Die Idee dahinter ist, nur schmale Streifen des Feldes in größerer Tiefe zu kultivieren und den größten Teil der Fläche unbearbeitet zu lassen. Das Verfahren soll eine störungsfreie Aussaat, eine bessere Erwärmung des Bodens und eine optimale Wurzelentwicklung sowie eine hohe Wasserinfiltration in den Streifen fördern.
Die Streifenbearbeitung existiert laut Väderstad schon teilweise auf dem europäischen Markt da einige schwere Bodenbearbeitungsgeräte mit Saatgutbehätern ausgestattet sind. Im Gegensatz zu diesen eher einfachen Lösungen geht Väderstad den umgekehrten Weg, da bei der Sämaschine angefangen wird, die mit einem speziellen Strip-Till-Zinken ausgestattet wird. Ein weiterer Vorteil mit der Spirit Fix zu beginnen, ist laut Väderstad, dass dadurch auch Düngemittel während des Drillens in den Boden eingebracht werden kann.
Vor der Spirit Strip Till reißen 2 Reihen von Strip-Till-Zinken den Boden auf. Der Abstand zwischen den Zinken liegt ungefähr bei 335 mm, dem Doppelreihen-Abstand (2 x 165 mm) der Säschare. Wird z.B. Mais gesät, wird das Saatgut knapp über den aufgerissenen Streifen mit 335 mm Reihenabstand abgelegt, was bedeutet, dass nur jedes zweite Säschar verwendet wird. Der Dünger kann in zwei einstellbaren Tiefen direkt unter den sich entwickelnden Wurzeln abgelegt werden.
Bei der Aussaat von Getreide werden die Strip-Till-Zinken manuell seitlich um ca. 85 mm verschoben und alle Säschare werden für die 167 mm Aussaat verwendet. Das Ergebnis ist eine Furche neben jeder Saat-Reihe. Diese Furche ermöglicht es, die keimenden Samen mit Start-Dünger zu versorgen.
Die Strip-Till-Zinken werden aus gehärtetem Stahl gefertigt und können nach Herstellerangaben bis zu einer Tiefe von 30 cm arbeiten. Eine spezielle Beschichtung, etwas breiter als der eigentliche Zinken, soll den Verschleiß reduzieren und ihm damit eine lange Lebensdauer bescheren. Die Zinken sind wie Messer konzipiert, die sich durch den Boden arbeiten. Die Breite der Zinken wurde auf 25 mm festgelegt, um den Boden mit einem möglichst niedrigen Zugkraftbedarf zu lockern.
Als weiteren Vorteil dieser Zinken nennt Väderstad ihre Fähigkeit, Erdschichten nicht zu vermischen. Bei Feldversuchen mit 20 Stundenkilometern und Zinken mit einer Arbeitstiefe von 30 cm konnte laut Väderstad keine vertikale Erdbewegung festgestellt werden. Vor der Saat ist nur eine Überfahrt mit einer Kurzscheibenegge oder einem Flachgrubber notwendig. Der Kraftstoffverbrauch für Bodenbearbeitung und Aussaat liegt nach Herstellerangaben unter 20 Liter pro Hektar, je nach Bodenbearbeitungs- und Saattiefe sowie der Bodenart.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer