Der neue ProCut-Schneidrotor verfügt nach Herstellerangaben über einen Durchmesser von 650 mm und ist bei einer Ballenbreite von 80 cm mit 54 und bei einer Ballenbreite von 120 cm mit 108 laut Massey Ferguson 26 mm breiten, oberflächengehärteten Schneidrotorfingern aus Gussstahl in einer spiralförmigen V-Anordnung ausgestattet. Ein Schneidrotorfinger besteht aus drei Segmenten, wovon sich jedes am Tragrohr aufstecken und mittels Schrauben fixieren lässt. Ein Austausch beschädigter Segmente soll so ohne Ausbau des Rotors schnell möglich sein. Positiv auf den Durchsatz soll sich die gegenüber den Vorgängermodellen laut Massey Ferguson um 10 % auf jetzt 120 U/min angehobene Rotordrehzahl auswirken.
Das neue ProCut-Schneidwerk der MF 2200 Quaderballenpressen verfügt über 17 (80 cm Ballenbreite) respektive 26 (120 cm Ballenbreite) nach Herstellerangaben 4 mm dicke Messer aus Wolframstahl. Die ProCut-Messer verfügen laut Massey Ferguson über neuartig geformte Sägezähne, die die Standzeit der Messer erhöhen und den Leistungsbedarf verringern sollen. Die Messer sind in zwei Gruppen in einer Ebene in einem einteiligen Messermagazin im Abstand von jeweils 43,5 mm nach Herstellerangaben angeordnet. Die beiden Messergruppen werden hydraulisch geschaltet, so dass die Schnittlänge durch Auswahl einer oder beider Messergruppen vom Fahrersitz aus variiert werden kann. Die Messer sind beim ProCut-Schneidwerk nicht einzeln gegen Fremdkörper abgesichert. Vielmehr nutzt Massey Ferguson das System zur Messergruppen-Vorwahl in Kombination mit Druckspeichern für eine hydraulische Sicherung beider Messergruppen unabhängig voneinander. Der neu entwickelte Schneidwerksboden mit dem Messermagazin kann beim ProCut-System hydraulisch abgesenkt und anschließend – nach Lösen eines Sicherungshebels – für Wartungs- und Reparaturarbeiten seitlich in voller Breite herausgezogen werden. Hierfür ist ebenso wenig Werkzeug erforderlich wie zum Wechseln der Messer, die nach Verdrehen einer Halbwelle aus dem Messermagazin entnommen werden können.
Die Bedienung des neuen ProCut-Systems erfolgt über das ISOBUS-kompatible C1000-Terminal, das um Taster zur Steuerung von Messern und Hydraulik-Sicherheitsventilen ergänzt wurde.
Mit dem ProCut-Schneidwerk geht bei den Massey Ferguson MF 2200 Quaderballenpressen noch eine Reihe weiterer Neuerungen einher. So verfügt die Pickup laut Massey Ferguson nun über eine überarbeitete Kurvenbahn – jetzt übrigens Serienausstattung aller großen Massey Ferguson Quaderballenpressen –, die für eine effizientere Aufnahme des Schwades sorgen soll. Die Zentrierung des von der Pickup aufgenommenen Erntegutes auf Rotorbreite erfolgt bei den ProCut-Ballenpressen über zwei Halbschnecken auf jeder Seite, insgesamt also vier Schnecken (die sogenannten Quad-Schnecken). Die bewährten Halbschnecken wurden laut Massey Ferguson weiter optimiert und sorgen so für einen höheren Durchsatz und eine gleichmäßigere Materialförderung.
Um dem höheren Durchsatz Rechnung zu tragen, wurde der Antriebsstrang bei den Ballenpressen mit ProCut-Schneidwerk nach Herstellerangaben verstärkt. Die Modelle mit sechs Knotern respektive 120 cm Ballenbreite rüstet Massey Ferguson mit einem neuen Getriebe mit breiteren, stärkeren Zahnrädern, Hochleistungslagern sowie hitzebeständigen Spezialdichtungen aus. Zudem verfügt die Rutschkupplung laut Massey Ferguson über 78 % mehr Oberfläche. Dadurch soll sie ein um bis zu 38 % höheres Drehmoment übertragen können.
Massey Ferguson zeigt das neue ProCut-Schneidwerk für MF 2200 Quaderballenpressen und weitere Neuheiten auf der Agritechnica 2015 in Halle 20 auf Stand B8d.
Autor: Klaus Esterer
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