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Innovation Award Agritechnica 2025: Zwei Goldmedaille und 22 Silbermedaillen für Neuheiten (Teil 2)

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Artikel eingestellt am:
24.9.2025, 7:29

Quelle:
ltm-KE, Bilder: Werksphotos
www.agritechnica.com

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Im zweiten Teil unserer Artikel-Serie über den Innovation Award Agritechnica 2025 stellen wir zwölf der insgesamt 22 im Rahmen des Neuheiten-Wettbewerbes mit einer Silbermedaille ausgezeichneten Innovationen vor. Die die beiden Goldmedaillen-Gewinnerinnen sowie die ersten zehn der Silbermedaillen-Gewinnerinnen behandelt der Bericht „Innovation Award Agritechnica 2025: Zwei Goldmedaillen und 22 Silbermedaillen für Neuheiten (Teil 1)“.

Die Silbermedaillen-Gewinnerinnen Innovation Award Agritechnica 2025:

Schumacher EasyCut3 (EC3) QuickFit Schnittsystem – SCHUMACHER GmbH – Halle 13, Stand B25
Das Wechseln von Mähklingen oder Mähfingern am Mähdrescherschneidwerk ist eine zeitaufwändige Arbeit mit hohem Verletzungsrisiko. Schumacher begegnet diesem Problem mit dem neuen EasyCut3 (EC3) QuickFit Schnittsystem, das erstmalig seit Einführung des Fingerbalkenmähwerkes mit bohrungslosen Mähfingern und Mähklingen auskommt. Finger und Klingen werden beim EasyCut3 (EC3) QuickFit Schnittsystem mit Adapterplatten mit dem Rahmen (Messerbalken) respektive der Stange (Messerrücken) verschraubt. Das soll die Stabilität erhöhen. Durch diese patentierte Konstruktion ist beim Messerwechsel nur noch ein Lösen der auf der Oberseite befindlichen Befestigungsmuttern und ein Entnehmen nach vorne beziehungsweise Einfügen von vorne erforderlich. Schraubenverluste werden so vermieden, zudem ist kein Werkzeugansatz von der Unterseite her nötig, so dass Montagekomfort erhöht wird. Besonders hervorzuheben ist jedoch, dass kein Verschieben von Fingern oder Mähmesser erforderlich ist. Dadurch wird die Unfallgefahr bei diesen Arbeiten deutlich reduziert. Zudem hat Schumacher die Mähfingergeometrie verändert, so dass die Fremdkörperabweisung verbessert und die Schnittflächen vergrößert werden.

New Holland Corn Header Automation – New Holland – Halle 03, Stand B21
Bei modernen, leistungsstarken Mähdreschern sind bei der Körnermaisernte oftmals die Maispflücker der begrenzende Faktor. Die Folge sind Ernteverluste in Form von Pflückverluste sowie das die Druschleistung mindernde Einziehen von Pflanzenteilen in den Mähdrescher. Mit der neuen Optimierungstechnik „Corn Header Automation“ für zwölf- und sechzehnreihige Maispflücker stellt New Holland jetzt eine Lösung für dieses Problem vor. Corn Header Automation arbeitet mit Verlustsensoren im Bereich des Einzugs der Pflanzen auf den Teilerhauben sowie Sensoren für die Neigung der Maispflanzen und des Pflückers. Hinzu kommen Sensoren für die Drehzahl der Pflückwalzen und der Pflückspaltweite. Ergänzend gibt es eine Kamera im Boden des Schrägförderers. Diese erfasst mittels nachgeschalteter KI den Pflanzenanteil und die Anteile ganzer Kolben respektive Kornanteile, die in den Mähdrescher gefördert werden. Während die Verlustsensoren die Menge an Spritzkörnern anzeigen – ein Indiz für zu intensives Pflücken –, registriert eine Lichtschranke, ob die Pflanzen rechtwinklig zur Pflückeinheit eingezogen werden. Anhand der gewonnenen Daten passt die Elektronik dann kontinuierlich die Pflückintensität und die Neigung des Pflückers an die aktuellen Erntebedingungen an. Eine Reduzierung der Aufnahmeverluste um bis zu 50 % soll mit dieser Technik möglich sein, bei gleichzeitig verbesserter Energieeffizienz der Körnermaisernte und Auslastung des Mähdreschers. Neben einer Kostenreduzierung ergeben sich Vorteile durch die Entlastung der Bedienperson. Zudem ist Corn Header Automation eine Grundlage zur Vollautomatisierung der Körnermaisernte.

GRIMME: RICONDA – patentiertes Siebband mit einzigartigem, verschleißfestem und wartungsfreiem Verbindungssystem – GRIMME Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG (Gemeinschaftsentwicklung mit Ricon GmbH & Co. KG) – Halle 25, Stand F04
Grimme und Ricon haben das neue Riconda-Siebbandkonzept für Hackfruchterntemaschinen entwickelt, das erstmals aus modular zusammensetzbaren Siebbandelementen, die durch einen neu entwickelten Verschluss aus Ankerplatte, Siebbandstab sowie zwei Schrauben verbunden werden, besteht. Durch diese Konstruktion wird das Gewebe im Riemen nicht mehr unterbrochen. Vielmehr wird es in Schlaufen vulkanisiert, so dass die widerstandsfähigeren Längsfasern des Gurtes die Zugkräfte aufnehmen. Zudem findet die Drehbewegung im elastischen Gurt statt. Über die so möglichen kleinere Umlenkrollen können auch die Fallhöhen weiter reduziert werden. Das Riconda-Siebbandkonzept zeichnet sich zudem durch einen deutlich geringeren Verschleiß und den Verzicht auf teilungsspezifische Schlossteile aus. Die Teilsegmente sollen darüber hinaus den Austausch beschädigter Siebbandbereiche oder die Montagearbeiten im Siebkanal erleichtern.

KRONE OptiSet beim KRONE Vendro – Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG – Halle 27, Stand F32
Mit dem OptiSet bietet Krone eine komfortable Lösung für die einfache Einstellung der Kreiselneigung beim Vendro Zettwender an. Über eine Funkfernsteuerung erlaubt es OptiSet aus der Kabine den Streuwinkel aller Kreisel zentral und synchron per Tastendruck stufenlos zwischen 13 und 19 Grad einzustellen. Gerade bei heterogenen Grünlandaufwüchsen lässt sich dadurch ein gleichmäßiger Trocknungsprozess erreichen. Darüber hinaus ist die Lösung zukunftsweisend, da sie eine automatische Anpassung auch im autonomen Einsatz ermöglicht.

CEMOS AUTO CHOPPING, die automatisch gesteuerte Kornaufbereitung auf Basis von KI-gestützter CSPS-Echtzeit-Analyse – Claas – Halle 13, Stand C18
und
Fendt – ForageQualityCam – Fendt - AGCO GmbH – Halle 20, Stand B26
und
ForageCam – New Holland (Gemeinschaftsentwicklung mit KU Leuven, Mebios Biophotonics) – Halle 3, Stand B21
Eine Bestimmung des CSPS-Werts (Corn-Silage-Processing-Score) war bisher nur im Labor möglich. Dieser Wert stellt den zentralen Indikator für den Kornaufbereitungsgrad und damit für ein wesentliches Qualitätsmerkmal von Maissilage dar. Claas, Fendt und New Holland kommen unabhängig voneinander zu einer ähnlichen Lösung, um den CSPS-Wert in Echtzeit direkt beim Häckseln zu bestimmen. CEMOS AUTO CHOPPING, ForageQualityCam und ForageCam arbeiten jeweils mit einer Kamera im Häckslerturm sowie einer künstlichen Intelligent, die die Kamerabilder respektive die darauf erkennbare Struktur des Häckselgutes analysiert und auf dieser Datenbasis den aktuellen Kornaufschluss ermittelt. Der aktuelle CSPS wird auf dem Display der Feldhäckslers angezeigt, so dass entsprechend reagiert und das Spaltmaß des Crackers den aktuellen Erntebedingungen angepasst werden kann. Darüber hinaus ist eine schlagspezifische Dokumentation möglich

Gesamtkonzept JAGUAR 1000 – Claas – Halle 13, Stand C18
Zu dieser Silbermedaille heißt es seitens der DLG: „Das Gesamtkonzept des Claas Jaguar-1000-Feldhäckslers hat das Potenzial, die Leistungsgrenzen spürbar weiter nach oben zu verschieben und stellt damit eine deutliche Weiterentwicklung dar.“ Details zu dieser Claas Agritechnica Neuheit gibt es im Artikel „Bis zu 1.110 PS und 500 t Durchsatz pro Stunde: Claas stellt neue Feldhäcksler JAGUAR 1000 vor“.

Intuitu 2.0 Smart Pressure Assistant for Nokian Tyres Soil King VF – NOKIAN HEAVY TYRES Ltd. – Halle 20, Stand B05
Dass der richtige Reifenfülldruck bei Traktoren wichtig ist, ist hinlänglich bekannt. Schwierig ist es jedoch, den richtigen Druck für den jeweiligen Einsatz zu bestimmen, zumal dieser auch vom Fahrzeuggewicht abhängt, das nur mit einer Brückenwaage genau ermittelt werden kann. Eine Lösung für dieses Problem hat Nokian Tyres mit Intuitu Smart Pressure Assistant für Soil King VF entwickelt, das eine Empfehlung für den optimalen Reifendruck in Abhängigkeit von der jeweiligen Achslast gibt. Das system nutzt die neueste Generation der Reifensensortechnologie und kann so die Last in nur wenigen Minuten während der Fahrt ermittelt. Für die Ermittlung des passenden Reifenfülldruckes berücksichtigt Intuitu Fahrgeschwindigkeit, Fahrzeugkonfiguration und Bodenzustand. Dabei erzielt Intuitu eine Lastermittlungsgenauigkeit von +/- 5 % in 80 % der relevanten Einsatzfälle, selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten ab 6 km/h und hohen Lasten. Die Reifendruckempfehlung für den Einsatz auf der Straße und im Feld wird per Smartphone-App gegeben und die Werte können dann für eine zentrale Reifendruckregelanlage verwendet werden. Eine Wiederholung der Lastermittlung bei einem Geräte- oder Ballastgewichtwechsel ist schnell und unkompliziert möglich. Mit dem Intuitu Smart Pressure Assistant wird die Wahl des richtigen Reifendrucks deutlich vereinfacht. Zudem bietet das System die technischen Grundlagen, eine Reifendruckregelanlage durchgehend zu automatisieren.

EasyMatch - Düngererkennung mittels KI – AMAZONEN-WERKE H. DREYER SE & Co. KG – Halle 9, Stand D32
und
FERTIEYE – Smartphone image analysis for a fertiliser spreader adjustment in field conditions – SKY AGRICULTURE – Halle 12, Stand C39
Mit EasyMatch von Amazone und FertiEye von SKY Agriculture kommen zwei praxisnahe, Smartphone-basierte Lösungen zur Einstellung von Düngerstreuern auf den Markt. Beide Systeme Systeme nutzen Bildanalyse und KI, um die Eigenschaften der Düngerkörner exakt zu erfassen und daraus schnell und automatisch die passenden Streuereinstellungen abzuleiten. Laboruntersuchungen und Streutests sind dafür nicht mehr erforderlich. Auch wenn beide Systeme das gleiche Ziel verfolgen, ist die Herangehensweise doch unterschiedlich. Amazone setzt bei EasyMatch auf eine Referenzschablone. Aus einem einfachen Foto wird ein digitaler Fingerabdruck mit über 250 Kenngrößen erstellt. Diese Daten werden dann mit einer umfassenden Düngerdatenbank verglichen und EasyMatch liefert umgehend die korrekten Einstellungen für Amazone-Streuer – auch bei unbekannten Düngerprodukten. FertiEye von Sky arbeitet mit einer Kombination aus einem einfache Probenaufbereitungssystem und einer optimierten Bildanalyse. Es trennt einzelne Körner und kalibriert Farbe sowie Geometrie. Daraus berechnet das System die Partikelgrößen und die ballistischen Flugeigenschaften, um Streuweite und -qualität präzise vorauszusagen. Beide Entwicklungen machen die Ausbringung von Dünger genauer, wirtschaftlicher und umweltfreundlicher.

DUXALPHA – Arnold NextG GmbH – Halle 21, Stand H05
Die in der Landtechnik üblichen Spurführungssysteme arbeiten zweidimensional und berücksichtigen deshalb weder Höhenprofile noch Bodenunebenheiten. Das führt in hügeligem oder unebenem Gelände zu Ungenauigkeiten. Die Arnold NextG GmbH stellt mit DUXALPHA jetzt das erste 3D-Spurführungssystem in der Landtechnik vor, das jedes Feld topografisch exakt erfasst und in ein digitales Höhenmodell übergeführt. Geländeneigungen respektive Höhenprofile werden bei der Spurlinienplanung automatisiert berücksichtigt. Kritische Zonen wie Gräben oder Senken werden durch das integrierte 3D-Mapping markiert – das System warnt aktiv vor diesen Gefahrenstellen. DUXALPHA stellt zudem eine herstellerübergreifende Lösung zur intelligenten Vernetzung verschiedener Maschinen und Arbeitsgeräte bereit. Maschinen werden durch die Cloud-Anbindung standortübergreifend synchronisiert, so dass mehrere Fahrzeuge parallel arbeiten oder zu den nächsten Flächen navigiert werden können. Eine vollständig vernetzte, präzise Feldbearbeitung für Bestands- und Neumaschinen unabhängig vom Hersteller ist so möglich. DUXALPHA bietet zudem eine digitale Arbeitsumgebung, in der alle Daten aus Pflanzenbau, Maschineneinsatz und Management zentral zusammenfließen. Eine markenunabhängige Nachrüstung der 3D-Spurführung ist möglich, ebenso die exakte Spurführung auch für gezogene Geräte mit einem zweiten GNSS-Empfänger.

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