Die Gesetzgebung fordert zunehmend die Einhaltung der Richtlinien für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Manche Bundesländer insbesondere in Deutschland erstellen darüber hinaus spezifische Erlasse um den lokalen Verkehrsbedingungen und Umständen gerecht zu werden. Durch immer größere und schnellere Arbeitsmaschinen muss die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung gegenüber Lohnunternehmern und Landwirten aufrechterhalten werden. Aus diesem Grund hat der Bundesverband der Lohnunternehmer (BLU) ein 10-Punkte-Programm „LU-Einsatz mit Vernunft und Sachverstand“ verabschiedet, welches darauf abzielt, die Akzeptanz der Bürger durch rücksichtvolles Verhalten, aber auch durch sichere Arbeitsmaschinen zu steigern. Das neue, patentierte Kemper Komfort-Zusatzfahrwerk soll dieses Programm unterstützen. Es stellt einen Rundumschutz des Mähvorsatzes dar. Im Falle eines Unfalls sind die Beteiligten vor scharfen und spitzen Elementen des Vorsatzes geschützt. Der Straßenfahrschutz ist durch die Automatik immer mit dem Fahrwerk verbunden und kann somit nie vergessen werden. Dies schützt den Fahrer vor potenziellen Fehlverhalten. Neben den Seitenplanen werden auch die integrierten Positions- und Blinklichter automatisch mit der Elektrik des Feldhäckslers verbunden und erhöhen somit zusätzlich die Sicherheit. Warnaufkleber beziehungsweise zusätzlich montierte Teile sorgen dafür, dass auch lokale Erlasse mit dieser Lösung voll erfüllt werden. Hier ist insbesondere das Bundesland Bayern zu erwähnen, welches umfangreiche Zusatzforderungen hinsichtlich Sicherheitselemente vorgibt.
Die bisher von Hand anzubringenden, seitlichen Straßenfahrschutze im Form von „Planen“ und die vordere Schutzleiste sind bei dem neuen Komfort Zusatzfahrwerk vollkommen integriert. Ein Vergessen am Feldrand und eventuelle damit verbundene, unabsichtliche Beschädigungen dieser Teile ist damit ausgeschlossen. Ein manueller An- und Abbau von Schutzeinrichtungen wird durch einen intelligenten Klappmechanismus zwischen Mähvorsatz und Zusatzfahrwerk überflüssig gemacht. Das Verlassen der Kabine ist somit nicht mehr notwendig. Beim Wechsel von der Straße auf das Feld wird der Vorsatz wie gewohnt ausgeklappt. Die integrierten Schutzelemente, die als eine Art Tür konstruiert sind, werden durch die Teilerspitzen des Mähvorsatzes freigegeben, bleiben jedoch am Zusatzfahrwerk. Gleiches gilt für den Wechsel vom Feld zur Straße: Der Vorsatz greift mit seinen Teilerspitzen in ein Steuergestänge, welches die Drehbewegung zum Schließen des Schutzes vornimmt. Diese, für den Fahrer komfortabelste und schnellste Lösung sorgt dafür, dass die Schutzelemente sich bei jedem Feldwechsel an der ordnungsgemäßen Position befinden. Alle Positions- und Blinklichter sind im neuen Fahrwerk integriert. Die elektrische Versorgung wird durch ein robustes Kopplungssystem zwischen Vorsatz und Fahrwerk hergestellt. Beim Anhängen wird durch die intelligent ausgeführte Kinematik und Gewichtsverteilung des Fahrwerkes automatisch der Kontakt der beiden Elektrokupplerhälften herbeigeführt. Der elektrische Schnellkuppler besteht aus vier Kontaktpunkten am Fahrwerk, welche als Stecker dienen. Durch die Berührung der Gegenplatte am Vorsatz wird die elektrische Verbindung hergestellt. Beim Abhängen des Fahrwerkes unterbricht ein Schalter die Stromzufuhr zur Kopplungsstelle und sorgt somit für maximale Sicherheit.
Das Kemper Komfort Zusatzfahrwerk zeichnet sich laut Hersteller zudem durch den langen Radstand zwischen der Vorderachse des Feldhäckslers und dem Transportrad aus, welcher für ein optimales Fahrverhalten sorgt. Schlaglöcher und Unebenheiten auf Straßen und Feldwegen werden laut Kemper effektiv durch das Rad kompensiert und somit werden die Sicherheit und der Fahrkomfort gesteigert. Die robuste und einfache Konstruktion soll Zuverlässigkeit im harten Arbeitsalltag gewähren. Kleinere Hindernisse, wie zum Beispiel Bordsteine, stellen laut Kemper dank des groß dimensionierten, 360°-drehend gelagerten Rades beim Rangieren, selbst auf engen Raum, keine Probleme da. Die Positionierung des Rades vor dem Mähvorsatz ermöglicht nach Herstellerangaben nicht nur schnelle Vorwärts- und Rückwärtsfahrt, sondern nimmt auch in jeder Fahrsituation die auftretenden Gewichtskräfte optimal auf. Bei steilen Feldauffahrten soll es zudem den Bodenkontakt und mögliche Schäden am Mähvorsatz verhindern, so dass ein Ausheben des Vorsatzes nicht notwendig sein soll. Das Komfort Zusatzfahrwerk bringt durch das vorgelagerte Rad laut Kemper nicht nur eine Erleichterung für den Arbeitsalltag und eine Steigerung des Fahrkomforts, sondern dient auch der Schonung des Feldhäckslers, da die mechanisch und konstruktionstechnisch sinnvolle Aufnahme der auftretenden Kräfte am vordersten Punkt des Mähvorsatzes die Vorderachse und die Bereifung des Häckslers entlastet.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer