Folgende drei Punkte zeichnen die patentierte Maestro Einzelkorntechnik laut Horsch im Besonderen aus: Das einzigartige Dosiersystem, das extrem kleine Vereinzelungsaggregat (laut Horsch kleinstes Gerät am Markt, Stand August 2011) und die Überwachung der Ablagequalität.
Das neu entwickelte Vereinzelungsaggregat ist extrem kompakt und besteht aus der Dosiereinheit und dem integrierten Elektroantrieb. Aufgrund dieser optimierten Bauform kann auf eine schleifende Dichtung im Vakuumbereich verzichtet werden. Diese ist somit verschleißfrei und erzeugt kein Drehmoment. Die Elektronikeinheit vereinigt Motor, Getriebe, Lagerung und Jobrechner in einem Gehäuse.
Das Dosiersystem selbst basiert auf einer völlig neuen Dosierscheibe. Sie hat keine Löcher wie bisher, sondern nach außen offene Nuten. Zusammen mit dem neuen Abstreifer werden dadurch nach Herstellerangaben sehr gute Vereinzelungsergebnisse in einem großen Frequenzbereich von 0 bis 30 Hertz erreicht. 30 Hz entsprechen dabei 15 km/h Fahrgeschwindigkeit bei üblichen 90.000 Körner Mais pro Hektar. Ausschlaggebend für diese Ergebnisse ist laut Horsch der fließende Übergang der Körner von einer Kreis- in eine lineare Bewegung im Ablagebereich, die so ohne störende Zentrifugalkräfte ins Fallrohr geleitet werden. Diese, so Horsch, bis dato unerreichte Genauigkeit ist unabhängig von der Drehzahl (Frequenz) der Dosierscheibe.
Die Überwachung der Aussaat erfolgt über einen im Fallrohr integrierten Körnersensor. Er kann jedoch nicht nur die Anzahl der Körner genau erfassen, sondern auch deren Abstand. Die Software in der Maschine ist dann so aufgebaut, dass der Fahrer die exakten Fehl- und Doppelstellen sowie den Variationskoeffizienten für jede einzelne Reihe im Bedienterminal genau sehen kann. Somit kann der Fahrer jederzeit auf unterschiedlichste Bedingungen wie die Saatgutqualität oder die Saatbettbeschaffenheit eingehen und die Maschine optimal auslasten. Die Fahrgeschwindigkeit kann so an die individuellen Ansprüche und an die Ablagegenauigkeit angepasst werden. Diese Daten können zudem gespeichert und im Nachhinein für genaueste Informationen über alle Saatflächen ausgewertet werden.
Die Beschickung des Dosierers erfolgt entweder über einzelne Behälter (bei der Maestro CC) oder über einen zentralen Dünger-/Saatguttank am Säwagen (Maestro SW) über ein Seed-On-Demand-System. Die Maestro CC ist als 8-reihige Maschine mit Reihenabständen von 70, 75 und 80 cm und als 12-reihige Ausführung mit Reihenabständen von 45 und 50 cm erhältlich. Sie verfügt über einen Säwagen mit 2.800 Liter Inhalt für Dünger und die Saatgutbehälter fassen je 70 Liter (Herstellerangaben). Ein 100 PS Schlepper reicht laut Horsch für diese leichtzügige und schlagkräftige Maschine. Die Maestro SW gibt es mit 12 und 24 Säreihen mit Reihenabständen von 70 oder 75 cm. Ihr Säwagen fasst nach Herstellerangaben 2.000 Liter Saatgut und 7.000 Liter Dünger.
Die robusten und bewährten Einzelkorn-Säaggregate wurden für die Maestro in kleinen Details erweitert. Alle rollenden Werkzeuge an den parallelogrammgeführten Einheiten wie Räumer, Schare, Tiefenführungs- und Andruckrollen haben neue stabile Lager. Der Schardruck von bis zu 300 kg wird hydraulisch an alle Bedingungen angepasst. Räumsterne vor den Dünge- und Säscharen sind optional erhältlich. Die Tiefenführungsrollen des Säschares verfügen alle über Abstreifer.
Auf der Agritechnica 2011 zeigt Horsch die neuen pneumatischen Einzelkornsämaschinen Maestro CC und SW sowie weitere Neuheiten in Halle 12, Stand C40.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer