Bereits seit dem 29. Mai 2024 ist dieseläquivalentes HVO Kubota zufolge an öffentlichen deutschen Tankstellen frei verkäuflich. Eingesetzt werden kann der Kraftstoff bei Maschinen und Fahrzeugen, deren Hersteller die Motoren für das fossilfreie Dieseläquivalent freigegeben haben. Bei Kubota wurden die Motoren schon vor geraumer Zeit nach ausgiebigen Tests in Japan freigegeben.
„Als wir die gute Nachricht über die Freigabe erhielten“, schildert Sebastian Moos, Manager Assembly Operations bei Kubota Deutschland, „haben wir sofort eine Bestellung ausgelöst, um diesen Kraftstoff zur Betankung unserer Kompakttraktoren und Mähfahrzeuge zu bekommen. Erste Einheiten werden bereits mit HVO betankt. Bis Ende September 2024 werden wir unsere Restbestände an Dieselkraftstoff abgebaut haben. Ab dem 1. Oktober 2024 werden dann sämtliche Fahrzeuge fossilfrei mit HVO betankt.“
Maschinen und Fahrzeuge mit Kubota-Motoren können nach Herstellerangaben risikofrei bereits ab Werk mit HVO betrieben werden. Denn einerseits entspricht der Kraftstoff vollständig der Dieselnorm DIN EN 15940 und kann sogar problemlos mit fossilem Dieselkraftstoff gemischt werden. Andererseits hat Kubota erst nach gewissenhafter Prüfung sämtlicher Motoren seine Freigabe erteilt.
Dazu erklärt Udo Engelmann, Director Tractor Service & Engineering bei Kubota Deutschland: „Die Ingenieure unseres japanischen Mutterkonzerns haben ausgiebige Testverfahren an unseren Motoren ausgeführt und dabei sämtliche kraftstoffführenden Elemente untersucht – unter anderem die Kraftstoff-Einspritzpumpen und Injektoren genauso wie die Filter, Schläuche und Dichtungen. Am Ende wurden sämtliche Komponenten unserer Dieselaggregate für vollumfänglich HVO-tauglich erklärt.“
Ab Oktober 2024 verlassen sämtliche Kompakttraktoren und Mähfahrzeuge von Kubota das hessische Werk Rodgau mit dem synthetischen Kraftstoff HVO für die Bewältigung der ersten Betriebsstunden: die Traktoren der Serien B1, EK1, EX B2, MX, L1 und L2 im Leistungsband von 11 bis 61 PS sowie die Transportfahrzeuge der Serie RTV. Bei den Mähfahrzeugen handelt es sich um die Serien F, ZD, GZD, G und GR.
Kubota erläutert, dass das hydrierte Pflanzenöl HVO als Kraftstoff eigentlich nichts Neues sei, schon bisher belieferten Mineralölhersteller ihre Großkunden aus der Industrie mit diesem Ersatz für herkömmliches Dieselöl. Mit der Freigabe für den Verkauf an öffentlichen Tankstellen werde HVO nunmehr einem großen Publikum zugänglich. Der synthetische Kraftstoff entspricht laut Kubota in seiner reinen Form HVO 100 – also 100 % hydriertes Pflanzenöl – nahezu vollständig dem herkömmlichen Dieselöl. Er habe allerdings etwas andere physikalische Eigenschaften. Dazu zähle seine etwas geringere Energiedichte, wodurch damit betankte Motoren eine etwas geringere Leistung zeigen. Das beträfe insbesondere mechanisch geregelte Motoren mit Nennleistungen unter 18,5 kW. Die modernen, elektronisch geregelten Common-Rail-Motoren von Kubota kompensierten dagegen die geringere Dichte von HVO und zeigten lediglich 2 % Leistungsverlust – ein Wert, der sich lediglich unter Volllast bemerkbar mache, jedoch bei typischen Transport- oder Mäharbeiten keine Verringerung der Produktivität verursacht.
„Unsere Common-Rail-Motoren sind etwas teurer in der Anschaffung“, bemerkt der Entwicklungsleiter, „zeigen aber im laufenden Betrieb einen geringeren Verbrauch und erhöhen den Wiederverkaufswert der Maschinen und Fahrzeuge. Insgesamt sind damit unsere Dieselaggregate nachweisbar zuverlässig und wertbeständig.“
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer