Beim System NUCROP werden die Pflanzen erst mit der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit Volt.fuel behandelt und dann unter Strom gesetzt. Volt.fuel verringert den natürlichen Widerstand der Pflanzenstruktur und leitet so den Strom effizient in die Leitbündel der Pflanze. Die Pflanze vertrocknet, weil ihre Leitbündel zerstört werden. Die Energiemenge von 20 kWh/ha, die bei der Sikkation von Kartoffeln eingesetzt wird, zerstört nach Herstellerangaben die Pflanze nicht thermisch, sondern unterbricht nur die Wasserzufuhr.
Als Vorteile von NUCROP nennen die Entwickler die schnellere Abreife der Pflanzen, die Rückstandsfreiheit und die nicht erforderlichen Wartezeiten, wodurch eine flexiblere und effizientere Ernteplanung ermöglicht werde, ohne Abstriche bei der Qualität des Ernteguts in Kauf nehmen zu müssen.
Nach Unternehmensangaben ist Volt.fuel sowohl für den konventionellen als auch für den ökologischen Landbau zugelassen – die Listung durch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) als Bio-Input ermögliche den Einsatz im Rahmen der Richtlinien aller wichtigen Verbände des ökologischen Landbaus. Außerdem fällt NUCROP laut crop.zone und Nufarm nicht unter die EU-Verordnung (EG) Nr. 1107/2009, was bedeutet, dass es als nicht-chemisches Pflanzenschutzmittel eingestuft wird und ohne besondere zusätzliche Regelungen eingesetzt werden kann. Eine Ausweitung dieser Regelung auf weitere EU-Staaten sei bereits beantragt und werde in Kürze erwartet.
Zusammen mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat Nufarm die Wirksamkeit von NUCROP in mehreren Vergleichsversuchen untersucht. Nach Unternehmensangaben bestätigte sich, dass mit NUCROP vergleichbare Ergebnisse wie mit herkömmlichen chemischen Mitteln erzielt werden können, ohne die Qualität des Erntegutes, insbesondere den Stärkegehalt und andere Qualitätsparameter, zu beeinträchtigen. Mit der Untersuchung möglicher Auswirkungen auf Bodenorganismen beschäftigten sich Studien des Instituts Rifcon aus den Jahren 2021 und 2022 und kamen nach Firmenangaben zu dem Ergebnis, dass keine negativen Auswirkungen auf Bodenlebewesen wie Regenwürmer, Springschwänze oder Bodenmilben festgestellt werden konnten.
Autorin: Magdalena Esterer
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