Soll neben Saatgut auch Dünger in eine Sämaschine gefüllt werden, können die Überladewagen GTW 330 (33 m³) und GTW 430 (43 m³), jetzt mit dem geteilten Bunkersystem TwinBunker ausgestattet werden. Der TwinBunker wurde auf der Agritechnica 2019 bereits zusammen an den dort neu vorgestellten Modellen GTW 210 und GTW 300 präsentiert. Er ist quer zur Fahrtrichtung im Verhältnis 50/50 in zwei Kammern geteilt. Eine Kammer ist für Saatgut, die andere für Dünger. Um die Kammern unabhängig voneinander entleeren zu können, hat jede Kammer eine separat bedienbare Dosiereinrichtung, die voneinander entkoppelt sind. In einer Kammer wird die Dosiereinrichtung vollständig geschlossen, um die andere Kammer zu entleeren. Werden der GTW 330 beziehungsweise GTW 430 als Überladewagen bei der Getreide- oder Körnermaisernte eingesetzt, können beide Teile der Dosiereinrichtung einfach gleichzeitig geöffnet respektive geschlossen werden.
Für das Befüllen von Sämaschinen mit großen Arbeitsbreiten können alle Bergmann Überladewagen optional mit einer hydraulisch angetriebenen Saatgutschnecke mit einer Länge von 5 m und einem Durchmesser von 250 mm (Herstellerangaben) ausgestattet werden. Die Überladehöhe und -weite der Saatgutschnecke beträgt laut Bergmann jeweils über 4 m, damit auch die größten Sämaschinen bequem befüllt werden können. Die Saatgutschnecke ist, so der Hersteller, ideal zum Überladen von Saatgut und Dünger geeignet. Sie wird auf der unteren Hälfte der Überladeschnecke montiert und ist hydraulisch seitlich schwenkbar sowie in der Höhe verstellbar. Besonders in Kombination mit dem TwinBunker lässt sich, so Bergmann, die Auslastung des Überladewagens deutlich steigern, da er zusätzlich im Frühjahr und Herbst als Zubringer für Saatgut und Dünger zur Befüllung von Sämaschinen und Düngerstreuern eingesetzt werden kann. So können alle Überladewagen der GTW-Serie die ganze Saison eingesetzt werden.
Neu für die gesamte GTW-Serie ist eine Wartungsklappe, die sich am unteren Ende der Überladeschnecke befindet. Diese ermöglicht den Zugang zur Übergabe von Zubringerschnecke zur Überladeschnecke. Sie dient der optischen Kontrolle des Übergabebereiches und kann als Reinigungs- und Inspektionsklappe genutzt werden, falls Fremdkörper in den Bunker gelangen. Zudem lässt sich die Übergabe besser reinigen. Wird der Überladewagen im Freien abgestellt, können Deckel an den Enden beider Schneckenhälften der Überladeschnecke geöffnet werden, damit kein Wasser in den Schneckenhälften stehen bleibt und diese korrodieren lässt.
Der GTW 330 und GTW 430 sind serienmäßig mit einer hydraulisch höhenverstellbaren Deichsel in der Untenanhängung ausgestattet. Die neue Deichselkontur sorgt laut Bergmann dafür, dass beim Überfahren eines Schwads kein Stroh hängen bleibt und sich aufbauen kann. Die schlanke Bauweise der Deichsel soll eine sehr hohe Wendigkeit ermöglichen und das sehr geringe Eigengewicht der Deichsel soll für eine maximale Zuladung sorgen. Für höchsten Fahrkomfort auf der Straße und auf dem Feld auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten bietet Bergmann eine Deichselfederung als Option an.
Alle vier Überladewagen der GTW-Serie sind laut Bergmann serienmäßig mit vollständiger EU-Typgenehmigung nach der offiziellen Verordnung (EU) 167/2013 zertifiziert. Insbesondere beim Wiederverkauf innerhalb der EU ist die Typgenehmigung von Vorteil, da keine nationale Einzelgenehmigung für die Zulassung erteilt werden muss. Bei jedem Fahrzeug werden die COC-Papiere (Certificate of Conformity) mit ausgeliefert.
Veröffentlicht von: Klaus Esterer