So wurden etwa die Modelle 7250, 7350, 7450, 7550 und 7750 mit bis zu 35 PS mehr Motorleistung ausgestattet, der 7850 leistet auch weiterhin 660 PS. Alle neuen Feldhäcksler arbeiten künftig mit 9,0-Liter- bzw. 13,5-Liter-PowerTechPlus-Motoren, die den Anforderungen der Abgasstufe 3 entsprechen. Sie verfügen über eine externe Abgasrückführung, variable Turbolader und einen Zylinderkopf mit Vier-Ventiltechnik. Im Vergleich zu den bisher angebotenen PowerTech-Motoren bieten diese neuen Antriebsaggregate laut John Deere 12,5 % mehr Leistung und dank des variablen Turboladers mehr Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich hinweg, und das bei geringerem Kraftstoffverbrauch sowohl bei Maximalleistung als auch bei Nennleistung.
Mit dem neuen ProDrive-Automatikgetriebe, das jetzt alternativ zur 40 km/h-Version auch für Geschwindigkeiten bis 20 km/h angeboten wird, kann der Fahrer unabhängig von Geländekonturen und Bodenbeschaffenheit und selbst bei widrigen Arbeitsbedingungen mit nur einem Hebel stufenlos die Geschwindigkeit regeln und die Fahrtrichtung wechseln. Das automatische PowerShift-Getriebe arbeitet mit einer Antischlupfregelung, Differentialsperren-Management, automatischer Parksperre und Bremsassistent.
Das neues Turmdrehsystem arbeitet ohne mechanische Endanschläge, weil die Endposition bereits in die Wendel der Antriebsschnecke des Getriebes integriert ist. Damit kann sich der Auswurfkrümmer, so John Deere, in der Endposition nicht festsetzen. Neu ist auch die Automatische Turmposition (ASP), die neben der Arbeits- und Transportposition beim Feldwechsel bis zu neun verschiedene Turmpositionen speichern kann.
Bei der neuen automatischen Vorsatzführung AHP erfolgt die Höhenanpassung des Erntevorsatzes über zwei Tastbügel. Beim Ausheben des Erntevorsatzes sorgen Winkelgeber am Pendelrahmen für die automatische Rückholung des Vorsatzes in die Waagerechte. Höhere Vorfahrtgeschwindigkeit und gleichmäßige Schnitthöhe ermöglicht laut John Deere die aktive hydraulische Regelung zur Bodenanpassung mit +/-4 Grad, die auch den Fahrer spürbar entlasten soll.
Bei der Entwicklung der neuen John Deere Feldhäcksler-Baureihe 7050 haben die Ingenieure auf die umfassende Nutzung „intelligenter Technik“ gesetzt: „Intelligente Feldhäcksler“ müssen, so John Deere, für den Lohnunternehmer heute vor allem folgende Voraussetzungen erfüllen: hochwertige Silage und korrekte Abrechnungen erzeugen sowie eine lückenlose Dokumentation und volle Kostenkontrolle ermöglichen. Mit dem „i“-Paket, das aus dem StarFire GPS-Empfänger, dem GreenStar Monitor GSD 2600 und dem Feuchtesensor HarvestLab besteht, kommen die John Deere Feldhäcksler der 7050er Baureihe diesem Anspruch laut Hersteller entscheidend näher.
Der 2007 erstmals gezeigte „HarvestLab“ NIR(Nah-Infrarot)-Sensor ist der erste Online-Feuchtesensor auf einem Feldhäcksler und vornehmlich für die Ernte von Mais, Gras, Ganzpflanzensilage und Luzerne vorkalibriert. Mit seiner Genauigkeit von +/-2 % ist dieser Sensor auch für die stationäre Analyse von Erntegut nutzbar.
Als zentrales Kontrollinstrument zur Verknüpfung aller „intelligenten Systeme“ dient der GreenStar Monitor GSD2600. Auf ihm laufen die Maschinen- und alle Ernte-Informationen zusammen, dort werden alle wesentlichen Bedienfunktionen dargestellt und wichtige Erntedaten aufgezeichnet.
Bei der Gewinnung von Futtermitteln respektive von Substrat für Biogasanlagen spielt die optimale Schnittlänge des Erntegutes eine entscheidende Rolle. Sie entscheidet in hohem Maße darüber, wie gut sich Erntegut verdichten lässt. Die Lagerdichte ist eine der Grundvoraussetzungen für hohe Silagequalität. Höhere Trockensubstanz(TS)-Gehalte im Erntegut erfordern vielfach kürzere Schnittlängen für eine optimale Verdichtung. Bei den neuen John Deere Feldhäckslern der 7050er Serie übernimmt dies AutoLoC. Bei diesem neuen automatischen System erfolgt die Verstellung der Schnittlänge in Abhängigkeit vom TS-Gehalt des Erntegutes. Dabei vergleicht AutoLoC die vom Feuchtesensor HarvestLab gelieferten Daten über den tatsächlichen TS-Gehalt mit den gewünschten Sollwerten im Greenstar-Monitor und regelt das stufenlose Schnittlängengetriebe IVLOC entsprechend nach. Einsetzbar ist dieses System für alle Hauptfutterarten, also Mais, Gras, Ganzpflanzensilage und Luzerne. Gleichzeitig wird die Schnittlänge während der Arbeit aufgezeichnet und auch für die Abrechnung der Arbeit dokumentiert.
Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Leistungsfähigkeit von Feldhäckslern ist deren optimale Einbindung in die gesamte Transportlogistik. Auch in diesem Bereich bietet John Deere bereits „intelligente Technik“ an. Mit Hilfe des erweiterten „i-Paketes“, das die Arbeit der gesamten Häckselkette über den GreenStar Monitor GSD 2600 und die DocuBox von LandDataEuroSoft erfasst, können alle Gespanne geortet werden und ihre Daten dem Abrechnungssystem des Lohnunternehmens oder Maschinenrings zugeführt werden. Dabei kann die DocuBox auch bei John Deere Maschinen ohne CAN-Bus-System bzw. Maschinen anderer Hersteller ermitteln, wo sich welches Gespann wann aufgehalten hat. Der Weg zur Rechnungserstellung führt von der Datenerfassung mit dem GreenStar Monitor GSD2600 über eine Speicherkarte direkt in den Betriebs-PC mit seiner JDOffice Lohnunternehmersoftware von LandDataEuroSoft. Die Leistungsüberwachung des Häckslers erfolgt dabei durch den Einsatz des Flottenmanagement-Systems JDLink. Diese online Verbindung zum Häcksler ermöglicht auch eine Ferndiagnose.
Die Leistungsfähigkeit des John Deere Feldhäcksler lässt sich laut John Deere gerade beim Einsatz in GPS oder Breitsaatmais durch das automatische Lenksystem AutoTrac entscheidend steigern. Damit soll es zum ersten Mal möglich sein, auch in Mais ein effektives Beetmanagement wie im Getreide durchzuführen.
„Mit Hilfe dieses geballten Einsatzes intelligenter Technik lassen sich Produktivität der Maschinen und Schlagkraft der gesamten Arbeitskette massiv erhöhen. Da macht es wenig Sinn, ausschließlich auf PS-Zahlen zu schielen“, so Thomas Höglmeier, Produktmanager für Feldhäcksler im deutschen John Deere Verkaufshaus.
Auf der Agritechnica 2007 zeigt John Deere die neuen 7050er Feldhäcksler und weitere Neuheiten in Halle 4, Stand A22.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer