Die Krone Farbgebung stellt sich in den einzelnen Stufen nun folgendermaßen dar: In 14 Stufen werden die Metallteile auf die eigentliche Lackierung vorbereitet. Ganz neu sind die zusätzliche Spritzentfettung, die Zinkphosphatierung sowie die beiden Beizvorgänge in Schwefelsäure, in der auch letzte Verunreinigungen entfernt werden. Auch im Bereich der kathodischen Tauchlackierung (KTL-Grundierung) hat Krone mit nunmehr 16 Stufen (grundieren, spülen, trocknen, kühlen) die Behandlungszeiten verdoppelt.
Ebenfalls deutlich ausgeweitet wurde das Verfahren für das Auftragen des Decklacks; so wurde eine komplett neue Abdunstzone in den Prozess integriert. Der gesamte Trocknungsprozess wurde verdreifacht auf 12 Stufen. Durch diesen optimierten Abdunst– und Trocknungsprozess und durch das neue Decklacksystem wird eine deutliche Verbesserung der Haftung, des Finishings und der Witterungsbeständigkeit erreicht. Die Qualität der Lackierung wurde bereits in verschiedenen sogenannten Salzsprühtests überprüft und die deutlich erhöhte Korrosionsbeständigkeit wiederholt bestätigt; die Ergebnisse belegen eindrucksvoll die herausragende Farbqualität – made by Krone in Spelle.
Auch unter Umweltaspekten überzeugt die neue Farbgebungsanlage: Krone setzt auf nahezu lösemittelfreien KTL-Lack sowie auf sogenannten Wasserlack für die Deckschicht. Beide Lackarten sind im Vergleich zum früheren Verfahren nochmals weiter entwickelt worden und weisen nun noch weniger Lösemittel auf. Doch Krone geht in Sachen Umwelt sogar noch einen Schritt weiter. Um Geruchsbelästigungen und Lösemittelemissionen sicher auszuschließen, setzt Krone bei der neuen Farbgebung noch eine thermische Nachverbrennung (kurz TNV) ein. Hier werden die Abluftströme aus KTL- und Decklacktrockner bei einer Reaktionstemperatur von ca. 750 °C verbrannt. Zur Einsparung von Primärenergie wird die TNV-Verbrennungswärme weitgehend zurückgewonnen: Zuerst wird die zu verbrennende Abluft vorgewärmt, danach wird der dann immer noch rund 390 °C heiße Reingasstrom zur indirekten Beheizung des Decklacktrockners genutzt.
Ebenso vorbildlich ist die Abwassersituation gelöst. So wird z.B. das Spülwasser immer in Mehrfachnutzung von hinten nach vorn geführt, um so Frischwasserverbrauch und Abwasseranfall zu minimieren. Die KTL arbeitet dank angeschlossener Ultrafiltration, die nicht auf den Werkstücken abgeschiedenen Lack aus dem Spülwasser separiert, im laufenden Betrieb abwasser- und material-verlustfrei. Unvermeidbare Abwässer werden in der Chargen-Abwasserbehandlungsanlage nach neuestem technischem Stand aufbereitet. Danach wird das gereinigte Abwasser über Schlammabscheidung, Schlussfiltration und pH-Endkontrolle in die Kanalisation geleitet.
Abschließend noch einige technische Daten der Farbgebungsanlage: Alle zu lackierenden Komponenten durchlaufen 52 Stationen, davon sind 20 Tauch- und Spülbecken. Die Becken können Werkstücke bis zu 8.600 mm Breite, 2.450 mm Länge und 2.200 mm Höhe aufnehmen, die Tragkraft der Beschickungsautomaten beträgt bis zu 2 Tonnen. Maximal kann mit der neuen Anlage pro Tag eine Fläche von 12.600 m² beschichtet werden.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer