Alle Muldenkipper der Baureihe sind ausgestattet mit einer konischen zur Rückwand breiter werdenden Mulde, damit auch klumpende Ladung leichter abrutscht und der Wagen sich vollständig entleert. Unterstützend soll dabei der weit gespreizte Kippwinkel wirken. Er wird möglich durch einen groß dimensionierten kardanisch gelagerten hydraulischen Kippzylinder, der Schwingungen in der Aufhängung verhindern und damit unter anderem sicherheitsrelevant wirken soll.
Der Fahrzeugrahmen besteht aus verwindungssteifen, extra stark ausgeführten Hohlraumträgerprofilen und keinesfalls wie bei anderen Muldenkippern aus zusammengeschweißten U-Profilen, wie Fliegl betont. Daher soll sich der Rahmen des Fliegl-Muldenkippers nicht verziehen und so beim Kippvorgang hohe Standsicherheit bieten.
Für besondere Standsicherheit beim Kippen sorgt laut Hersteller der vergleichsweise geringe hintere Überstand der Mulde hin zur Achsmitte sowie die hydraulisch betätigte Großraumrückwand, die beim Öffnen in Richtung Achsmitte schwenkt. Das erhöht, so Fliegl, die Belastung auf das optimal dimensionierte Breitspurfahrwerk des Muldenkippers und verringert deutlich die Entlastung der Hinterachse des Zugfahrzeugs. Selbst unter schwierigen Verhältnissen soll dem Traktor so noch genügend Bodengriff bleiben, um den Muldenkipper nach Abkippen des Ladeguts problemlos vorwärts zu bewegen. Weiteres Standsicherheits-Merkmal: Die großen extrem weit außen gelagerten Kipplagerkugeln vermindern die seitliche Kippgefahr.
Die stabilen Seitenwände der Mulde aus verzinktem, hochwertigem Feinkornstahl sind gefertigt aus einzelnen verschraubbaren Klickteilen. Bei Schäden im harten praktischen Einsatz lassen sich diese problemlos und vor allem kostensparend ersetzen. Auch die Rückleuchten sind vor Schäden beim Zurücksetzen und beim Abkippen von Ladegut geschützt: Sie sind nicht wie üblich hinten am Rahmen angebracht, sondern integriert in die rückwärtige Bordwand. Ebenfalls vorteilhaft: Ein Sichtfenster mit Gitter vorne in der Bordwand soll dem Traktorfahrer besten Blick auf die Ladung und den Ladezustand des Muldenkippers bieten.
Optimale Fahreigenschaften in jedem Gelände und auf jeder Straße garantiert laut Fliegl die gefederte, schraub-, dreh- und hydraulisch höhenverstellbare Zugeinrichtung, mit welcher der Muldenkipper Bull sowohl von Traktoren mit Untenanhängung als auch von Traktoren mit Obenanhängung ohne großen Umrüstungsaufwand gefahren werden kann.
Auch die BPW-Qualitätsachsen in Tandem- und Tridem-Ausführung optimieren die Fahreigenschaften des Muldenkippers „Bull“. Mit einem großen Achsquerschnitt von 120x15 mm, zehn Radbolzen und einem weitem Radanschluss-Maß von 33,5 cm sind die Achsen für härteste Einsätze und Geschwindigkeiten bis 65 km/h ausgelegt. Sie können alternativ mit dem mechanischen Gestängesteller BPW Typ GSK oder dem automatischen Gestängesteller BPW Typ Eco-Master für alle Bremsgrößen, sowohl mit nachlaufender als auch zwangsgelenkter Lenkachse, ausgestattet werden. Von der Standard-Straßenbereifung bis zu speziellen Niederdruckreifen bietet Fliegl passende Reifentypen an in unterschiedlichen Größen, gemäß den besonderen Anforderungen und Einsatzverhältnissen der Kunden.
Je nach spezifischem Gewicht des Ladeguts bietet Fliegl unterschiedliche Bull Muldenkipper-Typen mit unterschiedlichen zulässigen Gesamtgewichten sowie Muldengrößen und –inhalten an. Als Tandem-Muldenkipper liefert Fliegl den Bull mit 20 bis 23 t zulässigem Gesamtgewicht und Muldeninhalten von 23,6, 25,3, 31,4 und 33,8 m³, als Tridem-Muldenkipper mit 29 bis 33 t zulässigem Gesamtgewicht sind Typen mit 25,3 und 33,8 m³ Ladevolumen erhältlich.
Die Verkaufspreise der Muldenkipper „Bull“ sind trotz extrem gestiegener Rohstoffpreise laut Fliegl moderat. So kostet beispielsweise der Tandem-Muldenkipper „Bull 266“ mit 31,4 m³ Muldeninhalt in kompletter Grundausstattung lediglich 23.000 Euro ohne MwSt.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer