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Neuer stufenloser Lintrac 130 von Lindner

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Artikel eingestellt am:
27.10.2019, 7:25

Quelle:
ltm-KE

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Mit dem neuen Lintrac 130 stellt Lindner auf der Agritechnica 2019 seinen ersten Traktor mit Stufe-V-Motor vor. Der neue Lintrac 130 erweitert die bislang aus den Modellen Lintrac 90 und Lintrac 110 bestehende Lindner Traktoren-Baureihe mit Stufenlosgetriebe nach oben und ersetzt mittelfristig die Modelle Geotrac 124 und 134 der Geotrac Serie 4 mit Teillastschalt-Getriebe.

Beim Antrieb für den Lintrac 130 setzt Lindner auf den neuen Perkins Vierzylinder-Motor Synchro 904J-E36TA, der erstmals in einem Lindner Traktor Verwendung findet. Laut Lindner verfügt der Motor über 3,6 l Hubraum und bietet (nach ISO14369) eine Leistung von 100/136 kW/PS bei einer Motordrehzahl von 2.200 U/min sowie ein maximales Drehmoment von 530 Nm bei 1.500 U/min. Damit ist der Lintrac 130 der bislang stärkste Schlepper im Sortiment des Tiroler Traktorenbauers. Die Vorgaben der Abgasnorm EU Stufe V erfüllt der Motor mittels AdBlue-SCR-Technik, DOC und DPF. Der Lintrac 130 ist damit der erste Lindner-Schlepper der Abgasstufe V, für das Jahr 2020 plant der Hersteller die Umstellung der kompletten Traktoren-Palette auf diese strengere Abgasnorm. Der neue Motor wurde von Perkins in enger Zusammenarbeit mit Lindner über einen Zeitraum von zwölf Monaten für den Einsatz im Lintrac optimiert. Nicht ohne Stolz weist Lindner deshalb darauf hin, dass der Motor über geringe Abmessungen verfügt, so dass er inklusive der kompletten Abgasnachbehandlung in den kompakten Motorraum des Lintrac 130 passt.

Das bereits im Lintrac 110 verwendete ZF Stufenlosgetriebe TMT 11 kommt im Lintrac 130 in der weiterentwickelten Variante TMT 11.2 zum Einsatz, die einen High-Traction-Modus bietet, der die Zugkraft auf bis zu 78 kN erhöhen soll. Darüber hinaus wurde das Getriebe, unter anderem durch die Verwendung eines noch hochwertigeren Werkstoffes (sogenannter ZF 1 Werkstoff), an die höhere Motorleistung angepasst. Wahlweise liefert Lindner sein neues Topmodell mit 50 km/h Höchstgeschwindigkeit, 40 km/h Höchstgeschwindigkeit werden nach Herstellerangaben bei einer reduzierten Motordrehzahl von 1.790 U/min erreicht. In der 50-km/h-Variante gehört die gefederte Vorderachse zur Serienausstattung. Die gefederte Vorderachse entspricht in ihrer Ausführung mit geschobener Längsschwinge der bisher bereits beim Lintrac verwendeten, wurde jedoch an die höheren Achslasten des Lintrac angepasst. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass Lindner das maximal zulässige Gesamtgewicht beim Lintrac 130 auf 8.000 kg bei 4.520 kg Leergewicht in Serienausstattung mit Reifen der Dimension 440/65 R 24 vorne und 540/65 R 34 hinten angehoben hat. Neu bei diesem Getriebe ist die aktive Stillstandsregelung inklusive einer elektro-hydraulischen Sicherheitssperre für die Feststellbremse für ein sicheres Anhalten und Losfahren am Hang.
Serienmäßig gibt es beim neuen Lintrac 130 im Heck eine Vierfach-Zapfwelle. Der höheren Motorleistung und dem Einsatzspektrum des Traktors entsprechend, verzichtet Lindner hier allerdings auf die bei anderen Modellen des Herstellers übliche „Eingras-Zapfwelle“ mit 430 U/min, dafür gibt es zusätzlich zu den Drehzahlen 540, 750 und 1.000 U/min auch 1.400 U/min. Eine 1000er-Frontzapfwelle gibt es auf Wunsch.
Ebenfalls auf Wunsch gibt es für den Lintrac 130 die, für diese Baureihe charakteristische, bis maximal 20° mitlenkende Hinterachse. Mit Allradlenkung beträgt der Wendekreisdurchmesser bei 2.420 mm Radstand und mit 52° Lenkeinschlag vorne laut Lindner lediglich 8,5 m.

Die Load-Sensing-Hydraulik des neuen Lintrac 130 stammt von Bosch und verfügt serienmäßig über eine Axialkolben-Verstellpumpe vom Typ A1VO mit einer Förderleistung von laut Lindner serienmäßig 88 l/min und auf Wunsch 100 l/min. Die Hubkraft des per EHR gesteuerten Heckkrafthebers beziffert Lindner mit maximal 4.900 kg. Eine Front-Dreipunkthydraulik mit nach Herstellerangaben 2.500 kg Hubvermögen ist für den Lintrac 130 wahlweise mit EFH oder EFD erhältlich. Die elektronische Frontdruckregelung EFD ist insbesondere für den Kommunaleinsatz – der Lintrac 130 wird neben der Agrar- auch in einer Kommunalausführung angeboten – vorgesehen und steuert Hub und Druck bei Arbeiten mit dem Schneepflug. Eine externe Bedienmöglichkeit der Kraftheber ist für den hinteren auf beiden Kotflügeln und für den vorderen links am Frontabschluss vorhanden. Serienmäßig gibt es drei doppeltwirkende elektronische Steuergeräte mit Mengeneinstellung und Joystick-Bedienung, wahlweise sind bis zu fünf Zusatzsteuergeräte möglich. Ein weiteres (sechstes) Steuergerät kommt bei Ausstattung des Lintrac 130 mit Frontkraftheber hinzu. Wie bei allen Lindner-Traktoren gibt es auch beim Lintrac 130 getrennte Ölhaushalte für Arbeitshydraulik/Lenkung und Getriebe.

Für hohen Fahrkomfort soll beim Lintrac 130 die TracLink-Kabine sorgen, die laut Lindner für Langzeiteinsätze aufgerüstet wurde und mit einem neuen luftgefederten Grammer Komfortsitz ausgestattet ist. Bereits serienmäßig ist die Kabine mit einer mechanischen Federung ausgestattet, wahlweise ist in Verbindung mit einer Druckluft-Beschaffungsanlage eine Luftfederung erhältlich. Für Komfort sorgen außerdem unter anderem die Klimaautomatik und ein Kabineninnengeräusch von laut Lindner unter 70 dB(A). Beifahrer*Innen finden auf einem gut gepolsterten Sitz Platz. Darüber hinaus verfügt die TracLink-Kabine jetzt über einen neuen Getränkeflaschen-Halter vorne rechts an der Kotflügelinnenverkleidung. Im neuen MultiViu Compact 7 Display vorne im Armaturenträger werden alle aktuellen Betriebsdaten wie Fahrgeschwindigkeit, Drehzahlen, etc. übersichtlich angezeigt. Über den MultiViu Compact 7 Monitor werden per Touch-Bedienung – oder per Drehgeber und Taster auf der Armlehne – auch Einstellungen etwa für die Zusatzsteuergeräte vorgenommen. Darüber hinaus kann das Display auch ein Kamerabild anzeigen. Für optimale Sicht beim Frontlader-Einsatz ist die Kabine mit einem großzügigen Freisicht-Dachfenster ausgerüstet. Bei den Arbeitsscheinwerfern, den Ersatz-Fahrlichtern im Kabinendach sowie Rücklichtern, Blinkern und Tagfahrlicht setzt Lindner komplett auf LED-Technik, die Hauptscheinwerfer in der Motorhaube sind auf Wunsch als Bi-LED-Scheinwerfer verfügbar. Eine kleinere aber praktische Neuerung, die Lindner beim Lintrac 130 einführt, ist ein Zentralschlüssel, der Tank- Tür- und Zündschloss sperrt.

Der Begriff „TracLink“ steht bei Lindner nicht nur für die komfortable Kabine sondern insbesondere auch für eine Reihe von Elektronik-Lösungen, die für den Lintrac 130 verfügbar sind. Angefangen bei der Vorbereitung für die automatische Lenkung, dem TracLink Pilot ready, über die „Telematik-Lösung für die Hosentasche“ TracLink mobile bis zum TracLink Pro, das mit RFID-Lesegerät und Identifikations-Chips arbeitet. Neu kommt jetzt das von Lindner gemeinsam mit ZF Friedrichshafen entwickelte TracLink Smart hinzu. TracLink Smart erlaubt es, jedes Anbaugerät mit einem TracLink Smart Tag auszustatten, dem das Gerät, an dem es montiert wurde, zugewiesen wird. Der Lintrac 130 erkennt dann via einer auf Bluetooth aufbauenden Funkverbindung das angebaute Gerät und passt Einstellungen entspechend an, ohne dass hierzu Konfigurationen seitens der Bedienperson erforderlich wären. So werden laut Lindner etwa Hydraulik-Durchflussmengen, Motor- und Zapfwellendrehzahl sowie Fahrmodi automatisch optimal eingestellt. Die Vorschläge für die Einstellungen stammen aus der Cloud, dem sogenannten TracLink-Portal. Hier hat Lindner einige Einstellungen vorab hinterlegt, die von der jeweiligen Bedienperson selbstverständlich auch – über den MultiViu Compact 7 Monitor – verändert werden können. Ebenso können natürlich auch neue Geräte angelegt werden, für die es noch keine Einstellungs-Vorschläge gibt. Änderungen und Konfigurationen für neue Geräte werden grundsätzlich im TracLink-Portal gespeichert und stehen auch anderen Nutzer*Innen des TracLink Smart zur Verfügung. Lindner geht davon aus, dass so im Laufe der Zeit, durch Nutzung der Crowd-Intelligence, eine umfangreiche Datensammlung entsteht, auf deren Basis immer bessere Einstellungs-Vorschläge gemacht werden. Betriebsmittel-Einsparungen von bis zu 15 % sollen durch TracLink Smart realisierbar sein. TracLink Smart ist für den Lintrac 130 laut Lindner ab Mitte 2020 verfügbar
Mit dem TracLink-Portal steht zudem eine umfassende Einsatzdokumentation zur Verfügung, über die beispielsweise Protokolle zum Leistungsnachweis oder für Förderanträge erstellt werden können. Darüber hinaus können sich Nutzer*Innen am mobilen Endgerät Tipps anhand von Wetterprognosen, gesetzlichen Vorschriften und speziellen Regeln anzeigen lassen und so ihre Arbeit weiter optimieren.

Vorgestellt wird der neue Lintrac 130 auf der Agritechnica 2019, die Serienproduktion wird laut Lindner im April 2020 starten.

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