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Agritechnica Impressionen: Kleiner Rundgang über die Messe

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2.247 Unternehmen aus 36 Ländern präsentierten auf der Agritechnica 2007 ihre Neuheiten, Weiterentwicklungen und Produktpaletten. 340.000 Landwirte und Fachleute, darunter 71.000 aus dem Ausland, kamen vom 11. bis 17. November 2007 auf das Messegelände in Hannover, um sich über Neuheiten und Trends in der Landtechnik zu informieren.

Viel wurde im Vorfeld der Agritechnica 2007 über einen Fendt Erlkönig mit drei Achsen spekuliert. Bislang handelt es sich beim in Hannover gezeigten Fendt Trisix Vario jedoch lediglich um eine Konzeptstudie, mit einer Serienfertigung ist – entsprechende Nachfrage vorausgesetzt – frühestens in drei bis vier Jahren zu rechnen. Mit dem Trisix Vario will Fendt die Vorteile von Raupentraktoren mit denen von Hochleistungs-Radtraktoren vereinen, ohne die jeweiligen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Unter der mächtigen Motorhaube des Trisix steckt ein MAN-6-Zylinder mit 368 kW/500 PS Nennleistung respektive 400 kW/540 PS Maximalleistung. Vom Motor gelangt die Kraft über ein Verteilergetriebe zu zwei ML 260 Variogetrieben, von denen eines für die beiden vorderen Achsen und eines für die Hinterachse zuständig ist.
Die 900er Varios bietet Fendt jetzt neben der klassischen Farbgebung in Fendt-Grün auch in der „Design-Line“ in vier verschiedenen Farbvarianten an.
Neu bei Massey Ferguson sind die zwei 99/135-kW/PS-Modelle MF 5475 mit 6,6 Liter Perkins 6-Zylinder-Motor und MF 5480 mit 4,9 Liter SisuDiesel 4-Zylinder-Motor in der Baureihe MF 5400. Zudem gibt es für die Modelle ab 85/115 kW/PS das neue MF-Design sowie neue Perkins- und SisuDiesel-Motoren mit 4,4 (4-Zylinder) respektive 6,6 Liter Hubraum (6-Zylinder). Die neuen elektronisch geregelten Motoren der Serie MF 5400 sind mit CommonRail- und 4-Ventil-Technik sowie geregelten Turboladern und Ladeluftkühlung ausgerüstet.
Im Leistungsbereich unter 100 PS bietet Massey Ferguson unter anderem die aus vier Typen von 64 bis 98 PS (ISO) bstehende Baureihe MF 3600 an. Alle Modelle der Baureihe sind als Hinterrad- und Allradschlepper erhältlich, sowohl in einer Ausführung mit offener Plattform, als auch mit Kabine. Das Carraro-Getriebe der 3600er verfügt über 12/12 Gänge (24/24 bei der Allradversion) und die synchronisierte Wendeschaltung SynchroShuttle. PowerShuttle und SpeedShift sind otional lieferbar. Passend zum MF 3600 liefert Massey Ferguson die Frontlader der Serie MF 900.
Es muß nicht immer High-Tech sein: Mit der Serie MF 400 hat Massey Ferguson einfache und ausgereifte Schlepper in der Leistungsklasse von 55 bis 74 PS (ISO) im Programm. Abgesehen vom 8/8-Gang-Wendegetriebe in den Modellen MF 420 und MF 430 sowie der aktuellen Motorentechnik, basiert die Serie MF 400 technisch auf den Traktoren des 1965 eingeführten Massey Ferguson „System 70“. Die beiden größeren Modelle MF 420 und MF 430 liefert Massey Ferguson wahlweise auch mit Kabine.
Mit den Knicklenkern der Serie MT900B hat Challenger jetzt auch Radtraktoren im Programm. Für die vier Traktoren der MT900B-Modellreihe verwendet Challenger eine Reihe von Komponenten, die auch in den MT800B-Raupentraktoren zum Einsatz kommen. In den beiden kleineren Modellen MT945B und MT955B kommen Sechszylinder-Motoren von Caterpillar mit 15,2 Liter Hubraum und 430 PS (320 kW) beziehungsweise 460 PS (343 kW) Leistung zum Einsatz, die Caterpillar Sechszylinder-Motoren mit 18,1 Liter Hubraum in den Modellen MT965B und MT975B bieten eine Leistung von 510 PS (381 kW) respektive 570 PS (425 kW). Alle Modelle der Serie MT900B verfügen über ein Caterpillar Powershift-Getriebe mit 16 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgänge. Zudem bietet das Getriebe sechs verschiedene Automatikmodi und eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h.

Neben dem seit Jahren in allen Bereichen der Landtechnik anhaltenden Trend zu mehr Leistung, größeren Arbeitsbreiten, mehr High-Tech und umfangreicher Komfort-Ausstattung konnte man auf der Agritechnica 2007 zum Beispiel im Bereich Traktoren noch weitere interessante Entwicklungstendenzen beobachten: Immer mehr Hersteller engagieren sich – nicht zuletzt auf Grund einer verstäkten Nachfrage seitens der Kunden – auch wieder vermehrt in den unteren PS-Klassen und bieten Kompakttraktoren und Standardschlepper im Segment bis etwa 100 PS an, die in den Punkten Komfort und technische Ausstattung weit an die oberen Leistungsklassen heranreichen. Weil aber nicht jeder bereit ist, den dadurch bedingten Mehrpreis zu zahlen, gab es auf der Agritechnica 2007 auch eine große Auswahl an einfach ausgestatteten und damit preiswerten Schleppern zu sehen. Der Großteil dieser, überwiegend im unteren Leistungsbereich angesiedelten, Traktoren stammt dabei nicht von den bekannten, sondern von bislang in unseren Breiten eher unbekannten Herstellern beispielsweise aus Südosteuropa und Asien. Zwar stehen einem Verkauf in Deutschland bei vielen dieser Traktoren derzeit noch fehlende Vertriebskanäle und die Nichteinhaltung der gültigen Abgasnormen entgegen, jedoch bekundeten alle von uns befragten Hersteller gegenüber landtechnikmagazin.de den Willen, ihre Produkte im Laufe der nächsten Jahre auch hier zu vertreiben.

Interessant war die Agritechnica auch in diesem Jahr jedoch nicht nur auf Grund der zahlreichen Neuvorstellungen, denn kaum eine andere Messe bietet dem landtechnisch Interessierten ein so breites Spektrum an Agrartechnik für nahezu jeden Bereich der Landwirtschaft. Hinzu kommt, dass die Agritechnica durch ihre internationale Auslegung auch immer einen guten Einblick in die Entwicklung und den aktuellen Stand der Landtechnik in anderen Regionen dieser Welt ermöglicht. Dabei kann man feststellen, dass in vielen Ländern in der Agrartechnik nicht nur andere Prioritäten gesetzt werden, sondern teilweise auch Techniken und Verfahren erfolgreich eingesetzt und weiterentwickelt werden, die hierzulande fast schon in Vergessenheit geraten sind. Ein Beispiel hierfür findet sich im Bereich der Futtererntetechnik: Während in Deutschland gezogene Feldhäcksler und Anbaufeldhäcksler fast gänzlich vom Markt verschwunden sind und von leistungsfähigen Selbstfahrhäckslern und Ladewagen verdrängt wurden, erfreuen sich diese Maschinen weltweit betrachtet nach wie vor großer Beliebtheit.

Auch 2007 hatte die Agritechnica also wieder einiges zu bieten. Einen Teil dessen, was es in Hannover interessantes zu sehen gab, haben wir in der Galerie zu diesem Artikel für Sie zusammengestellt. Dass das allerdings nur ein kleiner Ausschnitt sein kann, versteht sich angesichts der Fülle der in Hannover gezeigten Neuheiten und Produkte von selbst.

Quelle: ltm-KE

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