Der neue CROP SENSOR ISARIA ermittelt während der Fahrt automatisch und sortenunabhängig den N-Bedarf der Pflanzen und kommt somit ohne die bei N-Sensoren übliche manuelle Kalibrierung zum Applikationstermin aus. Online-Systeme wie der CROP SENSOR messen, berechnen und regeln in einem Arbeitsgang (in Echtzeit). Das heißt die Berechnung der optimalen Düngemenge und deren Ausbringung erfolgen zeitgleich.
Beim CROP SENSOR ISARIA handelt es sich um einen optischen Sensor mit zwei Sensorköpfen. Diese sind rechts und links an einem Tragrahmen montiert, der im Frontanbau des Traktors in einem Abstand zum Pflanzenbestand von 80 cm geführt wird. Die Sensorköpfe arbeiten dann auf einer kreisrunden Fläche von 50cm Durchmesser. Dank aktiver Beleuchtung (LED) kann Tag und Nacht mit dem Pflanzensensor gearbeitet werden.
Die Nutzung der ISARIA-Messtechnik für den neuen CROP SENSOR rührt laut Claas aus der langjährigen guten Zusammenarbeit zwischen Claas und Fritzmeier. Messgröße zur Pflanzenanalyse ist die Reflexion der Biomasse.
Gemessen wird die Reflexion des ausgesendeten Lichtes durch die unter dem Kopf befindlichen Pflanzen. Daraus wird der Vegetationsindex IRMI berechnet, der die momentane Stickstoffversorgung der Pflanzen wiedergibt. Der CROP SENSOR ISARIA misst die N-Menge, die die Pflanze bis zu dem Zeitpunkt bereits aufgenommen hat, vergleicht diese mit dem Soll-Wert des aktuellen EC-Stadiums und ermittelt so die fehlende beziehungsweise auszugleichende Nährstoffdifferenz.
Zusätzlich erfolgen Messungen der Bestandesdichte anhand des Biomasseindex IBI. Fällt der IBI unter einen bestimmten Schwellenwert, beispielsweise durch Trocken- oder Frostschäden innerhalb des Schlages, fällt die Ausbringmenge in diesen Teilschlagbereichen auf den vom Landwirt definierten Ausbringwert zurück.
Wie beim bisherigen Pflanzensensor von Claas sind die bewährten Kalibriermodule auch beim neuen Modell ISARIA verfügbar. Das heißt, eine Sensoranwendung ist nach Herstellerangaben in jeder Kultur, zu jeder Zeit und in jedem Ausbringungsverfahren durch eine eigene Kalibrierung vor Ort möglich. Neu hinzugekommen ist das ISARIA Düngesystem, das während der Fahrt ohne vorherige Kalibrierung den Ernährungszustand der Pflanze misst und so die optimale Stickstoffversorgung des Bestandes ermöglicht.
Da die Erträge in der Gesamtfläche erfahrungsgemäß stark schwanken können, besteht die Gefahr der Über- und Unterdüngung. Hier bedient sich der neue CROP SENSOR ISARIA des Map-Overlay-Verfahrens. Zusätzlich zur tatsächlichen und errechneten N-Versorgung wird mit diesem Verfahren die Ertragserwartung berücksichtigt, so dass teilflächenspezifisch die optimale Applikationsmenge in kg/ha oder l/ha ausgebracht wird. Zur Ermittlung der Ertragserwartung können unter anderem die wertvollen Claas Ertragskartierungsdaten genutzt werden, die mit dem neuen CROP SENSOR ISARIA erstmals eine Weiterverwendung in einer Claas Maschine finden.
Der CROP SENSOR ISARIA dokumentiert alle Düngungsmaßnahmen, die sich in Form einer Ausbringungskarte in der Schlagkartei anzeigen lassen und zur weiteren Verarbeitung, beispielsweise für den Vergleich mit der Ertragskartierung, herangezogen werden können.
Der neue CROP SENSOR ISARIA ist laut Claas bisher der einzige am Markt verfügbare ISOBUS-fähige N-Sensor. Bedient wird er über das CEBIS MOBILE oder ein anderes ISOBUS-fähiges Terminal. Durch den ISOBUS-Kommunikationsstandard wird die Nutzung nur eines Terminals für Pflanzensensor und Anbaugerät ermöglicht. Damit reagiert Claas nach eigenen Angaben auf den Kundenwunsch, die Anzahl von Bedienterminals in der Kabine zu reduzieren.
Der neue CROP SENSOR ISARIA ist nach Firmenangaben eine konsequente Fortführung der EASY Strategie von Claas und erweitert das Angebot und die Kompetenz im Segment „on Field“. EASY steht für Efficient Agriculture Systems und bietet laut Claas perfekt aufeinander abgestimmte Systeme für den täglichen Einsatz auf dem landwirtschaftlichen Betrieb.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer