Getrieben durch die aktuelle Glyphosat-Diskussion präsentiert AGCO / Fendt zur Agritechnica 2019 für die Unterstockbodenpflege im Weinbau eine mechanische Alternative. Wie eingangs erwähnt, stammen die Bearbeitungsgeräte und die Steuerung des Systems von der Braun Maschinenbau GmbH (www.braun-maschinenbau.info) aus Landau, die sich seit gut 60 Jahren auf ökologische Bodenbearbeitung im Weinbau spezialisiert hat. Das Braun VPA-System kann schon jetzt zur Steuerung der Arbeitsgeräte erworben und eingesetzt werden, die komplette Funktionalität inklusive der Steuerung des 200 V / F Vario soll ab Frühjahr 2020 bezogen werden können.
Das Braun VPA-System umfasst einen Laser, ein Gyroskop, die VPA-Steuereinheit und ein Terminal. Der Laser scannt die Umgebung und erfasst Bodenkontur, Rebstöcke und Pfähle, während das Gyroskop (rotierender Kreisel in beweglichem Lager) die Position des Schmalspurtraktors ermittelt. Das VPA-System berechnet aus diesen Daten den optimalen Weg der Gerätekombination, die Position der Zwischenachsgeräte (Höhe und Breite) sowie die notwendige respektive mögliche Arbeitsbreite des Mulchers im Heck. Per ISOBUS werden die Lenkinformationen an den Traktor und die Arbeitsinformationen an den Zwischenachsrahmen mit beidseitiger Senkrechtaushebung sowie den Mulcher weitergegeben. Aktiviert wird das VPA-System am Zeilenanfang und am Zeilenende automatisch deaktiviert (Zeilenenderkennung), wo die Zwischenachsgeräte automatisch in Parkposition gehen.
Fendt betont, dass dieses Gesamtsystem lediglich am Vorgewende aktiven Eingriff benötige und sich die Fahrgeschwindigkeit in den Rebgassen auf etwa 8 km/h verdopple, da ohne das VPA-System das Vermeiden von Beschädigungen an Rebstöcken und Drahtanlagen niedrige Geschwindigkeiten erfordere. Neben der Aufwands-Ersparnis werden durch diese Technik komplexe Gerätekombinationen möglich, die sich manuell schlicht nicht steuern ließen.
Autorin: Magdalena Esterer
Dieser Artikel gefällt Dir? Dann unterstütze unsere Arbeit doch über die > Kaffeekasse!