Der NH²-Traktor mit Wasserstoffantrieb ist ein Schlüsselelement im New Holland Konzept des energieunabhängigen Betriebs, einem Projekt, das darauf abzielt, Landwirte von jeglichen Ausgaben für fossilen Kraftstoff zu befreien und von externen Versorgern völlig unabhängig zu machen. Das Konzept knüpft laut New Holland nahtlos an den Aktivitäten an, die den Status der Marke als Marktführer in Sachen umweltfreundliche Energie begründet haben. Der auf dem bekannten T6000 basierende NH²-Versuchstraktor ist anstelle des Verbrennungsmotors mit Brennstoffzellen ausgerüstet. Diese erzeugen den Strom für die Elektromotoren, die den Traktor antreiben. Mehr als bloße Theorie: Der NH²-Traktor ist ein einsatzfähiger 120-PS-Prototyp, der, so New Holland, die gleichen Arbeiten ausführen kann wie ein konventioneller T6000; er arbeitet praktisch geräuschfrei und emittiert lediglich Wasser und Dampf.
Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb werden schon seit einigen Jahren entwickelt. Sie bieten viele Vorteile gegenüber batteriebetriebenen Fahrzeugen, die einzig im Stop-and-Go-Betrieb effizient sind und regelmäßig mit großem Zeitaufwand aufgeladen werden müssen. Wasserstoffbetriebene Maschinen überwinden diese Hindernisse durch Einsatz von komprimiertem Wasserstoff in Kraftfahrzeug-Brennstoffzellen zur Stromerzeugung. Brennstoffzellen haben eine lange Lebensdauer und verursachen keine Umweltprobleme wie Batterien (Entsorgung), die mit der Zeit ihr Stromspeichervermögen verlieren. Komprimierter Wasserstoff hat eine hohe Energiedichte und kann bequem in einem Tank bevorratet werden; dies ermöglicht eine Energiespeicherung über einen sehr langen Zeitraum und eine schnelle Fahrzeugbetankung.
Ein Hemmnis für den Einsatz von Wasserstoff stellen seit jeher die Verteilung und Verfügbarkeit dar. Das von New Holland entwickelte Konzept des energieunabhängigen Betriebs sieht deshalb eine Selbstversorgung des Kunden mit komprimiertem Wasserstoff vor, wobei der Wasserstoff entweder aus Wasser durch Elektrolyse oder direkt aus Methan durch Verbrennung von Abfall oder Biomasse hergestellt wird. Die Energieversorgung der Produktionsanlagen würde durch Wind- oder Sonnenkraftanlagen erfolgen, und der Wasserstoff würde auf dem Betrieb in unterirdischen Tanks gespeichert werden; ein Vorteil wären dabei die – im Vergleich zu Personen- und Lastkraftwagen – kurzen Entfernungen, die von Traktoren und Mähdreschern zwischen Betrieb und Einsatzort zurückzulegen sind. Landwirte haben, so New Holland, ideale Möglichkeiten zur Nutzung der Wasserstofftechnik. Sie verfügen über ausreichend große Flächen für den Betrieb von alternativen Energieerzeugungsanlagen wie Solar-, Wind-, Biomasse- oder Abfallanlagen und die Speicherung der Energie in Form von Wasserstoff. Neben den Umweltvorteilen würde ein derartiges System den Landwirten die Möglichkeit bieten, unabhängig von externen Energielieferanten zu werden und ihre finanzielle Stabilität zu verbessern, da die Kraftstoffkosten schon heute einen beträchtlichen Teil der Gesamtbetriebskosten ausmachen.
Das neue EasyDrive-Getriebe ersetzt das hydrostatische Getriebe in den Kompakttraktoren von New Holland. Es arbeitet laut New Holland geräuschärmer und ermöglicht eine bessere Kraftübertragung und einen geringeren Kraftstoffverbrauch. EasyDrive soll nach seiner Einführung in der Boomer-Traktorenreihe für eine breite Palette von New Holland Traktoren von 40 bis 115 PS zur Verfügung stehen. Damit sollen auch kleinere Modelle eine Produktivität und einen Fahrkomfort aufweisen, wie man ihn eigentlich nur von Großtraktoren gewohnt ist.
Kernstück des Getriebes ist der Kettentrieb-Variator (Chain Drive Variator). Dieser besteht aus einer Chromstahlkette, die zwischen zwei Scheiben mit variablem Durchmesser läuft. Jede Kettenscheibe besteht aus einer beweglichen und einer festen Scheibe mit kegelförmiger Oberfläche. Die Scheiben können näher zueinander hin oder weiter voneinander weg bewegt werden; dabei verändert sich ihr wirksamer Durchmesser. Auf diese Weise lässt sich eine unbegrenzte Zahl von Übersetzungen realisieren. Die SIMA-Juroren zeigten sich laut New Holland beeindruckt von der Art und Weise, in der die Motorleistung über den Variator direkt auf das Sonnenrad eines Planetenradsatzes und auf das Hohlrad des Planetenradsatzes übertragen wird. Diese Aufteilung soll gewährleisten, dass nicht der gesamte Kraftfluss über den Variator erfolgt, was in einer verbesserten Kraftübertragung und Effizienz resultieren soll. Die Planetenräder werden dann durch die Abtriebswelle mit den Achsen verbunden.
Das EasyDrive-Getriebe ermöglicht laut Hersteller einen stufenlosen und völlig ruckfreien Fahrbetrieb innerhalb eines Geschwindigkeitsbereichs von 0,3 km/h bis 30 km/h. Sensoren erfassen das Drehmoment sowie die Motor- und Variatordrehzahl zur elektronischen Steuerung des Getriebes. Das Getriebe wird über einen Hebel zum Vorgeben der Fahrtrichtung und ein Pedal zum Beschleunigen bedient. Das Pedal bestimmt die Motordrehzahl, und das Getriebesteuergerät maximiert die Fahrgeschwindigkeit unter Berücksichtigung der jeweiligen Last. Beim Loslassen des Pedals wird der Traktor gleichmäßig und kontrolliert bis zum Stillstand abgebremst und in diesem Zustand gehalten, selbst wenn er sich auf einem Steilhang befindet.
Es sind drei Getriebemodi verfügbar, die es ermöglichen, 30 %, 60 % bzw. 100 % der maximalen Fahrgeschwindigkeit bei vollständig niedergetretenem Fahrpedal zu erreichen. So kann der Fahrer den Geschwindigkeitsbereich an die jeweiligen Einsatzanforderungen anpassen. Die oberen 25 % des Pedalwegs dienen zur feinfühligen Betätigung der vorwärts/rückwärts-Kupplung beim Kuppeln von Geräten. Die aus dem Automobilbau übernommene Geschwindigkeitsregelung ermöglicht eine Beibehaltung oder Feineinstellung von Arbeitsgeschwindigkeiten für bestimmte Einsatzzwecke, die eine konstante Geschwindigkeit erfordern. Nützlich ist auch die Mindestdrehzahlfunktion. Diese schaltet den Antrieb ab, bevor der Motor unter die Mindestdrehzahl fällt - ideal beim Arbeiten mit einem Lader.
Die immer ausgeklügeltere Ausstattung moderner Mähdrescher und die hohen Anforderungen an das Druschergebnis – maximale Kornqualität bei minimalen Kornverlusten – haben dazu geführt, dass die Bedienung eines Mähdreschers zu einer immer anspruchsvolleren Aufgabe wird. Mit seinem intelligenten Benutzer-Interface stellt New Holland nach eigenen Angaben ein Instrument für den Mähdrusch zur Verfügung, in das eine Fülle von Erfahrungen eingeflossen sind. Das System ermöglicht laut Hersteller eine automatische Überwachung von Leistungsdaten und Korrektur von Einstellungen per Tastendruck. Es soll dadurch auch weniger erfahrenen Mähdrescherfahrern Sicherheit geben und ihnen helfen, die Maschine optimal einzusetzen, um eine maximale Druschleistung zu erzielen.>br>Wichtige Betriebsparameter werden kontinuierlich überwacht und am IntelliView-Monitor angezeigt; die aktuellen Daten werden ständig mit Sollwerten verglichen, die vor Erntebeginn eingestellt wurden. Bei einer unzulässigen Abweichung von diesen Sollwerten drückt der Fahrer einfach die ACS-Help-Taste (ACS steht für Automatic Crop Settings – automatisches Erntegut-Einstellsystem) am IntelliView-Monitor. Das System empfiehlt dann Änderungen an der Mähdreschereinstellung. Der Fahrer kann die Empfehlung annehmen oder aufheben. Nimmt er sie an, ändert die Maschine automatisch die entsprechenden Einstellungen.
Körnerverluste im Abscheide- und Reinigungsbereich werden ebenso überwacht wie die Überkehrmenge. Auch der Bruchkornanteil und die NKB-Menge (Nicht-Korn-Bestandteile) werden überwacht, wenn das Grain Cam-System (siehe Artikel „Agritechnica 2007: Siebenmal Gold für innovative Neuheiten“) eingebaut ist. Trommel- beziehungsweise Rotordrehzahl, Korbabstand, Siebeinstellungen und Reinigungsgebläsedrehzahl – all diese Werte können vom System eingestellt werden, um eine optimale Leistung zu gewährleisten. Wenn die Parameterwerte von einer erfahrenen Person eingestellt wurden, erübrigt sich eine regelmäßige Kontrolle der Maschine. Weniger praxiserprobte Fahrer können die Maschine schnell und einfach einstellen und dabei sicher sein, dass die Einstellungen den aktuellen Betriebsbedingungen entsprechen und eine maximale Druschleistung sicherstellen.
Das intelligente Benutzer-Interface ist, so New Holland, das einzige derzeit verfügbare System, das Einstellungen aktiv empfiehlt und durchführt. New Holland wird das System in der Druschsaison 2010 einführen. Die CR9000-Rotormähdrescher werden die ersten Maschinen sein, in denen die neue Technologie zum Einsatz kommt.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer