Hans-Heinrich Harms studierte nach seiner Ausbildung und Tätigkeit als Instandsetzungsoffizier Allgemeinen Maschinenbau an der Technischen Universität Braunschweig. Er absolvierte danach eine Volontärausbildung bei der Volkswagenwerk AG in Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Hannover und war dort für ein Jahr auch als Versuchssacharbeiter tätig. 1975 wechselte er als Wissenschaftlicher Assistent an das Institut für Landmaschinen der TU Braunschweig und verfasste dort seine Dissertation „Untersuchungen zum Reibungsverhalten zwischen Gleitschuh und Gleitring von schnelllaufenden Radialkolbenmaschinen“. 1981 begann er als Beratender Ingenieur bei der Claas OHG in Harsewinkel, wechselte 1982 zum Standort in Saulgau und wurde dort 1983 Leiter der technischen Entwicklung. Von 1987 bis 1990 war er dann Leiter der Konstruktion bei der Gebr. Welger GmbH & Co KG in Wolfenbüttel. 1990 wurde er zum Universitätsprofessor ernannt und folgte einem Ruf als Leiter des Instituts für Landmaschinen und Fluidtechnik der TU Braunschweig.
Hans-Heinrich Harms hat durch sein Wirken die Entwicklung der mobilen Arbeitsmaschinen, speziell auf den Gebieten der Antriebstechnik und Hydraulik, entscheidend geprägt. Neben der Konstruktion von Traktoren und Landmaschinen sowie deren Prozesstechnik wurden von ihm auch die Bereiche der Mobilhydraulik und Antriebstechnik als Lehr- und Arbeitsfelder des Instituts ausgebaut. Außerdem beschäftigt er sich intensiv mit der Online-Erfassung der Ölqualität zur Verbesserung des Einsatzes von Bio-Ölen. Hans-Heinrich Harms trug wesentlich dazu bei, dass in beiden Bereichen das Institut eine international anerkannte Stellung innehat. In der Forschung legte er besonderen Wert auf eine gute wirtschaftliche Verwertbarkeit der Ergebnisse und avancierte zu einem gefragten Ansprechpartner für die Industrie. Er initiierte und begleitete zahlreiche Kolloquien, Tagungen und Kongresse, um den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie zu fördern.
Neben zahlreichen Ehrenämtern in der Hochschulverwaltung sowie in diversen Kommissionen und Ausschüssen engagiert er sich auch sehr stark in Industrieverbänden, als Gutachter bei der DFG und bei der Max-Eyth-Gesellschaft im VDI.
Das Ehrenzeichen des VDI wurde 1931 vom VDI anlässlich seines 75jährigen Bestehens gestiftet. Der VDI zeichnet hiermit seither Ingenieure aus, die sich sowohl in fachlicher Hinsicht als auch im Rahmen der technisch-wissenschaftlichen Gemeinschaftsarbeit in ganz besonderem Maße verdient gemacht haben.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer