Börger ist bekannt für Drehkolbenpumpen, Edelstahlbehälter und die Separationstechnik Bioselect. Mit dem Orbitgrinder zeigt das Münsterländer Maschinenbauunternehmen jetzt nach eigenen Angaben einen neuen Feststoffzerkleinerer, der Pumpen und Anlagentechnik schützen kann.
Bereichsleiter Konstruktion Bernd Valtwies: „Mit dem Orbitgrinder haben wir das Prinzip der Lochscheibenzerkleinerung ganz neu gedacht. Herzstück des Zerkleinerers sind sternförmig angeordnete Schneidmesser, die innerhalb eines runden Schneidkorbes rotieren. Durch diese neue Technik erreichen wir an allen Stellen des Schneidkorbes eine konstant gute und gleichmäßige Schneidqualität.“
Der Orbitgrinder kann laut Börger in nahezu jeder Anlage nachgerüstet werden: Das kompakte Gerät wird einfach in die Rohrleitung vor einer Pumpe installiert. Die Pumpe saugt das feststoffbelastete Fluid durch den Zerkleinerer. Die Geometrie des Orbitgrinders hat Börger nach eigenen Angaben mit Hilfe modernster Simulationstechnik strömungstechnisch optimiert. Steine, Metallgegenstände und sonstige Störstoffe sinken in den Störstoffabscheider. Die Flüssigkeit und die Feststoffe werden zum runden Schneidkorb geführt. Hier rotieren die sternförmig angeordneten Schneidmesser über die Oberfläche des Schneidkorbes. Die Feststoffe werden zerkleinert und fließen mit der Flüssigkeit radial durch den Schneidkorb.
Der Anpressdruck der drei Schneidmesser wird je Messer individuell nachgestellt. Das geschieht nach Herstellerangaben automatisch, so dass die Schneidkraft konstant bleibt. Zusammen mit der gleichmäßigen Umfangsgeschwindigkeit werden laut Börger gleichbleibend gute Schneidergebnisse realisiert. Zudem soll sich die Standzeit im Vergleich zu marktüblichen Lochscheibenzerkleinerern erhöhen.
Bernd Valtwies erklärt: „Lochscheibenzerkleinerer arbeiten in der Regel mit einer Schneidpatte, auf der Messer rotieren. Der Nachteil dabei sind die unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten. Am äußeren Rand der Schneidplatte ist die Umfangsgeschwindigkeit deutlich höher als in der Mitte. Das führt zu einem überhöhten Verschleiß und unterschiedlich guten Zerkleinerungsergebnissen. Mit unserem Konzept haben wir an jeder Stelle der Messer identische Umfangsgeschwindigkeiten und Feststoffdurchsätze. So werden bislang unerreichte Standzeiten realisiert. Zudem konnten wir das Zerkleinerungsergebnis deutlich verbessern.“
Der Orbitgrinder ist nach dem Maintenance in Place (MIP)-Prinzip aufgebaut. Sämtliche Wartungsarbeiten können nach Herstellerangaben am Standort des Gerätes einfach und schnell durchgeführt werden. Der Orbitgrinder muss dafür nicht aus der Rohrleitung genommen werden. Um Zugang zu den Verschleißteilen zu bekommen, muss lediglich der Schnellschlußdeckel des Orbitgrinders nach oben geklappt werden. Sämtliche Verschleißteile sind laut Börger einfach zu erreichen und können in wenigen Minuten ausgetauscht werden. Der Auffangkorb mit den angesammelten Störstoffen wird entnommen und geleert. Ein Austritt der Flüssigkeit während der Wartungsarbeiten ist nach Herstellerangaben ausgeschlossen.
Auf der EuroTier/EnergyDecentral 2024 in Hannover präsentiert Börger seinen neuen Zerkleinerer erstmals auf einer Agrar/-Biogasmesse. Gespannt sein dürfen die Besucher*Innen nach Unternehmensangaben zudem auf Börgers neue Flüssig-Eintragtechnik. Der FlexFeed trägt, so Börger, Feststoffe verlässlich und sicher in eine Biogasanlage ein. Eine vollkommen neue Technik soll den FlexFeed einzigartig machen. Zudem zeigt das Unternehmen auf seinem Messestand (Halle 27 Stand A32) die Börger Drehkolbenpumpe in unterschiedlichen Ausführungen, den Bioselect und das neue Entlüftungsventil AeroVent.
Veröffentlicht von: Klaus Esterer