Die 4-Zylinder- respektive 6-Zylinder-Dieselmotoren in der Landini Serie 6-T4i und Serie 7-T4i stammen von FPT und erfüllen die Abgasnorm EU 3b/Tier 4i mittels SCR-/AdBlue-Technik (Serie 6-T4i mit 38-Liter-AdBlue-Tank und 280-Liter-Dieseltank, Serie 7-T4i mit 38-Liter-AdBlue-Tank und 320-Liter-Dieseltank, nach Herstellerangaben). Gemeinsame Merkmale der Motoren sind 4-Ventil-Technik, elektronische Common-Rail-Hochdruckeinspritzung sowie Turbolader inklusive Ladeluftkühlung; der Hubraum wird mit 4,5 Liter bei den 4-Zylinder- und gut 6,7 Liter bei den 6-Zylinder-Motoren angegeben. Die ISO-Nennleistung beziffert Landini mit 96/131 kW/PS für den 6-145, 110/150 kW/PS für den 6-160, 118/160 kW/PS für den 6-175, 111/151 kW/PS für den 7-175, 122/166 kW/PS für den 7-190 und 129/175 kW/PS für den 7-215. Die ISO-Maximalleistung gibt Landini mit 105/143 kW/PS für den 6-145, 118/160 kW/PS für den 6-160, 122/166 kW/PS für den 6-175, 121/165 kW/PS für den 7-175, 129/175 kW/PS für den 7-190 sowie 138/188 kW/PS für den 7-215 an. Der 6-175 sowie alle Modelle der Serie 7-T4i verfügen zudem über das Landini-Dual-Power-System, das bei schweren Zapfwellen- und Transportarbeiten automatisch die ISO-Maximalleistung nach Herstellerangaben auf 129/175 kW/PS beim 6-175 und 7-175, 138/188 kW/PS beim 7-190 und 156/212 kW/PS beim 7-215 erhöht.
Sowohl die Traktoren der Serie 6-T4i als auch die der Serie 7-T4i rüstet Landini mit dem so genannten Roboshift-Getriebe mit vier Lastschaltstufen, sechs Gruppen und lastschaltbarer Wendeschaltung aus, das in der Grundausstattung so über 24 Vorwärts- und 24 Rückwärtsgänge verfügt. Optional ist ein Kriechganggetriebe verfügbar, das die Gangzahl auf 40 Vorwärts- und 40 Rückwärtsgänge erhöht. Serienmäßig fahren die neuen Traktoren der Serie 6-T4i und Serie 7-T4i bis zu 40 km/h bei reduzierter Motordrehzahl (Ausführung Eco Forty), wahlweise sind sie bis zu 50 km/h schnell (Ausführung Top Fifty). Einen gewöhnlichen Schalthebel sucht man in der Kabine der Serie 6-T4i respektive Serie 7-T4i vergebens: Das Getriebe verfügt über einen automatischen Gruppenwechsel, so dass Lastschaltstufen und Gruppen bequem über zwei Druckknöpfe im Multifunktions-Joystick in der Bedien-Armlehne durchgeschaltet werden. Darüber hinaus bietet das Getriebe die Funktion Autoshift, die bei Transportfahrten das Wechseln der Fahrstufen in Abhängigkeit von Geschwindigkeit, Last und Motordrehzahl automatisch übernimmt. Die Wendeschaltung wird per Hebel links unter dem Lenkrad bedient, wobei sich das Ansprechverhalten einstellen lässt. Die Zapfwelle im Heck bietet serienmäßig die vier Drehzahlen 540/540E/1000/1000E und wird elektrohydraulisch geschaltet, ebenso wie der Allradantrieb sowie die Differentialsperren in Hinter- und Vorderachse. Für mehr Komfort am Vorgewende gibt es zudem eine Auto-Funktion zum automatischen Schalten von Zapfwelle, Allradantrieb und Differentialsperren. Gebremst wird über Ölbad-Scheibenbremse in der Hinterachse und automatische Allrad-Zuschaltung. Die Vorderachse ist bei der Serie 6-T4i und Serie 7-T4i in Serienausstattung übrigens starr, kann auf Wunsch jedoch auch mit elektronisch gesteuerter Einzelradfederung bestellt werden.
Beide neuen Landini Traktoren-Baureihen verfügen serienmäßig über eine Load-Sensing-Hydraulik mit einer Hydraulikpumpen-Förderleistung von nach Herstellerangaben 123 l/min; für die Lenkung gibt es eine separate Pumpe, deren Förderleistung mit 44 l/min angegeben wird. Vier elektronische gesteuerte, doppeltwirkende Steuergeräte gehören bei der Serie 6-T4i und Serie 7-T4i zur Serienausstattung, bis zu sechs sind maximal möglich. Eines der Steuergeräte wird dabei über Drucktasten im Multifunktions-Joystick bedient, zwei weitere über einen in der Armlehne angeordneten Mini-Joystick und die verbleibenden per ebenfalls in der Armlehne integrierte Druckschalter. Die maximale Hubkraft des, selbstverständlich per EHR geregelten, Heckkrafthebers beziffert Landini für alle Modelle der Serie 6-T4i und Serie 7-T4i mit 9.300 kg. Optional sind eine Frontzapfwelle sowie ein Frontkraftheber mit nach Herstellerangaben 3.500 kg maximaler Hubkraft verfügbar.
Neu bei der Serie 6-T4i und Serie 7-T4i ist auch die „Lounge Cab“ Vierholm-Kabine, die laut Landini über eine Innenausstattung nach Pkw-Standard verfügt. Serienmäßig bietet die Kabine unter anderem einen luftgefederten Fahrersitz, eine Klimaautomatik inklusive kühlbarem Ablagefach, ein, gemeinsam mit dem teleskopierbaren Lenkrad in der Neigung verstellbares, digitales Armaturenbrett mit „Performance Monitor“ sowie ein Radio mit USB-Anschluss und Bluetooth-Schnittstelle. Ein durchaus interessantes Detail in der neuen Kabine ist der klappbare, gepolsterte „Hide-Away“-Beifahrersitz, der im eingeklappten Zustand komplett hinter einer Abdeckung verschwindet, so beim Ein- und Ausstieg definitiv nicht mehr im Weg sein kann und natürlich auch vor Verschmutzungen und Beschädigungen gut geschützt ist. Für noch mehr Fahrkomfort kann die Kabine der Serie 6-T4i und Serie 7-T4i wahlweise mit der elektronisch gesteuerten hydraulischen Kabinenfederung „Landini Suspended Hydro Cab“ ausgerüstet werden.
Je nachdem, ob man nun Nenn-, Maximal- oder Dual-Power-Maximalleistung zum Vergleich heranzieht, gibt es zwischen der Serie 6-T4i und Serie 7-T4i durchaus Überschneidungen. Für die Entscheidung „4-Zylinder oder 6-Zylinder“ lohnt deshalb vielleicht ein Blick auf das Leergewicht der einzelnen Schlepper. Dieses gibt Landini für die Serie 6-T4i einheitlich mit 5.750 kg an. Damit ist die Serie 6-T4i 800 kg leichter als der 7-175, dessen Leergewicht mit 6.550 kg beziffert wird und 1.600 kg leichter als die Modelle 7-190 und 7-215, die laut Landini leer 7.350 kg auf die Waage bringen. Verantwortlich für diese Gewichtsunterschiede dürfte nebem dem 6-Zylinder-Motor auch der Gussrahmen der Serie 7-T4i sein. Zudem sind die Modelle 7-190 und 7-215 vorne mit 30-Zoll und hinten mit 42-Zoll-Rädern bereift, während die Serie 6-T4i und der 7-175 vone mit 28-Zoll- und hinten mit 38-Zoll-Rädern bestückt sind. Den Wenderadius beziffert Landini übrigens mit 4.800 mm bei der Serie 6-T4i (2.600 mm Radstand), 4.900 mm beim 7-175 (2.750 mm Radstand) und 5.400 mm bei den Typen 7-190 und 7-215 (beide 2.820 mm Radstand).
Autor: Klaus Esterer
Dieser Artikel gefällt Dir? Dann unterstütze unsere Arbeit doch über die > Kaffeekasse!