Der Umsatz betrug nach Unternehmensangaben 2012 über 50 Millionen Euro bei einem Exportanteil von circa 50 Prozent. 2006 und 2012 wurde dem Unternehmen aufgrund seiner überdurchschnittlichen Wachstumsdynamik vom Bayerischen Wirtschaftsminister die Auszeichnung ‚Bayerns Best 50‘ verliehen.
„Der Grundstein für unseren Erfolg beruht auf drei Faktoren: Erfahrung, Wissen und die passende Technik zum richtigen Zeitpunkt“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Georg Mayer.
Der Diplom-Ingenieur für Landwirtschaft (FH) stammt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchviehhaltung und spezialisierte sich bereits während seines Studiums auf Tierernährung. 1983 meldete er ein Gewerbe als Werksvertretung für landwirtschaftliche Maschinen an. Damals kamen die ersten Fahrsilos auf und die Nachfrage nach geeigneter Entnahmetechnik stieg. Das Leistungsspektrum bestand im Wesentlichen im Handel mit Siloblockschneidern, Silokämmen sowie Maschinen zur Brennholzaufbereitung.
1994 startete das Unternehmen die Eigenproduktion. Die Rahmenbedingungen für die Milchviehbetriebe hatten sich nach Unternehmensangaben in der Zwischenzeit geändert: Die bayerischen Milcherzeugungsbetriebe erzielten damals eine durchschnittliche Milchleistung pro Kuh und Jahr von 5.500 kg. Wachsende Betriebsgrößen und Ganzjahresstallhaltung erforderten neue Technik zur Mechanisierung von Entnahme, Transport und Futtervorlage.
Aufgrund seiner intensiven Kundenkontakte kannte Georg Mayer die Situation der Milchviehhalter bestens. So konnte er mit der ersten Eigenentwicklung, dem SILOKING Silokamm, deren spezifische Anforderungen optimal erfüllen. Mit diesem Schritt markierte er die Umwandlung vom Handelsunternehmen zum Produzenten für Fütterungstechnik. Nachdem sich die praktischen Silageentnahme- und -verteilgeräte sehr bald auch jenseits der Grenzen Bayerns erfolgreich verkauften, wagte man sich nur drei Jahre später, im Jahr 1997, an die Entwicklung und Markteinführung des ersten Vertikal-Futtermischwagens. Die Anwender forderten eine robuste, einfache Technik und das steigende Leistungsniveau rückte die optimale Tierernährung immer mehr in den Blickpunkt – und damit die Bedürfnisse der Milchkühe.
Seitdem hat SILOKING das Leistungsspektrum an Fütterungstechnik kontinuierlich erweitert und optimiert. Aufgrund des vorhandenen Know-hows aus der Mischtechnik war der Einstieg in den Markt für Biogasanlagen mit den stationären Misch- und Dosieranlagen der nächste logische Schritt.
2004 erfolgte die Symbiose von optimaler Tierernährung und Arbeitserleichterung für die Landwirte mit der Entwicklung der Selbstfahrertechnik. „Die Einführung der Selbstfahrer stellte in Bezug auf Präzision, schnelle Arbeitserledigung sowie Arbeitskomfort eine Revolution in der Fütterungstechnik dar“, so Georg Mayer. „Das galt insbesondere für Familienbetriebe.“ Auf der EuroTier 2004 wurde daher der SILOKING Selbstfahrer als Neuheit mit einer Goldmedaille der DLG belohnt.
Aktuelle Maschinenentwicklungen wie das SILOKING SelfLine System 1000+ oder die TrailedLine sind die Antwort auf steigende Anforderungen in den Michviehbetrieben, gerade auch in logistischer Hinsicht. Die eigenentwickelte Fütterungsmanagement-Software, das SILOKING Feeding Management, ermöglicht die Einbindung der Fütterungstechnologien in das Betriebsmanagement.
Die Fertigung und Montage aller SILOKING Maschinen erfolgt am Firmensitz in Tittmoning. Das neue Werk startete 1994 mit der Produktion. Am 2003 gegründeten Firmenstandort in der Slowakei werden Schweißbaugruppen wie Rahmen oder Mischschnecken hergestellt. Am Standort Mayerhofen, unweit von Tittmoning, produziert SILOKING u. a. komplexe, Know-how-intensive Baugruppen wie Fräsarme oder die kombinierten Kraftstoff-/Hydrauliköltanks für die Selbstfahrer. Dort befindet sich auch das Technologiezentrum mit dem Prototypenbau. Die Produktion entwickelte sich in den letzten fünf Jahren von einer handwerklichen Einzelfertigung zum modernen Industriebetrieb. Ab 2009 wurden sukzessive alle Produktbereiche auf Linienmontage umgestellt. Durch umfangreiche Werkserweiterungen in den Jahren 2010 und 2011 verbesserten sich die Voraussetzungen für eine höchst effiziente Produktion insbesondere für die SelfLine Produktlinie deutlich. Aktuell beträgt die gesamte Produktionsfläche mehr als 12.000 m². Allein im Produktionsbereich sind rund 200 Mitarbeiter tätig.
Gleichzeitig setzt die Geschäftsleitung erfolgreich auf moderne Managementmethoden und -tools wie Lean Production, KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess), die 5-S-Arbeitsgestaltung nach dem Toyota-Prinzip oder die Methode zur optimierten Produktionsablaufsteuerung Kanban, Kontrollsysteme sichern höchsten Qualitätsstandard. Hand in Hand mit der Serientiefe geht die Ersatzteildokumentation.
Dabei steht bei SILOKING der Mensch stets im Mittelpunkt. „Hochqualifizierte Mitarbeiter sind die wichtigste Voraussetzung für langfristiges Wachstum. Deshalb investieren wir massiv in interne Weiterbildungen, von Fach- und Führungskräfteschulungen, über IT- bis hin zu Sprachkursen“, erklärt der kaufmännische Geschäftsführer, Dipl.-Kfm. Dr. Peter Schöttl. Auch die Ausbildung des Nachwuchses genießt einen sehr hohen Stellenwert im Unternehmen: „Derzeit bilden wir regelmäßig mehr als 20 Auszubildende in technischen und kaufmännischen Berufen aus, die wir bis dato immer auch alle übernehmen konnten“, so Dr. Peter Schöttl weiter.
Um die Innovationsführerschaft auszubauen, sind 25 Mitarbeiter in der Produktentwicklung und im Produktmanagement beschäftigt. Insgesamt investiert SILOKING jährlich nach eigenen Angaben über vier Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung und arbeitet eng mit der TU München, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie mit den Hochschulen Rosenheim und Landshut zusammen. Zu den Aktivitäten zählen Diplom- und Bachelorarbeiten sowie gemeinsame Forschungsprojekte.
Ein weiteres Markenzeichen von SILOKING ist der ausgeprägte Servicegedanke. Dabei dreht sich alles um zwei dezidierte Zielgruppen: Kuh und Landwirt. Derzeit gibt es in Deutschland und Österreich rund 120, nach einheitlichem Standard auditierte, Servicepartner-Standorte. Das bedeutet eine flächendeckende Präsenz in allen relevanten Milcherzeugungs-Regionen. „Unsere Servicepartner fungieren als durchgängige Ansprechpartner für den Landwirt“, erklärt Martin Leicht, Produktmanager Service. „Sie beherrschen die SILOKING Technik im Hinblick auf Reparaturen und deren Anwendung. Um im Schadensfall unmittelbar reagieren zu können, halten sie ausfallkritische Ersatzteile vor Ort vor und stehen auch außerhalb der regulären Geschäftszeiten für Notfälle zur Verfügung.“ Als Backup für seine Servicepartner ist der Werkskundendienst zur technischen Hilfestellung rund um die Uhr erreichbar.
2008 öffnete in Kirchheim, knapp zwei Kilometer vom Hauptwerk entfernt, das neue, mit moderner multimedialer Technik ausgestattete SILOKING Service & Training Center auf einer Fläche von rund 1.700 m². „Uns ist der Know-how-Transfer zu Kunden und Partnern sehr wichtig. In den Schulungen können wir gebündeltes Fachwissen und detaillierte Informationen über unsere Produkte effektiv vermitteln“, erklärt SILOKING Vertriebsleiter Sascha Behrend. Die Veranstaltungen reichen von Verkaufs- und Serviceschulungen, deren Angebot sich mit der Entwicklung des Unternehmens stetig erweitert, über Werksbesichtigungen für Landwirte bis hin zu internen Weiterbildungsmaßnahmen. Dabei setzt die jeweilige Schulung auf maximale Praxisnähe: Serviceschulungen können beispielsweise in der integrierten Werkstatt direkt an der Maschine durchgeführt werden.
30 Jahre nach Firmengründung hat SILOKING europaweit ein flächendeckendes Händlernetz aufgebaut und ist auch in weiteren Wachstumsmärkten außerhalb Europas vertreten. Ein Ziel ist der weitere Ausbau des Geschäfts mit Russland. Hier ist das Unternehmen bereits mit 23 Händlern in allen Regionen Russlands vertreten. Der neu entwickelte Selbstfahrer SILOKING SelfLine Premium 18 erhielt im Frühjahr auf der Messe in Moskau die Auszeichnung ‚Best Product AgroFarm 2013‘(siehe Artikel „Preis für SILOKING SelfLine Premium 2015 mit 18 m³ auf der AgroFarm 2013 in Moskau“). Bereits 2012 entfielen 50 Prozent des Umsatzes in Russland auf Selbstfahrer.
„Unsere Vision ist es, den Absatz jährlich um 10 Prozent zu steigern und unter den drei führenden Anbietern in allen relevanten Märkten der Welt zu sein“, so Geschäftsführer Georg Mayer.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer