Die AUGA-Gruppe, ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in Litauen betrachtet sich als das größte vertikal integrierte Bio-Lebensmittelunternehmen in Europa, verwaltet nach eigenen Angaben etwa 39.000 ha biologisch zertifiziertes Ackerland und beschäftigt über 1.200 Mitarbeitende. Der CEO der AUGA-Gruppe, Kestutis Jušcius, erläutert, das die Entwicklung des AUGA M1 aus der Bestimmung des CO2-Fußabdruckes der Gruppe resultierte, der vor drei Jahren errechnet und als deutlich zu hoch betrachtet wurde. Der Traktor sei nur der erste Schritt des Unternehmens, technologische Lösungen anzubieten, die die Klimaverschmutzung in der gesamten Lebensmittelversorgungskette vom Feld bis auf den Tisch beseitigen und die Produktion von Lebensmitteln ohne Kosten für die Natur ermöglichen.
„Vor drei Jahren, als wir unsere Emissionen zum ersten Mal berechneten, stellten wir fest, dass bis zu 30 % davon aus der Nutzung fossiler Brennstoffe in landwirtschaftlichen Betrieben stammen. Es gab einfach keine Lösungen, um es zu ändern. Aus diesem Grund sind wir führend bei der Entwicklung von Technologien, die es uns ermöglichen, einen neuen Standard für eine nachhaltige Landwirtschaft zu schaffen und die Umweltverschmutzung entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette drastisch zu reduzieren. Das erste Ergebnis dieser Arbeit ist ein Biomethan- und Elektrotraktor“, sagt Jušcius.
Der Öko-Traktor AUGA M1 wird durch Biomethan angetrieben, da AUGA Biomethan als einen der umweltfreundlichsten Biokraftstoffe betrachtet, da Methan, das aus tierischen Abfällen gewonnen und in Biomethan umgewandelt werde, mehr Emissionen kompensiert als es emittiert. Die beachtliche Leistung von umgerechnet 400 PS, die AUGA angibt, wird letztlich durch zwei hochinteressante Technologien ermöglicht: Zum einen verzichtet der AUGA M1 auf ein Getriebe und schafft dadurch Platz für ein Paket von sechs großen Gasflaschen. Zum anderen wird die vom Gasmotor erzeugte Energie direkt an die Elektro-Radmotoren weitergegeben und bei Nichtbedarf in Batterien gespeichert. Dadurch soll es möglich sein, zwölf Stunden mit einer Gasfüllung durchzuarbeiten. AUGA hält es für schwierig, jeden Betrieb mit einer Gastankstelle auszustatten und setzt deshalb auf einen Austausch des kompletten Gasflaschen-Paketes. Hierzu öffnet sich im Heck des Tracs eine Klappe, das Gasflaschen-Paket wird herausgeschoben und gewechselt. Das „Tanken“ dauert dadurch nur wenige Minuten und kann auch auf dem Feld durchgeführt werden.
AUGA betont, dass der AUGA M1 Traktor von einem litauischen Ingenieursteam entwickelt wurde und der Gaskartuschenwechsel eine Patentierte Lösung sei. Der 6 m lange und 4 m hohe AUGA M1 Trac soll in der Lage sein, einen Grubber mit 7 m Arbeitsbreite mit 12 km/h zu ziehen. Ein AUGA M1 kann nach Firmenangaben bis zu 100 t CO2 im Jahr einsparen.
„Unsere Erfindung macht es möglich, ein breites Spektrum an Traktoranwendungen zu schaffen und allen Landwirten zugänglich zu machen, die nachhaltig arbeiten wollen. Wir entwickeln keine Technologie, um nur unsere eigenen Emissionen zu lösen und das Versprechen einzuhalten, bis 2030 ein CO2-neutrales Unternehmen zu werden. Unser Ziel ist größer – wir werden uns bemühen, diesen Traktor und andere Technologien, die sich noch in der Entwicklung befinden, Landwirten überall zur Verfügung zu stellen Welt und helfen, das globale Problem der Umweltverschmutzung in der Landwirtschaft zu lösen“, erklärt K. Jušcius.
AUGA zufolge macht der M1 nur den Anfang – das Unternehmen arbeite aktuell an Lösungen um CO2-Emissionen aus dem Boden und dem Verdauungsprozess von Rindern zu eliminieren.
Autorin: Magdalena Esterer
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