Das neue Schar „ConTeC“ zeichnet sich laut Amazone bei einem optimalen Eindringvermögen durch eine korrekte vertikale Bodenanpassung aufgrund des nachlaufenden Packerrades aus. Dieses soll neben der korrekten Tiefenführung die in Trockengebieten so wesentliche Rückverfestigung für einen optimalen Bodenschluss des Saatgutes ermöglichen. Die Aussaattiefe ist an den Scharen präzise von 0–10 cm einstellbar. Die flexible Verbindung zwischen den Rahmenelementen und dem Schar wird durch die bewährten Gummifeder-Elemente erreicht. Dadurch können nach Herstellerangaben Bodenunebenheiten bei gleichbleibender Ablagetiefe von bis zu 65 cm ausgeglichen werden.
Der Scharabstand von 25 cm bei einem dreibalkigen Aufbau und einer Rahmenhöhe von 80 cm soll ein verstopfungsfreies Arbeiten auch bei sehr hohen Strohmengen beziehungsweise einer ungünstigen Strohverteilung gewährleisten. Die Scharspitzen sind mit einem Hartmetallblatt aus einer Wolframkarbit/Cobalt-Legierung versehen. Das soll eine enorme Lebensdauer der Arbeitsorgane auch unter schwierigsten Bedingungen gewährleisten. Der Schararm wird aus speziellem Federstahl gefertigt, wodurch auch eine horizontale Beweglichkeit ermöglicht werden soll. So kann Hindernissen ausgewichen werden und das Meißelschar bewegt sich, so Amazone, nahezu zwangsläufig zwischen den Stoppelreihen der vorherigen Kultur. Der Schardruck lässt sich hydraulisch durch Drehung der Rahmenelemente den Verhältnissen anpassen. Bei extremen Bedingungen kann pro Schar ein Druck von bis zu 120 kg angelegt werden.
Mit der Condor-Baureihe wird ebenfalls ein neuer Drucktank vorgestellt. Mit 8000 l Inhalt in 2 Sektionen – 2/3 Saatgut und 1/3 Dünger – sollen die Befüllzeiten auf das Notwendigste begrenzt werden. Das bekannte Variogetriebe ermöglicht die Dosierung von Aussaatmengen von 2 bis 400 kg und wird damit allen Anforderungen aus der Praxis gerecht. Die Düngergabe erfolgt mit dem Saatgut in den Säschlitz. Auf diese Weise soll bei der Aussaat von Wintergetreide eine entsprechende Startgabe, beziehungsweise beim Anbau von Sommerkulturen unter extrem kontinentalen Bedingungen eine optimale vollständige Düngung direkt in den Boden ohne Verluste realisierbar werden. Alle für das Abdrehen notwendigen Aggregate sind sehr gut zugänglich auf der linken Maschinenseite angeordnet. Durch eine Verteilerschleuse unterhalb der Saatgutdosierung ist es möglich, zum einen beim Abdrehen nur das linke Särohr zu öffnen und zum anderen mit der Maschine nur eine Teilbreite zu säen.
Durch die beschriebenen Eigenschaften der Condor eignet sie sich, so Amazone, exzellent für den Einsatz in der reinen Direktsaat bei Großflächenstrukturen. Das nur 12 mm breite Schar verursacht nur eine absolut notwendige Bodenbewegung für eine optimale Saatgutablage unter das Stroh. Damit werden Bodenwasserverluste vermieden sowie der Zugkraftbedarf und der Dieselverbrauch gesenkt. Bei den umfangreichen von Amazone durchgeführten Tests unter Produktionsbedingungen reichten 220 PS Schlepperleistung für die Condor 12001. Mit der Condor 15001 wurden laut Amazone lediglich 2,7 l Diesel/ha im Durchschnitt benötigt. Ebenfalls unter Produktionsbedingungen konnten bei den von Amazone durchgeführten Tests mit der Condor 15001 bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 9–10 km/h Tagesleistungen (13 h) von 150 ha realisiert werden.
Die neue Direktsämaschine Condor und viele weitere Neuheiten präsentiert Amazone auf der Agritechnica 2009 in Halle 14.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer