Mit Wirkung vom 09. August 2006 hat die private Investorengruppe Andlinger & Company im Rahmen eines Management-Buy-In mehrheitlich die Anteile an der Welger Maschinenfabrik GmbH in Wolfenbüttel (Niedersachsen) übernommen. Der niederländische Landtechnik-Konzern Lely erwirbt als Co-Investor einen Minderheitsanteil. Welger ist ein führender Hersteller von hochqualitativen Ballenpressen für den landwirtschaftlichen Sektor, sowie für Wertstoff-Ballenpressen für die Recyclingindustrie. Mit einem weltweiten Vertriebsnetzwerk erwirtschaftet Welger mit 360 Mitarbeitern derzeit ein Umsatzvolumen von rund 60 Mio Euro.
"Durch den Einstieg der Investoren erhält Welger eine substantielle finanzielle Stärkung sowie die notwendigen Ressourcen für zukünftiges Wachstum", so Gerhard Unterganschnigg, Partner von Andlinger & Company.
Das Engagement von Andlinger begründet Unterganschnigg mit „den umfassenden strategischen und operativen Veränderungen“ welche durch ein erfolgreiches Turn-around Management in den letzten Jahren bei Welger umgesetzt werden konnten.
Geschäftsführer Stefan Lindig zeigt sich sehr zufrieden mit dem Einstieg der Investorengruppe beim Wolfenbütteler Traditionsunternehmen: „Durch den Einstieg von Andlinger wird das Unternehmen auf eine völlig neue Basis gestellt. Welger konnte in den letzten Jahren seine Marktanteile, speziell in den Exportmärkten, kontinuierlich steigern, die Exportquote beträgt heute 85%. Durch das frische Kapital wird einerseits weiteres Wachstum, insbesondere in den neuen Märkten der EU-Beitrittsländer, generiert werden, andererseits können nun zurückgestellte Entwicklungsvorhaben angegangen werden.“ Zusätzliche Effekte verspricht sich Lindig durch die breite Industrieerfahrung von Andlinger.
Die bestehenden Vertriebskooperationen, insbesondere jene mit der niederländischen Lely–Gruppe, sollen ebenfalls weiter gestärkt und ausgebaut werden. Neben dem Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an Welger wurde mit Lely zu diesem Zweck bereits im Vorfeld der Transaktion eine langfristige Vertriebskooperation für Ballenpressen und Wickelgeräte abgeschlossen.
Andlinger & Company, Inc. ist eine Mitte der 70er Jahre in den USA gegründete private Investment- und Managementgruppe mit Büros in Europa und den Vereinigten Staaten. Andlinger konzentriert sich auf die Übernahme entwicklungsfähiger Unternehmen oder nicht zum Kerngeschäft zählender Bereiche von Konzernen.
Andlinger ist ein Investor, der sich mit seiner Expertise aktiv in die operativen und strategischen Belange seiner Beteiligungsunternehmen einbringt. Das Team hat seit Unternehmensgründung mehr als 100 Transaktionen erfolgreich abgeschlossen. Andlinger hat insgesamt 20 Partner in Europa und den USA. Die 13 aktuellen Firmenbeteiligungen erwirtschaften einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro und beschäftigen mehr als 9.000 Mitarbeiter, davon rund 4.000 in Deutschland.
Das Andlinger-Team setzt sich aus erfahrenen Experten aus der ganzen Welt zusammen. Sie bringen die ausgewiesene Erfahrung von Senior-Managern aus vielerlei Branchen und vier Kontinenten ein. Diese breite Expertise umfasst Produktionsunternehmen, den Dienstleistungssektor, Old und New Economy, sowohl Familienunternehmen als auch börsennotierte Unternehmen, operative und strategische Bereiche. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Übernahme von Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen bzw. Unternehmenssparten mit einem Wert bis zu 200 Millionen Euro.
Die 1899 von Franz und Gustav Welger in Wolfenbüttel gegründete „Maschinenfabrik Gebrüder Welger“ begann mit Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Strohpressen. In der mehr als 100jährigen Geschichte stellte Welger immer wieder richtungsweisende Innovationen vor, die die Arbeit in der Landwirtschaft weltweit humaner und effizienter gestalteten.
Die Produkte aus Wolfenbüttel genießen national und international einen hervorragenden Ruf und der Name Welger steht - früher wie heute - für innovative und qualitativ hochwertige Produkte im Premium-Segment.
Anfang der 70er Jahre begann Welger mit der Entwicklung und Produktion von stationären Pressen für das Verdichten von Restwertstoffen für die Recycling Industrie und schuf damit ein zweites wichtiges Standbein neben der Landwirtschaft.
Nach Ausscheiden der Familie Welger übernahm 1994 die niederländische Lely-Gruppe das Unternehmen und begleitete es bis zum MBO im Winter 2003.
Die Welger Maschinenfabrik GmbH in Wolfenbüttel erwirtschaftet , unterstützt von ihren Tochtergesellschaften Welger Vertriebs GmbH, Welger Recycling Engineering GmbH in Wolfenbüttel sowie der Welger Oberflächentechnik GmbH in Hannover einen Umsatz von 60,0 Mio EURO. In der Welger-Gruppe sind zurzeit 350 Mitarbeiter beschäftigt, davon 23 Auszubildende. Die Produkte der Welger-Gruppe werden weltweit in über 50 Ländern vertrieben mit einer Exportquote von 85 %.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer