Die neue Massey Ferguson MF 1842 S presst nach Herstellerangaben wie die MF 1840 Ballen im Format 36 x 46 cm (bei einer Länge von 70 bis 1.300 mm) und arbeitet wie diese nach dem sogenannten Inline-Prinzip ohne Umlenkung des Erntegutflusses. Ihr grundsätzlicher Aufbau entspricht also dem einer Quaderballenpresse, nur eben angepasst an das kleinere Ballenformat.
Im Vergleich zur MF 1840 verspricht Massey Ferguson bei der neuen MF 1842 S insgesamt einen höheren Durchsatz und eine um 20 % höhere Ballendichte. Erreicht wird dies durch eine Reihe von Komponenten, die laut Massey Ferguson von der Quaderballenpresse MF 185 und anderer in Nordamerika verkaufter Profi-Hochdruckpressen übernommen wurden und üppiger dimensioniert sind, als in der MF 1840 Hochdruckpresse (die nachfolgenden Vergleichsangaben beziehen sich auf dieses Pressen-Modell).
So ist die Pickup statt 1,9 m bei der MF 1842 S nach Herstellerangaben 1,98 m breit (nach DIN). Zudem ist die Pickup – die laut Massey Ferguson von der Großballenpresse MF 185 übernommen wurde – mit einem Hochgeschwindigkeitsrotor mit 56 Doppelzinken ausgestattet, der laut Hersteller mit einer Drehzahl von 145 U/min und damit 37 % schneller arbeitet. Zwei Querschnecken mit laut Massey Ferguson 330 mm Durchmesser führen das Erntegut dem neuen, konisch zulaufenden Einzugsschacht zu, dessen vordere Öffnung nach Herstellerangaben mit 735 mm um 83 % breiter ausfällt, so dass sich eine um 44 % größere Querschnittsfläche ergibt – ein ungehinderter Materialfluss soll gewährleistet sein. Weiters verfügt der Einzug über einen Raffer mit sechs Zinken an zwei Doppelgabeln. Insgesamt bietet der Einzug laut Massey Ferguson eine um 20 % höhere Kapazität.
Vom Einzug gelangt das Erntegut in die Vorpresskammer, deren Volumen Massey Ferguson nach eigenen Angaben für eine höhere Durchsatzleistung um 75 % vergrößert hat. Die OptiForm-Ballenkammer ist nach Herstellerangaben 100 mm (5 %) länger als bisher. Für die Ballendichte ist bei der MF 1842 S Hochdruckpresse ein bordeigenes Hydrauliksystem zuständig, das Druck auf die Pressschienen an der Ober- und Unterseite der Kammer ausübt. Die gewünschte Dichte wird per Drehknopf vorgewählt, das System regelt den Druck dann automatisch, so dass das Ballengewicht auch bei wechselnden Erntebedingungen konstant bleiben soll. Zudem gibt es an beiden Seiten der Kammer verstellbare Bremsklappen zur Anpassung des seitlichen Druckes. Die Einstellung der Klappen ist von außen und nach Herstellerangaben auch bei gefüllter Kammer möglich. Serienmäßig liefert Massey Ferguson seine neue Hochdruckpresse mit zwei Gussteilen, die bei Bedarf im Inneren der Ballenkammer montiert werden können, um die Dichte bei besonderem Erntegut, wie beispielsweise sehr weichem Stroh, noch weiter zu erhöhen.
Der Presskolben arbeitet bei der neuen MF 1842 S wie bei der MF 1840 mit 100 Hüben pro Minute und verfügt ebenso über acht Lager, die laut Massey Ferguson jedoch 51 % breiter und 25 % höher ausfallen. Darüber hinaus ist der Kolbenhub nach Herstellerangaben um mehr als 24 % länger, was zu einer Erhöhung des Drehmoments und einer Verringerung des Leistungsbedarfs beitragen soll. Neu ist auch ein am Antriebsarm angebrachtes 33,8 kg schweres Gegengewicht, das Belastungsspitzen am Traktor ausgleichen und für eine gleichbleibende Kolbengeschwindigkeit sorgen soll. Mit dem neuen Press-System sind laut Hersteller um bis zu 20 % höhere Ballendichten erreichbar.
Bei den Knotern setzt Massey Ferguson in der MF 1842 S auf solche von Rasspe, deren Haltbarkeit bei gleichzeitig reduziertem Wartungsaufwand durch eine serienmäßige Zentralschmierung erhöht wird. Um mögliche Störungen durch Staub und Ablagerungen an den Knoter zu reduzieren, gibt es, ebenfalls serienmäßig, ein elektrisches Reinigungsgebläse. Um das Gebläse selbst von etwaigen Ablagerungen zu befreien, reversiert dieses automatisch alle 15 Minuten.
Der Antriebsstrang der neuen MF 1842 S wurde der höheren Pressleistung entsprechend angepasst. So wurde beispielsweise das Getriebe laut Massey Ferguson speziell für mehr Leistung und hohe Presslasten entwickelt und hat sich bereits in anderen Massey Ferguson Premium-Hochdruckpressen auf dem US-Markt bewährt. Die Leistungsübertragung vom Schlepper zum Antriebsstrang erfolgt bei der neuen Ballenpresse über eine neue, mittig zwischengelagerte Gelenkwelle. Die Gelenkwelle ist so jederzeit optimal zur Deichsel ausgerichtet und lässt sich darüber hinaus durch die Teilung auch bequemer ankuppeln. Geschützt wird der Antriebsstrang durch eine Rutschkupplung, die nach Herstellerangaben deutlich verstärkt wurde und um bis zu 20 % mehr Drehmoment übertragen kann. Großzügiger ist auch das Schwungrad dimensioniert, das nach Herstellerangaben mit einem Durchmesser von 673 mm 21 % größer ausfällt und auch 22 % schwerer sein soll. So sorgt es mit seiner hohen Schwungmasse laut Massey Ferguson für eine ruhige und effiziente Kraftübertragung, indem es seine Drehzahl konstant beibehält und Leistungsbedarf sowie Lastspitzen reduziert.
Bleibt noch zu erwähnen, dass nach Herstellerangaben auch Rahmen und Fahrgestell an die höhere Leistung der MF 1842 S angepasst wurden. Auch hier setzt Massey Ferguson nach eigenen Angaben auf Komponenten, die sich in Nordamerika bereits in anderen Hochdruckpressen bewährt haben. Mit einer Breite von 2,63 m, einer Länge von 6,43 m und einer Höhe von 1,73 m (Herstellerangaben) ist die MF 1842 S übrigens trotz höherer Pressleistung – abgesehen von der Länge – nur unwesentlich größer als die kleinere MF 1840.
Autor: Klaus Esterer
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