Die Robotti sind AgroIntelli zufolge das Ergebnis von sechs Jahren intensiver Arbeit an der Entwicklung eines nachhaltigen Konzepts. Auf der Agritechnica 2019 rechnet der Hersteller mit dem internationalen Durchbruch seiner Technologie. Der Robotti 150D basiert auf der Weiterentwicklung des Robotti-Konzeptes, das AgroIntelli zufolge in den vergangenen zwölf Monaten mit guten Ergebnissen getestet worden ist. Die neue Version des Robotti, die 2020 lanciert wird, basiert auf dem Know-how, das aus diesen Erfahrungswerten gewonnen wurde. Der Robotti ist nach Unternehmensangaben unter anderem an die Universitäten von Wageningen, Gent und Aarhus verkauft worden, wo er Teil von Testversuchen ist.
Der Robotti 150D ist nicht nur größer, sondern auch „erwachsen“ geworden – mit größeren Rädern und nunmehr 150 PS. Angetrieben wird der Robotti 150D von zwei 75-PS-Dieselmotoren von Kubota, durch die ein Arbeitstempo von bis zu 10 km/h realisiert werden soll. Darüber hinaus verfügt der Werkzeugträger Robotti 150D über eine Hydraulik mit drei doppeltwirkenden PTO-Zapfwellenauslässen sowie über einen Rücklaufauslass. AgroIntelli gibt an, bereits in der Entwicklungsphase das Augenmerk darauf gelegt zu haben, dass der Robotti unter realistischen Bedingungen arbeiten kann. Um niedrige Betriebskosten und eine einfache Wartung zu gewährleisten, ist er unter anderem mit Kubota-Standardmotoren und einer zuverlässigen Hydraulik ausgestattet.
Dank der serienmäßigen Dreipunktaufhängung kann eine Vielzahl von Geräten bedient werden. Besonders stolz ist AgroIntelli auf die Arbeitshöhe von 92 cm, durch die sich der Zeitraum für Feldarbeiten ausdehnen lässt. Durch die mittige Montage wird nach Herstellerangaben eine gleichmäßige Gewichtsverteilung auf die vier Antriebsräder erzielt, durch die die Kräfte effektiv ausgenutzt werden. AgroIntelli betont, dass der Robotti 35 bis 50 % leichter ist als ein vergleichbarer herkömmlicher Traktor, wodurch die Bodenverdichtung erheblich gemindert wird und in Folge dessen früher mit der Aussaat begonnen werden kann.
Präzision und Sicherheit des Robotti Werkzeugträgers basieren auf digitaler Technologie und genießen im Unternehmen oberste Priorität. Der Robotti ist serienmäßig mit Laserscanner, Kamera und RTK/GPS ausgestattet. Seine Sicherheitssysteme sind redundant und arbeiten daher unabhängig voneinander. Optional kann der Robotti durch eine Vielzahl leistungsfähiger Softwarepakete ergänzt werden, unter anderem zum Pflanzenzählen und zur Messung der Unkrautdichte in Form von „Weed maps“ (Unkrautkarten).
Die Arbeitspläne für den Robotti werden über die AgroIntelli-Website verwaltet, auf der man vorhandene GPS-Feldkarten nutzen oder neue erstellen kann. Ein Computer berechnet den effektivsten Routenplan, um den Kraftstoffverbrauch und strukturelle Schäden auf dem Feld zu minimieren.
Die Protokollfunktion steuert darüber hinaus den Prozessverlauf. Detaillierte Karten werden gespeichert und dokumentieren die einzelnen Arbeitsabläufe. Auch Bilder und Aufzeichnungen von montierten Kameras und Sensoren können im Log-Protokoll gespeichert werden.
Henrik Lynge Jacobsen, Verkaufsdirektor des Herstellerunternehmens AgroIntelli A/S berichtet: „Unsere Berechnungen zeigen, dass es sich beispielsweise im Vergleich mit einem herkömmlichen Traktor samt Geräten durchaus lohnt, in eine komplette Robotti-Lösung mit Geräten für den Kartoffelanbau zu investieren. In unserem Beispiel haben wir über einen Zeitraum von fünf Jahren den jährlichen Anbau von 100 Hektar Kartoffeln berechnet. Mit dem Robotti liegt der IRR (Return on Investment) bei 181 % – 138 % sind es bei der herkömmlichen Traktoralternative. Dies wiederum ist nicht zuletzt auf niedrigere Lohnkosten sowie auf einen höheren Ertrag aufgrund minimierter Strukturschäden auf dem Feld zurückzuführen.“
„Unsere Roboter sind nun fertig. Jetzt liegt es an der Landwirtschaft, die neue Technologie aufzugreifen“, resümiert Henrik Lynge Jacobsen von AgroIntelli.
Auf der Agritechnica 2019 zeigt AgroIntelli A/S die neuen Werkzeugträger Robotti 75S und 150D in Halle 15, Stand G22.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer