Die technisch bedeutsamste Veränderung bei der neuen CVT-Generation sind die Motoren. In allen fünf Modellen arbeiten jetzt Common-Rail-Aggregate, die den Tier 3-Abgasvorschriften entsprechen, noch dynamischer sind und jeweils um etwa vier PS mehr leisten als die Motoren in der vorigen CVT-Generation. Daraus ergibt sich auch die neue Typenbezeichnung, aus dem CVT 6135 wurde der 6140, aus dem 6145 der 6150 – bis hinauf zum 6195. Der Leistungs-Bogen reicht nun von 141 bis 196 PS (104 bis 144 kW). Wie schon bisher können mit dem Power-Plus-System bei Bedarf bei Transport- oder Zapfwellenarbeiten 20 zusätzliche PS mobilisiert werden. Trotz der Mehrleistung gegenüber der vorherigen Generation bleibt der durchschnittliche Treibstoffverbrauch unverändert.
Augenfälligste Änderung der neuen CVT ist die neue Kabine. Kabinenboden und Sitzposition des Fahrers wurde leicht abgesenkt, Instrumente und Klimaanlage sind völlig neu positioniert. Dadurch bietet die Kabine wesentlich mehr Platz. Die CVT-Freisicht-Kabine hat ein besonders großes Sichtfeld und speziell für Frontladerarbeiten ein neues Hochsichtfenster. Neu bei Steyr und noch anwenderfreundlicher ist die Anordnung der Analog-Anzeigen und großer LCDKontrollmonitore in der rechten A-Säule. Mit einem Blick wird der Fahrer über alle wichtigen Betriebszustände von Traktor und Anbaugeräte informiert: Tempomatfunktion, Schlupf, Fahrgeschwindigkeit, Kraftstoffverbrauch, Kühler- und Öltemperatur sowie die Druckluft im Vorratsbehälter und vieles mehr (Ölmenge, Timer der Steuergeräte, Leistungsmonitor über Flächenleistung, Wegstrecke,...)
Neu ist auch der Multicontroller IV mit neuem Bedienkonzept und neuen Funktionen. So ist jetzt ist ein übersichtlicherer Wechsel der Fahrtrichtung und das Heben und Senken der Hydraulik durch eigene Bedientasten möglich, neu ist ein Not-Aus-Knopf. Ein neues Touch-Bedienpanel ist in der Armlehne integriert, bis zu acht hydraulische Funktionen können hier eingespeichert und mittels Fingertipp abgerufen werden. Einstellungen an hydraulischen Steuergeräten, etwa Timer oder Durchflussmenge, können über ein Fingerrad an der Rückseite des Multicontroller IVeinfach und komfortabel durchgeführt werden.
Auch das Hydraulik-System wurde überarbeitet. Die Durchflussmenge an den bis zu 8 Steuergeräten wurde auf 100 l/min erhöht, die Anschlüsse am Heck 8 cm tiefer gelegt, sie sind nun leichter erreich- und bedienbar. Neue ISOBUS- sowie ABS-Anschlüsse sind ebenfalls verfügbar. Eine werksseitige Vorbereitung auf den Einsatz von Frontladern verschiedener Hersteller mit integriertem Joystick zur Bedienung findet sich ebenfalls im CVT. Optionale Neuerungen sind die Xenon-Arbeitsscheinwerfer, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung sowie ein modernes Audio-System.
In der Landwirtschaft werden immer öfter Traktoren mit geringem Gewicht und einem hohen Maß an Wendigkeit bei zugleich hoher Leistung verlangt. Genau diesen Anforderungen entspricht der neue Profi 4130 mit Vierzylinder-Motor und kraftvollen 132 PS (97 kW). Damit stehen in dieser Baureihe nun insgesamt sechs Modelle zur Verfügung, alle ausgestattet mit Common-Rail-Motoren von 112 bis 141 PS (82 bis 104 kW). Über eine interne Abgasrückführung und Neudimensionierung der Abgasführung werden für alle Profis auch die Tier 3-Abgasnormen erfüllt, gleichzeitig wurde auch die Leistung etwas erhöht. Mit Power Plus lässt sich die Leistung nochmals auf maximal 152 PS steigern.
Das Vorgewende-Management Easy-tronic, die Steyr-Matik für automatisches Hoch- und Herunterschalten und das Traktionsmanagement sind Merkmale, mit denen sich die Produktivität steigern und die Bedienung vereinfachen lässt. Zudem wird nun auch eine stärkere Vorderachse für schwere Frontladerarbeiten angeboten, welche wahlweise über ein Selbstsperrdifferential oder eine 100% Lamellensperre verfügt. Optional sind Klima-Automatik und Niedrigdach erhältlich.
Um die Traktoren der Baureihe Kompakt noch besser auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen zu können bietet Steyr nun eine weitere Getriebevariante. Sie positioniert sich genau zwischen den beiden bisherigen Angeboten, die entweder auf eine reine mechanische Lösung oder auf eine elektrische Lösung mit PowerShuttle setzte. Nunmehr gibt es auch das Powershuttle alleine ohne Lastschaltung. Damit entfällt die mechanische Gruppenschaltung.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer