Unter Führung von Konstrukteur Benno Gassner Senior war Deutschland mit der Marke Gassner im Laufe der Jahrzehnte mehr als 20 Mal bei den Weltmeisterschaften und anschließend bei den in den achtziger Jahren gestarteten Europameisterschaften im Leistungspflügen am Start. Dabei ging die deutsche Mannschaft sechsmal ausschließlich mit Gassner-Pflügen an den Start. Heute sind bei den von der Europäischen Pflüger-Föderation organisierten Wettbewerben 36 Teilnehmer aus 18 Ländern vertreten. Zu den WM-Topplatzierungen mit Gassner-Pflügen zählen die Silbermedaille von Josef Schmid 1967 in Neuseeland in der Wertung Stoppelpflügen sowie die Vize-Weltmeisterschaft Im Grasland von Lorenz Fischer 1983 in Zimbadwe.
Bei den EM-Wettbewerben gehören der Gewinn der Goldmedaille von Hubert Elzer 1981 in Obernai Elsass die Goldmedaille 1991 in Prag von Bernd Hauff im Drehpflügen oder der 5. Platz 1993 von Josef Graf in Österreich zu den Highlights.
In allen Flächenländern gibt es eine Vielzahl von Wettbewerben im Leistungspflügen auf Landkreis- Bezirks-, Landes- oder Regionalebene bis zum Nationalentscheid mit der offiziellen Starterlaubnis für die Besten zu EM und WM. Bei der Wahl der Geräte spielen Markentreue und auch eine persönliche Neigung zum Fabrikat eine besondere Rolle.
Dabei ist Leistungspflügen weit mehr als ein Nervenkitzel und die Jagd nach Medaillen. Es geht auch um Nachwuchsförderung in der Landwirtschaft. „Neben der Stärkung der Sicherheit sowohl im Umgang mit dem Pfluggerät als auch mit Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern sind der Aufbau von Vertrauen in die eigenen beruflichen Fähigkeiten sowie das Aufzeigen der ökonomische und ökologische Bedeutung der Bodenbearbeitung wichtige Ziele der öffentlichen Wettbewerbe“, erklärt Gabriele Kolb-Gassner, die Geschäftsführerin von Gassner Technik, die die Tradition ihres Vaters fortsetzt. In diesem Sinn unterstreicht das Leistungspflügen die Aufgaben des Deutschen Pflügerrat e.V.
Und es geht weiter mit den internationalen Wettbewerben. 2016 findet die nächste Weltmeisterschaft in England und die Europameisterschaften in Schottland statt. „2018 bei der WM in Deutschland kann sich jeder vor Ort über die Kunst und das Können der Pflüger ein Bild machen“, so Gabriele Kolb-Gassner.
Das 1918 gegründete Traditionsunternehmen Gassner verfügt über 75 Jahre Erfahrung und Knowhow in der Entwicklung und Fertigung hochwertiger Pflüge, Geräten und Komponenten. Zu frühen Meilensteinen zählen die Präsentation des Winkelpflugs (1943), des Krafthebers (1945) und des ersten vollautomatischen mechanischen drehenden Pflugs zum Anbau an einen Dreipunkt-Traktor (1949). Es folgten die Vorstellung des weltweit größten Pflugs OLYMP mit Fahrwerk und Spurführung (1972), des ersten VARIO-Pfluges (1990) sowie viele weitere Innovationen. Das aktuelle Angebot umfasst Dreh-, Schäl- und Aufsattelpflüge sowie BIO- Zweischichtenpflüge. Dazu kommt ein umfassender Service. 2012 erhielt Gassner den Innovationspreis auf dem Bayerischen Zentral–Landwirtschaftsfest in München für den neuentwickelten Hybrid-Pflug.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer