realisieren lassen, die sich dann auf Versuchsgütern und in Forschungseinrichtungen einsetzen lassen.
Mehr Informationen zum E-TERRY gibt es unter www.e-terry.de.
Autorin: Magdalena Esterer
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