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Agritechnica 2007: 33mal Silber für innovative Neuheiten (Teil 1)

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Artikel eingestellt am:
02.10.2007, 16:58

Quelle:
DLG e.V.
www.agritechnica.com

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Bis Anfang September wurden beim Agritechnica-Veranstalter, der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) 331 Neuheiten angemeldet. Eine von der DLG eingesetzte, neutrale Expertenkommission hat aus diesen Neuheiten nach strengen Kriterien insgesamt sieben Neuheiten mit Goldmedaillen (siehe Artikel „Agritechnica 2007: Siebenmal Gold für innovative Neuheiten“) und 33 Neuheiten mit Silbermedaillen ausgezeichnet. Elf der 33 Silbermedaillen-Gewinner stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor:

DEUTZ AG, D-Köln, Halle 13, Stand B50 „Natural Fuel Engine“
und AGCO GmbH Fendt, D-Marktoberdorf, Halle 9, Stand E05 „Rapsölmotor“
und Same Deutz-Fahr Deutschland GmbH, Halle 7, Stand A08 „AGROTRON Natural Power“
„Rapsölmotor“:

Die Motoren, bzw. die Traktoren, verfügen über ein elektronisch gesteuertes Zweitanksystem, das sicherstellt, dass der Traktor nur in den Betriebszuständen mit Rapsöl betrieben wird, in denen keine Beeinträchtigung in der Dauerhaltbarkeit und der Betriebssicherheit eintritt. Der Motor ist durch verschiedene inner- und außermotorische Maßnahmen auf den Rapsölbetrieb abgestimmt, wobei die vom Motoröl geschmierte Hochdruckpumpe des Common-Rail-Systems eine zentrale Rolle spielt. Die mit der vollelektronischen Steuerung des Gesamtsystems und mit dem Zusammenspiel der mechanischen und thermischen Maßnahmen einhergehende Betriebssicherheit des Systems bildet die Basis für die erstmalige Übernahme der vollen Werksgarantie, was für die Praxis von essentieller Bedeutung ist. (siehe Artikel „Grüne Revolution: Pflanzenöltraktor Agrotron NaturalPower von Deutz-Fahr“)

Gebr. Schaad AG Räderfabrik, CH-Subingen, Halle 12, Stand F12 „Twin Carrier“:
Bisherige Montagehilfen für Doppelräder benötigten eine planbefestigte Fläche, die meistens nur im Hof verfügbar ist. Auf öffentlichen Straßen ist ein Nutzen der Doppelbereifung mit mehr als 3 m Breite jedoch nicht erlaubt, was die Akzeptanz der Boden schonenden Bereifung stark einschränkt. Mit Hilfe des „Twin Carriers“ lassen sich Doppelräder auch an großen Traktoren im Einmannbetrieb auf dem Feld problemlos montieren. Das Gerät reduziert die Unfallgefahr bei der Montage entscheidend und leistet zusätzlich einen Beitrag zum Bodenschutz, da es vielfach den Landwirten erst die Verwendung Boden schonender Bereifung ermöglicht.

Valtra Vertriebs GmbH, D-Marktoberdorf, Halle 9, Stand E22 Mitentwickler: LH Lift OY, FIN „Lenkbarer Frontkraftheber LHLink“:
Der lenkbare Frontkraftheber folgt bis zu 35° automatisch dem Radeinschlag der Vorderräder Dadurch kann der Überschnitt von Mähwerken in Front-Heckkombination deutlich reduziert werden. Enge Kurven mit einem Radius von weniger als 10 m können gefahren werden, ohne dass ein Grasstreifen stehen bleibt. Dies steigert die Produktivität besonders dann, wenn sich die Schlagformen an die natürlichen landschaftsgestaltenden Elemente, z. B. Bachläufe oder Hecken anpassen. Für unterschiedliche Anbaugeräte lässt sich das Übersetzungsverhältnis zur Lenkung anpassen und manuell übersteuern, was auch den Geräteanbau vereinfacht.

Grammer AG, D-Amberg, Halle 9, Stand F17 „Comfort = f(active(seat+cab))“
und Valtra Vertriebs GmbH, D-Marktoberdorf, Halle 9, Stand E22 „AutoComfort, semi-active cabin suspension“
und CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH, D-Harsewinkel, Halle 4, Stand C22 „Z-ACTIVE“
„Semiaktiv geregelte Kabinenfederung“:

Vor dem Hintergrund der verschärften gesetzlichen Vorgaben bezüglich der maximalen Schwingungsbelastung und der Verfügbarkeit neuer Technologien entwickelten die ausgezeichneten Firmen neuartige Kabinenfederungssysteme, die eine deutliche Verbesserung des Fahrkomforts bewirken. Mit der permanenten, elektronisch geregelten Anpassung der Federungs- oder Dämpfungscharakteristik der Kabinenfederung wird man der extrem unterschiedlichen Schwingungsanregung bei Traktoren (Fahrt mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf völlig unterschiedlichen Fahrbahnen) gerecht. Schwingungsisolation am Fahrersitz bedeutet immer eine Relativbewegung des Fahrers gegenüber dem Lenkrad und der Pedalerie, während eine Kabinenfederung die gesamte Bedienumgebung mit abfedert. Der aktive Eingriff in die Kabinenfederung ermöglicht jetzt eine kontinuierliche Abstimmung der Schwingungsisolationssysteme von Sitz und Kabine.

AGCO GmbH Fendt, D-Marktoberdorf, Halle 9, Stand E05 „Untenanhängesystem mit 4 t Stützlast und 60 km/h“:
Das neue modulare System zur Untenanhängung erhielt erstmalig eine Zulassung für 4 t Stützlast bei einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 60 km/h. Die Erhöhung der Stützlast von 3 t auf 4 t bedeutet sowohl 1 t mehr Nutzlast (ca. 5 % bis 7 %), als auch eine deutliche Verbesserung der Traktion des ziehenden Traktors auf dem Feld, wodurch der Traktor unter Umständen weniger Ballastgewicht braucht. Für den Transport wird weniger Energie benötigt, und trotz der Erhöhung der Nutzmasse tritt keine zusätzliche Bodenbelastung auf.

AGCO GmbH Fendt, D-Marktoberdorf, Halle 9, Stand E05 „Automatische Lenkachsensperrung“:
In der Vergangenheit ergaben sich häufig kritische Fahrzustände und auch schwerwiegende Unfälle, weil die Fahrer versäumten, die Lenkachsen von Tandem- oder Tridemanhängern bei höherer Fahrgeschwindigkeit zu sperren. Auch die Rückwärtsfahrt mit ungesperrter Lenkachse verursacht Schaden an Fahrbahn und Fahrzeug. Das neu entwickelte System erkennt den Anhänger mit einem Identifier über den ISO-Bus und sperrt die Lenkachse vollautomatisch ab einer einstellbaren Fahrgeschwindigkeit. Damit die Lenkachse vor dem Rückwärtsfahren bereits gesperrt ist und keine Überlastung des Lenksystems auftritt, blockiert das System bereits während des Anhaltevorganges. Der Fahrer kann das System z.B. bei Fahrt am Seitenhang jederzeit übersteuern. Mit der softwarebasierten Lösung wird mit geringem technischen Aufwand ein erheblicher Sicherheitsgewinn im Straßenverkehr erzielt.

Josef Kotte Landtechnik GmbH & Co. KG, D-Rieste, Halle 15, Stand A11 “MultiSteeringSystem (MSS)"
und Fliegl Agrartechnik GmbH, D-Töging, Halle 17, Stand B46 „ForCon“:

Durch die elektronische anstelle der bisherigen mechanischen Steuerung wird der Anbau zwangsgelenkter Tandem- und Tridemanhänger entscheidend erleichtert. Der Einschlagwinkel wird von Sensoren erfasst und für die elektrohydraulisch angesteuerte Lenkung verrechnet. Wank- und Nickbewegungen, die bisher als Störgrößen die hydraulische Steuerung verfälschten, können mit den neuen Sensoren erkannt und kompensiert werden. Vom Fahrersitz aus lassen sich entsprechend ausgestattete Anhänger jetzt auch auf dem Feld in den „Hundegangmodus“ umschalten, womit eine bodenschonende Befahrung verbunden ist. (siehe Artikel „Silbermedaille für Innovation: Fliegl-Zwangslenkung „ForCon“ mit elektronischer Steuerung“)

Müller-Elektronik GmbH & Co. KG, D-Salzkotten, Halle 16, Stand D11, Mitentwickler: LACOS Computerservice GmbH, D-Zeulenroda, Halle 16, Stand D06 „FIELD-Nav“ „Arbeitszeit- und Energieeinsparung durch kombinierte Straßen- und Schlagnavigation“:
Die steigende Entfernung vom Einsatzort und der erhöhte Anteil der Lohnarbeiten bei der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte führen dazu, dass Auftragnehmer häufiger nicht wissen, wo der Schlag liegt oder wie die Produkte über die kürzeste Route zum Zielort transportiert werden können. Straßennavigationssysteme enthalten keine Informationen über die – außerhalb der Straßenkarte – liegenden Ziele im Agrarbereich. „Field-Nav“ verknüpft das Auftragsmanagement mit einer kombinierten Straßen- und Schlagnavigation. Die Informationen zur Schlagnavigation (Einfahrt, Ausfahrt, Routenführung) werden über die ISOBUS-Schnittstelle integriert, so dass das Gerät nach Abschluss der Straßennavigation automatisch auf die Schlagnavigation umschaltet. Das ISOBUS-Terminal steht danach für die Bedienung der Maschinen und die Feldnavigation zur Verfügung. Die intelligente Kombination von Straßen- und Feldnavigation optimiert Streckenführungen, reduziert Einweisungs- und Einarbeitungszeiten und führt durch die Verknüpfung mit dem Auftragsmanagement zu einer verbesserten Organisation. (siehe Artikel „FIELD-Nav: Straßen- und Schlagnavigationssystem für den Agrarbereich“)

LEMKEN GmbH & Co. KG, D-Alpen, Halle 11, Stand A42 “Pflugkörpergeneration DuraMaxx“:
Diese Pflugkörper liefern eine erhöhte Ausnutzung von Verschleißteilen durch maximale Härte aufgrund neuartiger Befestigungstechnik. Die Verwendung härterer Stähle ist möglich, da die Flächenverschleißteile verletzungsfrei (ohne Bohrung, Stanzung) ausgeführt werden. Darüber hinaus sind Streichbleche nicht mehr Teil der statischen Konstruktion des Pfluges, ohne dass die Stabilität leidet, und der Wechsel der Verschleißteile wird erleichtert. Eine Anwendung dieser Befestigungstechnik auf andere Bodenbearbeitungsgeräte, wie z.B. Grubber, wäre zukünftig eine sinnvolle Erweiterung. (siehe Artikel „Neue Lemken DuraMaxx-Pflugkörper für maximale Haltbarkeit“)

Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG, D-Damme, Halle 2, Stand C29 „Flow-Board“:
Beim Legen von Kartoffeln in separierten Beeten laufen die Räder der Legemaschine in den unterschiedlich stark mit abgetrennten Bodenbeimengungen gefüllten Furchen. Zusammen mit der häufig wechselnden Häufelfähigkeit der Böden ergeben sich erhebliche Schwankungen bei der Bodenbedeckung der Pflanzknollen. Durch die Integration des Furchenziehers in das Dammformblech können beide Baugruppen von einem Parallelogramm geführt werden, so dass die eingestellte Bodenbedeckung auch bei wechselnden Einsatzbedingungen immer konstant bleibt. Dies schafft die Voraussetzungen für ein gleichmäßiges Auflaufen und Wachstum des Bestandes sowie eine leistungs- und qualitätsorientierte Rodearbeit.

Zunhammer GmbH Gülletechnik, D-Traunreut, Halle 15, Stand C37 “VAN-Control":
Einen besonders interessanten Einsatzbereich für die Nah-Infrarot-Spektroskopie stellt die Ermittlung der Trockenmasse- und Nährstoffgehalte in der Gülle dar. Die Fa. Zunhammer hat dazu ein NIR-Gerät so weiterentwickelt, dass es in einen Güllewagen integriert werden kann. Durch die kontinuierliche Messung im Güllewagen ergeben sich folgende Vorteile: Es entfällt die Schwierigkeit, eine repräsentative Gülleprobe (etwa 1 l) aus einem großen Behälter (z. B. 1000 m³) ziehen zu müssen. Es ist keine zeitaufwändige chemische Analyse mehr erforderlich. Aus der Veränderung der Nährstoffgehalte beim Gülleverfahren können Rückschlüsse auf die Qualität des Homogenisierens gezogen werden. Durch die Verknüpfung mit einer Mengenregulierung ist es erstmals möglich, die Gülledosierung exakt und nährstoffbasiert vorzunehmen. Die exakte Dokumentation der ausgebrachten Güllegabe ist möglich. (siehe Artikel „Mit ZUNHAMMER VAN-Control Gülleinhaltsstoffe kontinuierlich im Tankwagen messen“)

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