Der Continental contadino ist ein modularer Agrarroboter für leichte landwirtschaftliche Arbeiten, wie Säen, Unkraut- und Schädlingsbekämpfung, Düngen und Bonitur. Für die verschiedenen Einsatzzwecke kann der Roboter mit unterschiedlichen Anbaugeräten ausgestattet werden. Der modulare Aufbau ermöglicht sowohl ein Maximum an Flexibilität in Bezug auf die Größe des Anbaugerätes und der Spurweite als auch eine schnelle und einfache Wartung. Erste Applikationen werden Continental zufolge zusammen mit Partnern aus der Landtechnik entwickelt und im Feld getestet. Eines der Hauptprinzipien, die contadino verkörpert, ist Nachhaltigkeit. Das vollelektrische Konzept sorgt dafür, dass keine lokalen Emissionen oder Bodenverunreinigungen durch Leckagen entstehen. Geringes Gewicht und Größe führen zu einem geringen Energieverbrauch und einer vernachlässigbaren Bodenverdichtung.
Laut Hans-Jürgen Duensing, Vorstandsmitglied von Continental, ist der Agrarsektor im Umbruch und digitale und vernetzte Lösungen seien der Nährstoff für eine effiziente, sichere und nachhaltige Landwirtschaft. Contadino biete für diese Anforderungen passende Lösungen.
Die contadino Roboter könnten allein oder in der Flotte zusammenarbeiten. Die Flottengröße ist dabei variabel konfigurierbar. Der Transport zum Feld erfolgt per Anhänger, welcher auch als Lade- und Nachfüllstation für Saatgut oder Düngemittel dient. Die Schwarm-Technologie soll einen effizienten und reibungslosen Arbeitsablauf ohne Ausfallzeiten garantieren. Effiziente Elektromotoren und automatisches Nachladen ermöglichen einen Rund-um-die-Uhr-Betrieb. Contadino soll eine resourcenschonende Landwirtschaft der Zukunft durch den gezielten Einsatz von Pestiziden, Dünger und Saatgut erlauben.
Continental unterstreicht die langjährige Erfahrung des Unternehmens im Bereich des autonomen Fahrens und der Sensortechnologie, womit die Umsetzung von höchsten Sicherheitsstandards verbunden sei. Contadino ist mit Lidar, Radar, RTK GPS, Kamera und Ultraschall ausgestattet, um eine akkurate Objekterkennung und -klassifizierung, Tracking und eine Positioniergenauigkeit von 3 cm zu erlauben. Die Anbaugeräte werden über offene Schnittstellen mit dem Roboter verbunden. Diese Verbindung versorgt das Anbaugerät mit Strom und fungiert gleichzeitig als Datenleitung, welche einen Zugriff auf die Sensordaten und die Cloud-Kommunikation ermöglicht.
Continental will mit dem Agrarroboter contadino den Landwirt*Innen die tägliche Arbeit erleichtern und eine Lösung für den anhaltenden Strukturwandel und den damit verbundenen Fachkräftemangel anbieten. Der Betriebsprozess erfordert laut Continental keinen direkten Eingriff. Daraus resultiere mehr Flexibilität bei der Feldbearbeitung und schnelle Reaktion auf sich ändernde Bedingungen wie neue Regularien oder Wetterextreme. Die Cloud-Anbindung der Flotte ermöglicht eine mobile Überwachung und einen ständigen Überblick über den Prozess, standortunabhängig. Datenzugriff und -auswertung können für die Prozessoptimierung eingesetzt werden. Im Resultat können sich Landwirt*Innen auf pflanzenbauliche und agrarökonomische Fragen fokussieren.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer