Beide Konzernbereiche trugen laut Grammer zu der sehr erfreulichen Entwicklung bei und konnten nicht nur den Umsatz weiter steigern, sondern auch die Profitabilität erwartungsgemäß deutlich verbessern. Dies ist, so Grammer, vor allem im Nutzfahrzeugsegment umso erfreulicher, da sich die Nachfragesituation in wichtigen Kernmärkten wie der Landtechnik oder dem Lkw-Markt in Brasilien im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter verschlechtert hat. Die deutliche Steigerung der Profitabilität in diesem Konzernsegment wurde nach Unternehmensangaben im Wesentlichen durch die erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur Kostenoptimierung erreicht. Beim Umsatz konnte das Konzernsegment Seating Systems leicht zulegen. Der Umsatz stieg, anders als im Vorjahr und trotz der weiterhin herausfordernden Marktbedingungen, laut Grammer um 3,3 Prozent auf rund 473 Millionen Euro (Vj. 458 Millionen Euro).
Haupttreiber beim Umsatz blieb laut Grammer erwartungsgemäß das Konzernsegment Automotive mit einem deutlichen Umsatzanstieg um 26 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro (Vj. 1,01 Milliarden Euro). Das Segment profitierte, so Grammer, vor allem von dem anhaltend starken Wachstum im Konsolengeschäft, von der erfolgreichen Integration der ehemaligen Reum-Gruppe sowie von der hervorragenden internationalen Aufstellung. Auch in diesem Konzernsegment konnte nach Unternehmensangaben die Profitabilität gegenüber dem Vorjahr planmäßig deutlich gesteigert werden.
„Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir uns sehr erfolgreich in einem unverändert herausfordernden und volatilen Marktumfeld entwickelt und dabei unsere ambitionierten Ziele deutlich übertroffen. Insbesondere die signifikante EBIT-Verbesserung auf 72 Millionen Euro und der damit verbundene deutliche Anstieg der operativen Marge belegen den Erfolg der umgesetzten Optimierungsmaßnahmen und bilden eine gute Basis für die weitere Verbesserung der operativen Profitabilität. Die erfolgreiche Umsetzung unserer langfristig ausgerichteten Strategie spiegelt sich auch in der Performance der Grammer Aktie wider“, so Hartmut Müller, Vorstandsvorsitzender der Grammer AG. „Grammer hat in den vergangenen Jahren hohe Investitionen und Aufwendungen getätigt und damit das Unternehmen zu einem global agierenden, zuverlässigen Partner der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie und technologischen Marktführer entwickelt. Diese Strategie zahlt sich nun wie erwartet aus und bietet hohes Potential für die weitere Steigerung des Unternehmenswertes.“
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Grammer nach eigenen Angaben trotz des unverändert volatilen wirtschaftlichen und politischen Umfelds eine erneut positive Geschäftsentwicklung und eine moderate Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr. Die operative EBIT-Rendite wird nach Unternehmensangaben bei rund 5 Prozent erwartet und damit den positiven Trend weiter fortsetzen.
Der Minderheitsaktionär Cascade International Investment GmbH beabsichtigt, so Grammer, einen Kontrollwechsel in den aktuell unabhängigen Organen der Grammer AG, welcher spürbare Belastungen in den Kundenbeziehungen zur Folge haben könnte. Potentielle Risiken für zukünftige Kundenaufträge können laut Grammer in diesem Fall vom Unternehmen nicht ausgeschlossen werden.
Vorstand und Aufsichtsrat der Grammer AG bekennen sich nach Unternehmensangaben weiterhin uneingeschränkt zur Fortsetzung der erfolgreichen Unternehmensstrategie und einer unabhängigen Corporate Governance im Interesse aller Aktionäre und Stakeholder und lehnen daher die Forderungen der Cascade International Investment GmbH ab. Die Umsetzung dieser Forderungen könnte, so Grammer, letztendlich eine Kontrollübernahme durch einen Minderheitsaktionär zu Lasten aller übrigen Aktionäre bedeuten.
Den vollständigen Jahresabschluss 2016 und den Geschäftsbericht veröffentlicht die Grammer AG nach eigenen Angaben am 29. März 2017.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer