Seit dem zweiten Halbjahr 2008 war die Weltwirtschaft von einer starken Krise betroffen, deren Auswirkungen auch den Sektor der Landmaschinentechnik nicht verschont haben. Um die Situation zu bewältigen, hat die SDF Gruppe nach eigenen Angaben mehrere Aktionen getätigt und einen Umstrukturierungsplan mit gleichzeitiger Verabschiedung neuer Managementkriterien umgesetzt. Besondere Beachtung fanden dabei laut SDF das Lagermanagement und die Optimierung des Betriebskapitals durch die Einführung neuer Planungskriterien für die Produktion und die Verwaltung der Bestände. Der außerdem stattgefundene Wechsel im Management belohnt, so das Unternehmen, die unternehmensintern herangewachsenen Führungskompetenzen und garantiert nicht nur Kontinuität, sondern auch Innovation. Der Plan in seiner Gesamtheit hat laut SDF den Abbau der jährlichen Fixkosten um 50 Mio. EUR und ein wieder gewinnbringendes Geschäft ermöglicht. Der Bereich Forschung & Entwicklung war nach Unternehmensangaben hingegen von keiner Kostenreduzierung betroffen. Im Gegenteil, hier wurden, so die SDF Gruppe, beachtliche Investitionen getätigt, die in den Bereich der Produkt-Neuentwicklung geflossen sind.
SDF kann zwei europäische Traktorenwerke vorzeigen, die in Folge der neu beschlossenen Produktionsallokation nach Unternehmensangaben auf vollen Touren laufen werden. In das Mähdrescherwerk in Kroatien wurden laut SDF wieder strategische Komponenten eingegliedert, so dass für 2011 ein Produktionsanstieg von voraussichtlich mehr als 50 % zu erwarten ist. Das indische Werk werde nach 2010 mit einem Produktionszuwachs von +72 % gegenüber 2009, einer Nettorentabilität von nahezu 10% und einem ansteigenden Auftragsbestand für 2011 abschließen.
Darüber hinaus kann SDF nach eigenen Angaben eine Forschungs- & Entwicklungs-Abteilung von absolutem Spitzenniveau ins Feld führen, der auch in diesen schwierigen Jahren ein Budget in unverändertem Umfang zur Verfügung stand und das anteilsmäßig am Umsatz sogar höher (von 2,4 % in 2009 auf 3 % in 2010) ausfiel als im Vorjahr. Dadurch konnte laut Same Deutz-Fahr die Fortsetzung der Forschungstätigkeit gewährleistet und die Position unter den innovativsten und fortschrittlichsten Marktakteuren gesichert werden. Die Abteilung für Forschung & Entwicklung von SDF besteht nach Unternehmensangaben aus 230 Personen – ein junges, innovatives Team mit einem Durchschnittsalter von 33 Jahren –, von denen 161 im Headquarter in Treviglio beschäftigt sind, in welchem 2010 bedeutende Investitionen in Technologie umgesetzt wurden. Dazu zählt u.a. ein Akkustik-Totraum, Spezialprüfstände für Tests am stufenlosen Getriebe und andere Geräte, die die unternehmensinterne Abwicklung komplexer und innovativer Verfahren ermöglichen sollen. Als Ergebnisse der Tätigkeit der Same Deutz-Fahr F&E-Abteilung wurden in Bologna auf der EIMA 2010 im November diesen Jahres das stufenloses Getriebe SDF T5100, neue Produkte im Bereich des Präzisionsweinbaus, eine neue Baureihe mit Spezialtraktoren für Obstplantagen und Weinbau, die Studie eines stufenlosen Traktors mit 260 PS und Tier 4i, ein Traktor mit Photovoltaikmodul auf dem Kabinendach sowie der 600 PS Traktor Agro XXL 1630 mit 4 angetriebenen Achsen präsentiert.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer